Beschaffenheit - KiW (alle)

Devino M., Montag, 30. November 2015, 00:55 (vor 3329 Tagen)

Ein Kurs in Wundern - T 22:4:7

Wie leicht ist es, dieses Wunder jedem zu schenken! Keiner, der es für sich empfangen hat, könnte es schwierig finden. Denn dadurch, dass er es empfing, hat er gelernt, dass es nicht ihm allein gegeben ward. Das ist die Funktion einer heiligen Beziehung: gemeinsam zu empfangen und zu geben, wie ihr empfangen habt. Solange ihr noch vor dem Schleier steht, sieht es schwierig aus. Doch streck nur deine Hand, verbunden mit der deines Bruders, aus und berühre diesen scheinbar so schweren Block, dann lernst du, wie leicht deine Finger durch seine Nichtigkeit gleiten. Es ist keine massive Mauer. Nur eine Illusion steht zwischen dir und deinem Bruder und dem heiligen Selbst, das ihr gemeinsam teilt.
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Gewisse Mittel stehen nur in einem bestimmten Rahmen zur Verfügung, sei es, weil sie kleiner als dieser nicht sein können, oder sei es aufgrund der spezifischen Beschaffenheit, nach welcher Art sie sind und daher nicht ohnedem sein können.

So ist es aber auch mit jenem, was unüberwindbar scheint, und doch ist es auch nur in einem Rahmen besehen so, geht man mit etwas anderem da heran, dann gibt es auch das scheinbar Unüberwindbare gar nicht mehr, nachdem es seine Beschaffenheit anderem gegenüber nicht aufrechterhalten kann.

Man kann es gut an der Dichtigkeit von Stoffen ausmachen.
Jemand der alles auf's Materielle setzt, für den ist es ja eine Art von Stärke, wenn er etwas hat, was greifbar ist, sieht er sich auch schonmal dadurch anderen/anderem gegenüber im Vorteil, die nicht über solcherlei verfügen und wird auf gleicherlei Art Dinge verweisen, um es zu bezeugen und um weitere Stärke daraus oder darein legen versuchen. Und sich u.a. darauf stützen, dass feinerer Stoff diesen Schwereren ja nicht heben kann.

Ein anderer wird aber den feineren Stoff zum stärkeren zählen, weil der Gröbere diesen gar nicht fassen kann und auch nicht für sich verwenden, während der Feinere ja doch den Gröberen, wenn nicht heben, doch irgendwo durchdringen oder in irgend einer Weise eher für seine Zwecke verwenden kann, da er ja doch eine zugängliche Gegenständlichkeit immer noch darstellt.

Beide werden nach ihrer Art mehr gehen und für sich ihre Vorzüge bekräftigen suchen und doch ist nichts direkt besser, es ist einfach nur nach seiner Art gut. Die Frage wäre eher daher, in welcher Zeit bewegen wir uns derweil? Ist es ratsam in die Materie reinzusteigen, weil es darum ginge, darin tätig zu sein, oder doch sich davon zu lösen, weil sich ohnedem ein angemesseneres Tätigkeitsfeld auftut?

Pflicht der freien Achtung - MdS

Devino M., Dienstag, 01. Dezember 2015, 00:32 (vor 3328 Tagen) @ Devino M.

Die Metaphysik der Sitten - I. Kant - Tugendlehre §25

... Auch wird die Pflicht der freien Achtung gegen andere, weil sie eigentlich nur negativ ist (sich nicht über andere zu erheben), und so der Rechtspflicht, niemandem das Seine zu schmälern, analog, obgleich als bloße Tugendpflicht verhältnisweise gegen die Liebespflicht für enge, die letztere also als weite Pflicht angesehen.

Die Pflicht der Nächstenliebe kann also auch so ausgedrückt werden: sie ist die Pflicht, anderer ihre Zwecke (sofern diese nur nicht unsittlich sind) zu den meinen zu machen; die Pflicht der Achtung meines Nächsten ist in der Maxime enthalten, keinen anderen Menschen bloß als Mittel zu meinen Zwecken abzuwürdigen, (nicht zu verlangen, der andere solle sich selbst wegwerfen, um meinem Zwecke zu frönen).

