Der Sicht nach... - KiW (alle)
Ein Kurs in Wundern - T 22:1:5
Deine Sicht ist dir zugleich mit allem anderen, was du verstehen kannst, gegeben worden. Du wirst keine Schwierigkeiten wahrnehmen, das zu verstehen, was diese Schau dir sagt, denn jeder sieht nur das, was er zu sein glaubt. Und das, was deine Sicht dir zeigt, wirst du verstehen, weil es dir Wahrheit ist. Nur deine Schau kann dir das übermitteln, was du sehen kannst. Sie erreicht dich direkt, ohne dass sie dir gedeutet zu werden braucht. Was eine Deutung braucht, muss fremd sein. Auch wird es niemals verständlich gemacht werden können von einem Deuter, den du nicht verstehen kannst.
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Im Grunde kann man vor allem dort sehen, dem Bereich seiner Selbst, wo man zu sich selbst gefunden hat, denn das was da ist, was es überlagert, sieht auch nur auf sich selber und es kann einem auch nur ein verzerrtes Bild liefern, bis der entsprechende Hintergrund einem dieses aufzeigt, weil er auch Teil von einem ist.
Was einem aber klar sein sollte, ist, dass das, was man anschaut, auch ein Anrecht hat, dass man es aufarbeiten muss, denn man macht es ja zu einem Teil von sich und dazu steht es ja vor dem erwähnten Hintergrund so lange bis man sich davon gelöst hat. Nebst dem, dass man es auch leicht beeinflusst, was man schaut, in dem, was man darauf richtet und abhängig eigener Klarheit, Reinheit und Gesinnung. Daher ist es oft gar besser, einfach mehr bei sich zu bleiben, bis man jedenfalls mit sich halbwegs im reinen ist.
Denn mit dem, was man sich vors Auge führt, bringt man auch sich selbst mit ein, und zwar mit dem, was da ist, nicht gleich mit dem, was man selbst von sich selbst hält. Denn die innere Sicht stößt ja nicht ins Leere und schaut doch etwas, und daher sollte man selbst soweit möglich leer sein, dass man nichts einbringt, was die Situation an sich nur verschlechtert. Jedenfalls der Sicht nach und zudem hat jeder wohl genug zu tuen, auch ohne, das dem hinzugefügt würde..
So kann man wohl sagen, sag mir, was du siehst, und sich sage dir, wer du bist, jedenfalls derweil... und ansonsten, wie weit und wohin will man die Sicht ausdehnen, ohne dass man zugleich auch ein Teil von dem ist, was man sieht, daher wird man auch nicht mehr sehen, als was das Selbst einen sehen lassen kann. Was zugleich auch beruhigend sogar ist, bei dem einen für einen und bei dem anderen für andere.
Und wenn es Liebe ist, weniger dem Gefühle nach, sondern aufrecht, dann wird man ohnehin darauf achten, was man von sich ausgehen lässt usw.