Auf der anderen Seite der Brücke - KiW 16:4:9 (alle)
Devino M., Montag, 14. März 2016, 00:03 (vor 3224 Tagen)
Ein Kurs in Wundern - T 16:4:9
Auf der anderen Seite der Brücke liegt deine Vollständigkeit, denn du wirst gänzlich in Gott sein und nichts Besonderes wollen, als nur Ihm gänzlich gleich zu sein und Ihn durch deine Vollständigkeit vollständig zu machen. Fürchte dich nicht, zur Wohnstatt des Friedens und der vollkommenen Heiligkeit hinüberzugehen. Nur dort ist die Vollständigkeit Gottes und Seines Sohnes ewiglich begründet. Suche nicht danach in der öden Welt der Illusion, in der nichts sicher ist und nichts zufrieden stellt. Sei im Namen Gottes ganz und gar gewillt, alle Illusionen aufzugeben. In jeder Beziehung, in der du ganz und gar gewillt bist, die Vollständigkeit anzunehmen, und nur diese, wird Gott vollständig gemacht und Sein Sohn mit Ihm.
---
Das Vollständige will gewiss die Vollständigkeit nicht missen und so ist man sicher darin, dass man zu dem wird, der man fürwahr ist. Die Nähe dazu liegt wohl weniger in dem Verlangen danach, als mehr in der Gewissheit, dass man alles hat und nichts besonderes mehr will.
Auch wenn es fordernd und nicht wenig anspruchsvoll sein mag, aber man kann sich auch bei nahezu allem fragen, ob es mit dem Einen und dem Höheren übereingeht und wie Er es sehen könnte oder würde?! Daran kann man auch ein wenig erwägen, auf welcher Seite man sich befindet und ob es evtl. ratsam wäre die Brücke zu überqueren, die sich dann durch eine solche Betrachtung auftuen sollte.
Und welche Seite kann Der wählen, Der alle Seiten vereint und wohl auch gar nicht anders können könnte, soweit wie sie ein Teil von Ihm sind?!
Man nehme das, was ansteht und mach was draus, denn man sollte nicht das, was man kann unterlassen. Andererseits nutzt es auch nicht, unbesehen dessen, woran man gerade ist, dieses für etwas nehmen zu wollen, was es nicht ist, oder wozu es nicht taugt.
Alles ist nach seiner Art gut, wenn man es nach seiner Art auch gebraucht, und so die Gelegenheit nutzt, die sich gerade ergibt und woran man arbeiten kann. Ansonsten kann auch nicht mehr erwartet werden, als erwartet werden kann. Und alles was vernünftig erledigt ist, ist erledigt und man kann sich dann auch viel besser etwas anderem zuwenden, in der Gewissheit seinen Teil erfüllt zu haben.
Die Wohnstatt des Friedens erreichen, heißt wohl sich auch nicht mehr umschauen zu brauchen, denn auch dann weiß man woran und worin man ist und dass es dann gut so ist, wie es ist...
Praktische Grundsätze - KdpV
Devino M., Montag, 14. März 2016, 23:11 (vor 3223 Tagen) @ Devino M.
Kritik der praktischen Vernunft - I. Kant - 1.Buch §1
Praktische Grundsätze sind Sätze, welche eine allgemeine Bestimmung des Willens enthalten, die mehrere praktische Regeln unter sich hat. Sie sind subjektiv, oder Maximen, wenn die Bedingung nur als für den Willen des Subjekts gültig von ihm angesehen wird; objektiv d.i. für den Willen jedes vernünftigen Wesens gültig erkannt wird.
...
Wenn man annimmt, daß reine Vernunft einen praktisch d.i. zur Willensbestimmung hinreichenden Grund in sich enthalten könne, so gibt es praktische Gesetze; wo aber nicht, so werden alle praktischen Grundsätze bloße Maximen sein.