Dadurch, dass ich die erstere Pflicht gegen jemand ausübe, verpflichte ich zugleich einen anderen; ich mache mich um ihn verdient. Durch die Beobachtung der letzteren aber verpflichte ich bloß mich selbst, halte mich in meinen Schranken, um dem anderen an dem Werte, den er als Mensch in sich selbst zu setzen befugt ist, nichts zu entziehen.
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Auf einen Raum oder Fläche bezogen, ist das, was man für sich allein nur beansprucht eine Schmälerung für andere oder alle, vor allem, wenn es allgemein nichts erweitert, wenn es allgemein beiträgt, ist es keine Schmälerung zugleich. Daher sollte was allen gehört und sofern es zur Tugend subsumiert bleiben soll, unter der Maxime stehen nur soweit beansprucht zu werden, wie es einem jeden möglich bleibt, es ebenso zu beanspruchen.

Benötigt es keine Fläche, nicht nur auf eine Art von Raum bezogen, sondern auf Mittel bezogen die dadurch an sich oder allgemein beeinträchtig würden, dann bleibt wohl die Frage hinsichtlich der Tugend, ob es allgemein etwas aufwertet und alsdann, ob es einem selber förderlich ist, denn die letzte Pflicht bleibt ja immer noch die sich selbst gegenüber, hinsichtlich seiner Teilnahme als Mensch, als Seele usw., also im Allgemeinsinne.

Wenn es einem zur Ungunst gereicht, aber darüber hinaus allgemein etwas aufwertet, dann stellt sich die Frage, ob man sich selbst als Teilhaber doch übers Verhältnis beeinträchtigt und so diese Teilhabe selbst in Mitleidenschaft gezogen wird. Dazu bedeutet Ungunst nicht zugleich schlechter, in mancher Hinsicht kann es sogar zur Notwendigkeit zählen, wenn etwas sich nicht anders erlernen ließe oder dadurch man erst in ein erweitertes Verhältnis kommt und sonst nicht Teilhaber von diesem sein könnte und das daraus Hervorgehende die ungünstige Stellung weit überträfe...

Mit oder ohne Anlass - BG 18:41

Devino M., Donnerstag, 03. Dezember 2015, 00:03 (vor 3326 Tagen) @ Devino M.

Bhagavad Gita 18:41

Yogananda:
O Schrecken der Feinde (Arjuna)! Die Pflichten eines Brahmanen, eines Kshatriyas, eines Vaishyas und auch eines Shudras hängen von den Gunas (Eigenschaften) ab, die dem jeweiligen eigenen Naturell entsprechen.

Prabhupada:
Brahmanas, ksatriyas, vaisyas und sudras unterscheiden sich durch die Eigenschaften, die dem Einfluss der materiellen Erscheinungsweisen gemäß ihrer Natur eigen sind, o Bezwinger der Feinde.

Reclam:
An vielfach abgestufte Pflicht
Der Priester, Krieger, Bauern Stand
Sowie der Schudras großes Heer
Seit je der "Gunas" Mischung band.

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So ziemlich einer jeden Handlungsart und Betätigung liegt ein Anlass zu Grunde, denn es wird ohne auch nur irgend einen Grund, nicht einfach irgend etwas getan. Sei es Lust oder sei es Unlust, vielleicht auch Pflichtbewusstsein oder auch eine Sucht, Neigung, ja selbst dem Zufall liegt ja der Zufall zu Grunde, d.h. eine Überschneidung ungeplanter Ereignisse, denn ohne diese, wäre nichts da, was dadurch geschähe und zur Handlung anregte.

Mehr noch macht vielleicht den Unterschied, wie weit Lebewesen dabei sind. Denn durch diese erst ist ein ganz anderes Spektrum vorhanden, es könnten Laufwege vorhanden sein, aber erst wenn diesen ein Anlass vorgesetzt ist, werden sie für gewöhnlich begangen und andernfalls bliebe vieles auch nur eine potenzielle Möglichkeit.

Ein weiterer Unterschied wäre dann wohl auch, ob der Anlass in einem Lebewesen begründet ist oder außer ihm liegt. Denn demgemäß wird das Erzeugnis daraus auch zum jeweiligen kehren und darauf gerichtet sein, vielleicht soweit gehen, dass hörte die Stimulation vom jeweiligen Anlass auf, wäre auch alle Aktivität und Bewegung dahin.

