1. Seine absolute Hingabe an den Höchsten (bhakti).
"...nur die Gottliebenden (bhaktas) und die, welche zu ihrer Liebe (bhakti) noch Weisheit (jnana) erworben haben, können dieses Ziel erreichen. 'Durch Liebe', sagt Sri Krishna, 'kann der Mensch in Mein Wesen eintreten.'
Voraussetzung für diese Liebe des künftigen Avatars ist, dass Er dieses geistige Zentrum auch noch während Seines Einsseins mit Ishwara aufrechterhalten kann…..damit Er wiederum einen Umfang um diesen geistigen Mittelpunkt ziehen kann, wenn Er als Avatar von Ishwara herabsteigt, eins mit IHM in Wissen und Macht – der Höchste Selbst in einer irdischen Inkarnation.
Er muss in der Lage sein, eine Begrenzung in Form anzunehmen – keine Form allerdings kann bestehen, wenn es kein inneres Zentrum gibt, um welches sich diese Form bilden kann.."
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2. Er muss auch, so wie Ishwara selbst, die Menschheit lieben.
"..Wenn nicht die Flamme der Liebe zu den Menschen, ja zu allem Existierenden in ihm brennt, kann Er nicht als der Höchste wiederkommen, der Höchste, dessen Leben und Liebe in allem gegenwärtig ist, was ER aus Seinen ewigen und unerschöpflichen Leben hervorgebracht hat.
Wenn ein Wesen in Seiner menschlichen Existenz diese Liebe nicht entwickeln kann, eine Liebe zu allem, was da existiert, nicht nur zum Schönen, sondern auch zum Hässlichen, nicht nur zum Guten, sondern auch zum Bösen, nicht nur zum Anziehenden, sondern auch zum Abstossenden - wenn Er nicht in allem das Höchste Selbst sieht, kann Er nicht den steilen Pfad erklimmen, den ein zukünftiger Avataara gehen muss….nur dann kann Er in einem zukünftigen Kalpa oder Universum ein Avatar sein – Gott in menschlicher Gestalt…
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Was ist ein Purna Avatar
Ein Purna Avataara, sagt Annie Besant – sie erwähnt als Beispiel Sri Krishna – ist jederzeit, und soweit es in der Begrenzung der Form möglich ist, imstande, Seine Göttliche Natur zu zeigen und als Ishwara, der Herr des Universums aus der Form hervorzuleuchten.
Dies geschah widerholt in der Inkarnation von Sri Krishna: Einmal am Hofe des Dhritarashtra, als der unwissende Duryodhana davon sprach, den Herrn gefangen zu halten, den Herrn, den das Universum nicht begrenzen kann, worauf Er – Sri Krishna - Seine Göttliche Herrlichkeit vor aller Augen manifestierte;
dann am Schlachtfeld von Kurukshetra, als Er Arjuna Vishwarupa Darshan gab – eine Göttliche Vision, in der Er zeigte, dass alle Welten in Ihm und durch Ihn existieren;
und auch später, als Er dem Weisen Utanaka Vishwarupa Darshan gab…
Was ist ein Avesha Avatar
"…in diesem Fall haben wir nicht einen Menschen, der in einem vergangenen Universum auf seinem geistigen Weg so weit fortgeschritten ist, dass er Eins mit Ishwara geworden ist; wir haben hier einen Menschen, der spirituell so weit fortgeschritten ist, so gross, so vollkommen als Mensch, so erfüllt von Liebe und Hingabe zu Gott und den Menschen, dass Gott ihn mit einem Teil Seiner Macht und Weisheit erfüllen kann und ihn als übermenschliche Manifestation Seiner Selbst in die Welt entsendet.
Das individuelle Ego bleibt; das ist der grosse Unterschied zum Purna Avatar. Der Mensch ist da, aber die Macht, die durch ihn wirkt, ist Göttliche Macht. Aus diesem Grund werden diese Inkarnationen bestimmte persönliche Charaktereigentümlichkeiten aufweisen, Merkmale seiner Persönlichkeit, seines kulturellen Hintergrundes usw. …"
Anni Besant