In einem pathologisch-affizierten Willen eines vernünftigen Wesens kann ein Widerstreit der Maximen, wider die von ihm selbst erkannten praktischen Gesetze, angetroffen werden.
---
Überhaupt, wenn man sich an etwas annähert und kann damit nicht umgehen, dann ist es nur wahrscheinlich sogar, dass man affiziert wird, d.i. eine Art von Verschwommenheit oder verwurschteltn, so weiß man aber nicht, wie weit es andere mit betrifft, entweder wie weit sie damit umgehen können oder mit der jeweiligen Verschwommenheit die hinzu kommt dann nur in Schwierigkeiten kommen.
Soweit man etwas anfasst, und es ist etwas, was anderen näher ist oder liegt, so wird man leicht in widerstreit nicht nur mit sich geraten, wenn man damit nicht gut umgehen kann, sondern sicher mit anderen dazu, denn sie müssen damit ja auch fertig werden, allem voran, wenn ihnen diese Sache auch noch näher ist und somit unausweichlich damit eine Konfrontation erfolgt.
So drängt man sich schnell dem auf, was man für sich in Ruhe durchaus gar leichter lösen könnte, wenn man sich nun damit ernsthaft befasste.
Daher ist es wichtiger sich erst mit etwas näher zu befassen, bevor man sich in etwas übersteigt, noch bevor man andere dann mit hineinzieht. Weder muss man noch sollte man alles tuen, was man könnte, wenn es aber einer guten Sache oder Maxime dient, dann sollte man, was man kann.
Dabei hat man für gewöhnlich wohl genug damit zu tuen, allein schon der Maxime gerecht zu werden, welcher man sich vorgenommen hat zu folgen.. erreicht man sie nicht, dann liegt oft das Scheitern nur darin, sich darin nur selber zu beklagen, etwas ganz bestimmtes nicht erreicht zu haben, statt sich mit der geringeren Maxime oder dem erreichten anzufreunden, welches doch mehr noch ist, als wenn man keinerlei Maxime bemüht wäre aufrecht zu folgen.
Daher ist es oft einfach nur die realistische Einschätzung und aufrichtiger Umgang mit sich und dem, was nun auch immer da sei, umzugehen, was zu den meisten Konflikten beisteuert. Und die Lösung? Na mehr bei sich selbst bleiben und kehren, was zu kehren sich findet...
Praktische Grundsätze & Imperativen - KdpV
Devino M., Mittwoch, 16. März 2016, 23:38 (vor 3221 Tagen) @ Devino M.
Kritik der praktischen Vernunft - I. Kant - 1.Buch §1
... In der Naturerkenntnis sind die Prinzipien dessen, was geschieht, (z.B. das Prinzip der Gleichheit der Wirkung und Gegenwirkung in der Mitteilung der Bewegung) zugleich Gesetze der Natur; denn der Gebrauch der Vernunft ist dort theoretisch und durch die Beschaffenheit des Objekts bestimmt.
In der praktischen Erkenntnis, d.i. derjenigen, welche es bloß mit Bestimmungsgründen des Willens zu tuen hat, sind Grundsätze, die man sich macht, darum noch nicht Gesetze, darunter man unvermeidlich stehe, weil die Vernunft im Praktischen es mit dem Subjekte zu tun hat, nämlich dem Begehrungsvermögen, nach dessen besonderer Beschaffenheit sich die Regel vielfältig richten kann. - Die praktische Regel ist jederzeit ein Produkt der Vernunft, weil sie Handlung, als Mittel zur Wirkung, als Absicht, vorschreibt.
Diese Regel ist aber für ein Wesen bei dem Vernunft nicht ganz allein Bestimmungsgrund des Willens ist, ein Imperativ, d.i. eine Regel, die durch ein Sollen, welches die objektive Nötigung der Handlung ausdrückt, bezeichnet wird, und bedeutet, daß, wenn die Vernunft den Willen gänzlich bestimmete, die Handlung unausbleiblich nach dieser Regel geschehen würde.