Wertvoll wird das dann vor allem, wenn der Anlass nicht nur im Lebewesen liegt, sondern überhaupt von diesem hervorgebracht wird, denn es wäre ja daher von nichts anderem als sich selbst hinsichtlich dessen abhängig und könnte nach belieben sich selbst bewegen und wäre kein Hindernis gegeben, vielleicht sogar ohne je wieder hinsichtlich dessen aufhören zu brauchen. Das könnte dann wohl wahre Eigenständigkeit in dieser Richtung dann bedeuten.

Wie es an anderer Stelle in der Bhagavad Gita heißt, dass Krischna sich selber, aus sich selbst erschaffen hat. So wäre der Höhepunkt daher wohl dieser, alles ohne irgend etwas überhaupt in Anspruch zu nehmen, aus sich allein heraus erschaffen zu können, was wohl die größte Unabhängigkeit und Selbstständigkeit überhaupt bedeutete, aber zugleich nicht bedeuten, es nicht zuvor irgendwo und irgendwie erlernt zu haben...

Der rechte Platz - BG 18:42

Devino M., Freitag, 04. Dezember 2015, 00:49 (vor 3325 Tagen) @ Devino M.

Bhagavad Gita 18:42

Yogananda:
Die Pflichten eines Brahmanen bestehen in Gedankenbeherrschung, Zügelung der Sinne, Selbstzucht, Reinheit, Vergebung, Aufrichtigkeit, Weisheit, Selbst-Verwirklichung und dem Glauben an eine jenseitige Welt; sie entsprechen seinem eigenen Wesen.

Prabhupada:
Friedfertigkeit, Selbstbeherrschung, Entsagung, Reinheit, Duldsamkeit, Ehrlichkeit, Wissen, Weisheit und Religiosität sind die natürlichen Eigenschaften, die die Handlungsweise der brahmanas bestimmen.

Reclam:
Denn Buße, Reinheit, Redlichkeit,
Geduld, Enthaltsamkeit und Ruh,
Erkenntnis, Wissen, Frömmigkeit
Kommt der Natur des Priesters zu.

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Na irgendwo mag wohl jeder als zum bessern gezählt werden, zu dem, was er als solches ansieht. Bloß nutzt es nichts, wenn man das nicht annimmt, was da ist, dann wird man damit wohl nicht weiter kommen, mit dem, was wirklich da ist. Ist man aber weiter gegangen, was spielt es dann noch für eine Rolle, was mal war, von dem, was von einem für geringer erachtet wurde?!

Irgendwann ist man der meisten Dinge, für die man sich leicht begeistern lässt, nicht selten ähnlich leicht wieder überdrüssig. Es liegt vielleicht in der Sache der Natur, was Launenhaft und Laune schafft, das leicht vergeht und nicht besteht, denn allzu tief es nicht kann dringen, wie das was kommt vom eignen Innen.

Aufrichtigkeit mit sich selbst, ist nicht immer leicht bestellt, doch braucht man sich nichts vorzumachen, das, was nicht mit seinem eigenen Höchsten übereingeht, kommt dorthin auch nicht hinein, weil es daraus auch nicht ist, womit man es auch mag verbinden, es wird irgendwann doch nur verschwinden.

Also lieber gleich aufrecht mit sich sein und mehr geht doch gar nicht, so kommt schon alles an seinen rechten Platz und vielleicht geht es gerade nur um etwas ganz Schlichtes, weil man es einfach noch nie recht angegangen oder verwirklicht hat und was vielleicht eine tragendere Rolle hat, als man denken mag und worauf man lieber aus wäre...

Ohne Knick und Falte - BG 18:43

Devino M., Samstag, 05. Dezember 2015, 01:53 (vor 3324 Tagen) @ Devino M.

Bhagavad Gita 18:43

Yogananda:
Tapferkeit, starke Ausstrahlung, unerschütterliche Standhaftigkeit, Geschicklichkeit, Unerschrockenheit im Kampf, Großzügigkeit und Autorität sind die natürlichen Pflichten eines Kshatriyas.

Prabhupada:
Heldenmut, Macht, Entschlossenheit, Geschicklichkeit, Mut in der Schlacht, Großzügigkeit und Führungskunst sind die natürlichen Eigenschaften, die die Handlungsweise der ksatriyas bestimmen.

Reclam:
Ausdauer, Kraft, Gewandtheit, Mut,
Im Kampfe Unerschrockenheit,
Freigebigkeit und Herrschersinn
Beweisen Kriegers Tüchtigkeit.

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Sowohl im Sinne nach Castaneda, als auch im wesentlichen dem Biblischen nach, ist ein Krieger und sein Kampf kein Handgemenge, sondern allem voran eine Geisteshaltung. Bedeutet daher, wie man geschickt dem begegnet, was einen vor eine Herausforderung stellt. Einfach und abstrakt gesagt, ist es das, was einen versucht zu biegen und dem, was aufrecht ist, entgegen steht.

Das Ziel für einen Krieger wäre von daher, allem voran, ein moralisches Leben anzustreben und zu führen. Denn gerade dies ist es, was allen Wesen und Wesenszügen die Stärke zum aufrechten hin verleiht, also zum wesenhaften Vermögen und es zu entfalten, anstelle faulem Ruhen und falschem Tuen.

Das Senkrechte und Waagerechte lässt sich auf vieles anwenden, als eine Art Aggregatszustand. Es fängt z.B. beim Willen an, ist dieser aufrecht, so führt er zur vollen Stärke und zeigt erst sein wahres Vermögen. Ist er durch Verlangen eingeknickt, so ist er wie zur Seite geneigt. Das lässt sich sogar wahrnehmen und es bedarf dann einiger Arbeit diesen wieder aufzurichten, bis er sich wieder entsprechend seiner Wesenhaftigkeit anwenden lässt und so jede Falte und jeder Knick, wieder gerade ist.

Unerschrockenheit im Kampfe wäre dann darauf bezogen, keiner Herausforderung auszuweichen und Alternativen anzunehmen bzw. hinzunehmen, anstelle eines besseren Resultats, ohne sich seiner Möglichkeit nach daran begeben zu haben und seine eigenen Grenzen auszuloten, nach moralischen Sinne...

Aufgaben - BG 18:44

Devino M., Sonntag, 06. Dezember 2015, 02:36 (vor 3323 Tagen) @ Devino M.

Bhagavad Gita 18:44

Yogananda:
Ackerbau, Viehzucht und Handel sind die natürlichen Pflichten des Vaishyas. Dienst an anderen ist die natürliche Pflicht der Shudras.

Prabhupada:
Ackerbau, Kuhschutz und Handel sind die natürliche Arbeit für vaisyas, und die Aufgabe der sudras besteht darin, zu arbeiten und anderen Dienste zu leisten.

Reclam:
Und Handel, Viezucht, Ackerbau
Umfasst des dritten Stands Beruf,
Der Schudra aber dient als Knecht,
Weil die Natur ihn so erschuf.

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Jede Aufgabe will erfüllt sein, denn ohnedem, fehlte auch alles damit Einhergehende. Es wird sicherlich nicht alles in Stein gemeißelt sein, aber die Naturanlagen zumindest ihren Teil beitragen, welche Arbeit nun mehr einem liegt und auch einen mehr erfüllen wird.

Was oft und gerne übersehen wird, mit einer Arbeit, die als höherwertig gelten mag, ist die Verantwortung und Verpflichtung ebenso höher, gar bis hin zu einer Bürde und nicht lediglich Vorzüge, welche damit einhergehen und dadurch zufallen können. Und oft ist es eben so, dass man sich im ermessen, was wohinter wirklich an Aufgaben steht, meist nicht darum reißen wird und doch gerade dann ist es meist ein Zeichen, diesem auch gewachsen zu sein.

Wenn man daher etwas mit weniger Aufriss abwickeln kann, umso besser. Gibt hinterher weniger Nacharbeit zu erledigen. Denn fast alles mit äußerem Wirken verbundene bedarf nebst diesem einen Anteil im Außen, zwei Innere, undzwar die Vor- und Nacharbeit, bis es mal als an- und für sich abgeschlossen gilt. Es geht ja nicht um Geltungsansprüche, wenn sie erforderlich scheinen sollten, dann wird dies nicht selten daran liegen, dass man das falsche Gleis bereits erwischt hat, denn andernfalls zählt es auch ohne Anspruch, genau so, wie es ist, weil es bei sich führt, was dazu gehört.

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