Die Imperativen gelten also objektiv, und sind von Maximen, als subjektiven Grundsätzen, gänzlich unterschieden...
---
Masse kann von Vorteil sein, denn sie wäre unbestimmt außer dem, was nur einem Bruchteil dessen entspräche, sofern darauf etwas abzielte und worauf etwas sich richtete und sodurch wenn auch auf eine bestimmten Anteil ein Imperativ zuträfe, der unbestimmte Anteil doch noch gänzlich unabhängig dessen bleiben könnte.
Von Nachteil wäre Masse jedoch hinsichtlich eigener Bewegung, denn erst wenn alles unter einem Willen oder einer Richtung vereint wäre, käme eine solche zustande, d.h. wenn alle Gegenwirkung aufgehoben würde und Gleichheit der Wirkung gegeben ist.
So kann Vernunft, die ein Gesetz oder eine Regel umfasst, einem Handlungsraum zusätzlich beisteuern, zur Notwendigkeit hinzu. Denn ließe man sich nur vom Gesetz führen, dann wäre es jederzeit mehr ein Imperativ, ließe man sich von der Vernunft leiten, die dem Gesetz zugrunde liegt, dann wäre man mit dem Gesetz im Einklang, ohne diesem unterworfen zu sein, weil Gleichheit der Wirkung bereits natürlich dabei wäre und somit kein Gegenwirken enthalten, was dem Gesetzt überhaupt unterworfen werden bräuchte oder gar könnte, wenn sich nichts finden ließe, was dem zuwider laufen könnte.
Daher ist die größere Freiheit immer auf Seiten dessen, was freiwillig und am besten, bevor etwas eingefordert werden könnte, bereits geleistet wird. Und dieses ist wohl die wesentliche Regel, welche der Tugend zugrunde liegt.
Werk, Täter und die Sinnesart - BG 18:18
Devino M., Mittwoch, 16. März 2016, 00:20 (vor 3222 Tagen) @ Devino M.
Bhagavad Gita 18:18
Yogananda:
Der dreifache Antrieb des Handelns besteht aus dem Erkennenden, der Erkenntnis und dem Erkannten. Der Handelnde, das Werkzeug und das Handeln bilden das dreifache Fundament jeder Tätigkeit.
Prabhupada:
Wissen, der Gegenstand des Wissens und der Wissende sind die drei Faktoren, die eine Handlung hervorrufen. Die Sinne, die Tätigkeit und der Ausführende sind die drei Komponenten einer Handlung.
Reclam:
Der Antriebe zum Tun sind drei:
Erkenner, Wissen, Gegenstand.
Werk, Täter sowie Werkzeug sind
Als Inbegriff des Werks bekannt.
---
Selbst damit ein Stuhl auf Beinen steht, werden mindestens Drei benötigt, von ausgefalleneren Formen abgesehen, die dann meist keinen Stuhl mit Beinen mehr im klassischen Sinne auszeichnen.
So ergibt sich aus dem Erfassenden, der Sinnesart und Dessen, worauf diese gerichtet, die Aufnehmende, und aus dem Tätigen, dem Organ der Tat und der Auswirkung, die Ausführende Tätigkeit.
Weswegen bei den Sinnen des Körpers, ob aufnehmend (wie Augen oder Ohren) oder ausführend (wie Hände und Beine) in der Bhagavad Gita kaum ein Unterschied gemacht wird und jedenfalls alles zusammen aufgeführt, zu den Organen der Tätigkeit oder Handlung zählt.
Denn ob es in die eine Richtung oder andere Richtung gerichtet ist, wesentlich bleibt ja, dass eine Art der Betätigung stattfindet. Dabei könnte man wohl noch unterscheiden, dass im Falle der Tätigkeit, einer für sich schon reicht, bei der Handlung aber meist mehrere einbezogen sind und sich diese erst aus einem Zusammenspiel mit anderen dann als eine solche ergibt.
Jedenfalls sind solcherlei drei Dinge es, die als Grundlage für sämtliche Aktivitäten dienen und worauf die meisten schlichten Betätigung zurück geführt werden können. Würde man auch nur irgend etwas davon überbetonen, käme die Tätigkeit selbst ins stocken und nur noch langsamer voran.
Ähnlich kommt man auch nicht Drumherum, sich als Gesamtwesenheit anzunehmen und zu verstehen, ohne auch nur irgend etwas besonders nur bevorzugen zu wollen, um so eben die Gesamtheit möglichst angemessen voran zu bringen. Dazu gehört sowohl der Mensch, die Seele, wie auch die Geistlichkeit dazu, und alles ist bis zu einem gewissen Grad voneinander abhängig um möglichst effektiv zu sein und alles, was übermäßig eingebracht oder zu wenig befördert wird, so wirkt sich das auch letztlich weniger förderlich auf alles andere, d.i. die Gesamtwesenheit aus...
In Sachen Glaube - BG 17:13
Devino M., Mittwoch, 16. März 2016, 22:49 (vor 3221 Tagen) @ Devino M.
Bhagavad Gita 17:13
Yogananda:
Als tamasisch wird ein Opfer verurteilt, das nicht die Regel der heiligen Schriften beachtet, das kein Nahrungsopfer und keine anerkennende Gabe enthält, das ohne heilige Gebete und Gesänge und ohne Hingabe (an Gott) dargebracht wird.
Prabhupada:
Jedes Opfer, das ohne Beachtung der Anweisungen der Schriften, ohne die Verteilung von pasadam [spirituelle Speisen], ohne das Chanten der verdischen Hymnen, ohne Belohnung der Priester und ohne Glauben ausgeführt wird, gilt als Opfer in der Erscheinungsweise der Unwissenheit.
Reclam:
Ein Opfer, wo der Glaube fehlt,
Gesetzwidrig das Feuer flammt,
Das ohne, Spende, Speise, Spruch,
Der finstren "Dunkelheit" entstammt.
---
Glaube entscheidet mit, bis wohin etwas dringen und aufsteigen kann. Ähnlich wie wenn man Worte sagt, aber eine andere Bedeutung damit zu verbinden sucht, als damit im allgemeinen verbunden wird.
Oder wie wenn etwas im Astralen das bedeuten soll, was es außerhalb dessen tatsächlich auch bedeutet, der Stoff des Astralen jenem aber nicht beizukommen vermag und jenes daher gar nicht erst zulässt und somit lediglich ein Astrales Wunschbild generiert wird. So oder so ähnlich ist es wohl mit den Sachen des Glaubens. Wenn nicht erreicht wird, wozu etwas beabsichtigt wurde, weil es nicht übereinkommt, mit dem, was eigentlich sein könnte.
Hinreichend oft wird auch etwas beabsichtigt, was man sich gar nicht eingestehen mag, weil man nicht beachtet, was alles mitschwingt, oder was der wahre Grund zum Antrieb ist und doch wird alles seinen Tribut zu seiner Zeit fordern, denn alles führt zu dem, woraus es ist und worauf es abzielt, und weniger auf das, was man sich darunter ausgemalt hatte.
Sofern man also das Umfassendere nicht beachtet, was man bei sich führt, weil man sich auf etwas Einzelnes nur fixiert und dieses zum Grunde legt, was ja auch dem, was in der Bhagavad Gita als "Leidenschaft" oder "Dunkelheit" bezeichnet wird und was man daraufhin tut, befreit einen doch nicht von den allem, was damit dann angezogen wird.
Und so kommen wir auch zu gewissen Aussagen aus dem Kurs in Wundern, wenn es heißt, mit hinreichend Verblendung, wird man sich nur als Opfer der Dinge ansehen, die man aber letztlich selbst verursacht hat. Süßlich sind die Früchte der Leidenschaft zu Anfang, doch später wie bitter Gift, beschwerlich doch die Tugendtat und später sie nur Freude hat...
Als Teil einer gemeinsamen Schöpfung - KiW 16:6:8
Devino M., Donnerstag, 17. März 2016, 23:24 (vor 3220 Tagen) @ Devino M.
Ein Kurs in Wundern - T 16:6:8
Befürchte nicht, dass du unvermittelt emporgehoben und in die Wirklichkeit geschleudert wirst. Die Zeit ist gütig, und wenn du sie zugunsten der Wirklichkeit nutzt, wird sie bei deinem Übergang sanft mit dir Schritt halten.
Die Dringlichkeit liegt nur darin, deinen Geist aus seiner starren Position hier herauszulösen. Das wird dich nicht obdachlos und ohne Bezugsrahmen lassen. Die Desorientierungsphase, die dem eigentlichen Übergang vorangeht, ist weit kürzer als die Zeit, die es gedauert hat, deinen Geist so fest auf Illusionen zu fixieren. Die Verzögerung wird dich jetzt mehr verletzen als zuvor, einfach weil du begreifst, dass es eine Verzögerung ist und das Entrinnen aus dem Leid tatsächlich möglich ist.
Finde Hoffnung und Trost statt Verzweiflung hierin: Du könntest selbst die Illusion von Liebe nicht lange in irgendeiner besonderen Beziehung hier finden. Denn du bist nicht mehr gänzlich wahnsinnig, und du würdest bald die Schuld des Selbstverrats als das begreifen, was sie ist.
---
Es ist nicht erforderlich nach Besonderheit zu suchen, um diese zu fixieren und alles darauf dann begründen und stützen zu wollen, weil man dies als seins dann bezeichnet und so dann zur Vertrautheit zählt.
Der Mensch ist einer dem anderen doch gleicher, als man wohl oft gern meint, ja diese Gleichheit selbst ist es ja, die ihn zum Menschen macht, denn in dieser Gleichheit liegt sein Wesen und so auch die Gattung, und nicht in einem Differenzierungspotenzial.
Keiner wird so für gewöhnlich vorgehen, dass er sich offensichtlich schadet und darunter leidet, im Bewusstsein dessen, wie wahnsinnig es doch wäre. Und so auch der Mensch, in Erkenntnis seines wahren Wesen erwachsen, wäre in ihm wohl keine Ambition mehr, sich und so dem Menschen insgesamt irgend einen Schaden zuzufügen.
So weit wie die Entwicklung auch dauern mag, doch zum Abschluss einer Epoche hin wird man wohl feststellen, dass alles was eins als Errungenschaft galt, doch dann das ist, was einen irgendwann auch im Fortschritt hemmt. Je mehr es so erkannt wird, desto eher wird das, was als das Unbekannte als bedrohlich zählte, als das angenommen, was der neuen Entwicklung äußerst zuträglich ist und dazu dient, nicht länger mehr Begrenzungen hinzunehmen, vor allem derlei, wo man sich nur in trügerischer Sicherheit dadurch wähnte.
Es gibt wohl kaum etwas zu fürchten, denn man wird schon nicht gleich aus der Schöpfung herausfallen. Und mehr ist so auch auf die eigene Tat zu achten, die man verantwortet, als das was anderer Verantwortung untersteht.
So auch das große Unbekannte, was jenseits liegt und doch besteht, weil es mit einem gemeinsam die Schöpfung bildet und sich eines dem anderen vielleicht ähnlich befremden mag und doch nur so lange, bis es im Raume der Erkenntnis und Einsicht alles seinen Platz gefunden hat...
Wenn Vergangenheit der Gegenwart begegnet - KiW 16:7:2
Devino M., Samstag, 19. März 2016, 00:25 (vor 3219 Tagen) @ Devino M.
Ein Kurs in Wundern - T 16:7:2
Die besondere Beziehung rächt sich an der Vergangenheit. Indem sie versucht, Leiden in der Vergangenheit zu beseitigen, übersieht sie in ihrer Beschäftigung mit der Vergangenheit und ihrer totalen Verpflichtung ihr gegenüber die Gegenwart.
Keine besondere Beziehung wird in der Gegenwart erlebt. Schatten der Vergangenheit umhüllen sie und machen sie zu dem, was sie ist. Sie hat keine Bedeutung in der Gegenwart, und wenn sie jetzt nichts bedeutet, kann sie überhaupt keine wirkliche Bedeutung haben. Wie kannst du die Vergangenheit verändern, außer in der Phantasie? Und wer kann dir das geben, wovon du glaubst, die Vergangenheit habe es dir entzogen?
Die Vergangenheit ist nichts. Suche nicht, ihr die Schuld für den Entzug zuzuweisen, denn die Vergangenheit ist vorbei. Du kannst nicht wirklich nicht loslassen, was schon vorbei ist. Daher muss es so sein, dass du die Illusion aufrechterhältst, dass es nicht vorbei ist, weil du denkst, es diene irgendeinem Zweck, den du erfüllt haben möchtest. So muss es denn auch sein, dass dieser Zweck sich in der Gegenwart nicht erfüllen ließe, sondern nur in der Vergangenheit.
---
Was vergangen ist, ist vergangen, und es ist wohl der Gegenwart entgegen schon gar nicht angemessen, ihr die Vergangenheit anlasten zu wollen, denn die Gegenwart schenkt einem doch nur die Gelegenheit daraus etwas anderes oder auch Neues machen zu können?!
Nichts geschieht von allein und irgendwo muss die Ursache dazu sein, doch Gegenwart ist stets mehr, als Vergangenheit, denn nur Vergangenheit, die von der Gegenwart noch mit getragen wird, ist in der Gegenwart auch von Bedeutung. Ursachen in der Gegenwart aber auf die Vergangenheit zu richten, wäre in der Tat wohl meist Zeitverschwendung.
Nehmen wir nur mal das Leben eines Menschen im Vergleich zu einem hoch entwickelten Leben aus einer anderen Welt, und den Kampf dieses Lebens gegen alle Widrigkeiten in seiner Welt, z.B. mit den Viren und Bakterien, auf der Reise seiner Entwicklung. So könnten sich beide hoch entwickelten Lebensarten leicht gegenseitig das Leben schon dadurch nehmen, dass sie sich gegenseitig mit den Viren und Bakterien anstecken und diese austauschten. So wäre in jedem zwar das, aus der eigenen Vergangenheit enthalten, um das zu auszuhalten, womit die Entwicklung gerungen hatte, doch schnell könnten beide Lebensarten sich der Gegenwart nicht erwehren, wenn sie sich mit der Vergangenheit diesbezüglich aus einer anderen Entwicklung auf einen Schlag konfrontiert sähen, welche hart errungen wurde. Ähnliches kann man oft auch beobachten, wenn Menschen der heute gängigen Zivilisation auf native Völker treffen, welche irgendwo zurückgezogen im Regenwald oder sonst wo wohnen und diese infiziert werden mit Krankheitserregern, welchen sie bisher niemals ausgesetzt waren.
So ist die Vergangenheit durchaus wertvoll, wenn sie zur Gegenwart beiträgt oder gar dazu führt, dass diese so wird, dass erst ist, was sie ist, und ohne dem nicht wäre. Doch gilt wohl zu unterscheiden, ob sie beiträgt oder nur die Gegenwart hinderte einzutreten. Und ob es sich wie in dem einen Fall, auf einen naturbezogenen Zusammenhang richtet, oder sich auf die Geistesverfassung und dessen Einstellung bezieht u.dgl.m...
Ausdruck des Zeitlosen - KiW 15:1:2
Devino M., Sonntag, 20. März 2016, 03:25 (vor 3218 Tagen) @ Devino M.
Ein Kurs in Wundern - T 15:1:2
Eine Quelle für die wahrgenommene Entmutigung, unter der du leiden magst, ist dein Glaube, dies brauche Zeit und die Ergebnisse dessen, was der Heilige Geist lehrt, würden weit in der Zukunft liegen. Das trifft nicht zu. Denn der Heilige Geist nutzt die Zeit in Seiner Eigenen Weise und ist durch sie nicht gebunden. Die Zeit ist Sein Freund beim Lehren. Sie verschwendet Ihn nicht, wie sie dich verschwendet. Und all die Verschwendung, die die Zeit mit sich zu bringen scheint, ist nur auf deine Identifikation mit dem Ego zurückzuführen, das die Zeit dazu benutzt, seinen Glauben an die Zerstörung zu unterstützen. Wie der Heilige Geist benutzt auch das Ego die Zeit, um dich davon zu überzeugen, dass Ziel und Ende des Lehrens unausweichlich sind. Für das Ego ist das Ziel der Tod, der dessen Ende ist. Für den Heiligen Geist jedoch ist das Ziel das Leben, das kein Ende hat.
---
Das rennen in einer Richtung, als ob's das ein und alles wäre, ist von der Art, wie das Ego die Zeit nutzt, denn es versucht alles zum eigenen Zwecke zu nutzen, weil es keinen anderen kennt als diesen und immer geht diesem doch letztlich die Zeit aus.
Vergleichbar damit, wie wenn man etwas losschleudert, nur um einen Effekt zu haben. Ohne sich die Zeit zu nehmen, was ja von Lieblosigkeit zeugte, dem jeweiligen gegenüber, da man so die Zeit dann ja gegen dieses richtete, und nicht für diese Dinge aufwendete, um sich damit so zu befassen, wie es dem Dinge selbst entspricht dieses auch zu gebrauchen und um dem so gerecht zu werden.
Nicht die Entsprechung der Massen zeugt von der Richtigkeit einer Sache, sondern der Wahrheitsgehalt der Sache selbst. Denn Ersterem entspräche genauso gut auch überbordendes Blendwerk, wenn es über die Massen sich erstreckt, dem Letzteren entspräche doch mehr sich selbst zu erkennen und sich so im rechten Verhältnisse zu verstehen und so ließe sich auch kein unrechter Gebrauch dartuen.
Der Heilige Geist lehrt wohl nicht die Dinge, die er nicht versteht, noch wird er Zeuge von dem sein, was er nicht kennt, noch wird er sich in den Vordergrund drängen, um nach Aufmerksamkeit zu heischen. All dies entspricht dem Zeugen des Vergänglichen und dem Glauben danach, wenn man um solcherlei Dinge ringen würde.
Die Zeit ist knapp, außer für die Wahrheit, die Ausdruck und Zeuge des Zeitlosen ist. Das Lehren des Heiligen Geistes erstreckt sich wohl über die Zeit hinaus und ist daher nicht auf diese beschränkt und so ist die Zeit nicht in Konkurrenz mit diesem, sondern nur Begleiter und Freund.
Wie es an anderer Stelle heißt, "ich muss weniger werden, er muss mehr werden", in Bezug auf die Persönlichkeit (Ego) und die Seele (Heiliger Geist). Denn überzeugte man sich von der Zeit, so würde diese immer zerrinnen, denn Zeit hat es ja an sich, zu vergehen. Überzeugte man sich aber vom höheren Geist, so würde dieser einem auch das Zeitlose beigeben. Obwohl es wohl so sein wird, dass man alles persönliche/niedere Begehrungsvermögen dem Höheren opferte, hat man stets doch nicht weniger sondern mehr, weil alles ja nach seiner Art beizutragen suchte...