Der Sicht nach... - KiW (alle)

Devino M., Sonntag, 22. November 2015, 23:40 (vor 3336 Tagen)

Ein Kurs in Wundern - T 22:1:5

Deine Sicht ist dir zugleich mit allem anderen, was du verstehen kannst, gegeben worden. Du wirst keine Schwierigkeiten wahrnehmen, das zu verstehen, was diese Schau dir sagt, denn jeder sieht nur das, was er zu sein glaubt. Und das, was deine Sicht dir zeigt, wirst du verstehen, weil es dir Wahrheit ist. Nur deine Schau kann dir das übermitteln, was du sehen kannst. Sie erreicht dich direkt, ohne dass sie dir gedeutet zu werden braucht. Was eine Deutung braucht, muss fremd sein. Auch wird es niemals verständlich gemacht werden können von einem Deuter, den du nicht verstehen kannst.
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Im Grunde kann man vor allem dort sehen, dem Bereich seiner Selbst, wo man zu sich selbst gefunden hat, denn das was da ist, was es überlagert, sieht auch nur auf sich selber und es kann einem auch nur ein verzerrtes Bild liefern, bis der entsprechende Hintergrund einem dieses aufzeigt, weil er auch Teil von einem ist.

Was einem aber klar sein sollte, ist, dass das, was man anschaut, auch ein Anrecht hat, dass man es aufarbeiten muss, denn man macht es ja zu einem Teil von sich und dazu steht es ja vor dem erwähnten Hintergrund so lange bis man sich davon gelöst hat. Nebst dem, dass man es auch leicht beeinflusst, was man schaut, in dem, was man darauf richtet und abhängig eigener Klarheit, Reinheit und Gesinnung. Daher ist es oft gar besser, einfach mehr bei sich zu bleiben, bis man jedenfalls mit sich halbwegs im reinen ist.

Denn mit dem, was man sich vors Auge führt, bringt man auch sich selbst mit ein, und zwar mit dem, was da ist, nicht gleich mit dem, was man selbst von sich selbst hält. Denn die innere Sicht stößt ja nicht ins Leere und schaut doch etwas, und daher sollte man selbst soweit möglich leer sein, dass man nichts einbringt, was die Situation an sich nur verschlechtert. Jedenfalls der Sicht nach und zudem hat jeder wohl genug zu tuen, auch ohne, das dem hinzugefügt würde..

So kann man wohl sagen, sag mir, was du siehst, und sich sage dir, wer du bist, jedenfalls derweil... und ansonsten, wie weit und wohin will man die Sicht ausdehnen, ohne dass man zugleich auch ein Teil von dem ist, was man sieht, daher wird man auch nicht mehr sehen, als was das Selbst einen sehen lassen kann. Was zugleich auch beruhigend sogar ist, bei dem einen für einen und bei dem anderen für andere.

Und wenn es Liebe ist, weniger dem Gefühle nach, sondern aufrecht, dann wird man ohnehin darauf achten, was man von sich ausgehen lässt usw.

Die Tiefen des menschlichen Herzens - MdS

Devino M., Dienstag, 24. November 2015, 01:11 (vor 3335 Tagen) @ Devino M.

Die Metaphysik der Sitten - I. Kant - Tugendlehre § 22

... Die Tiefen des menschlichen Herzens sind unergründlich.
Wer kennt sich genugsam, wenn die Triebfeder zur Pflichtbeobachtung von ihm gefühlt wird, ob sie gänzlich aus der Vorstellung des Gesetzes hervorgehe, oder ob nicht manche andere, sinnliche Antriebe mitwirken, die auf den Vorteil (oder zur Verhütung eines Nachteils) angelegt sind und bei anderer Gelegenheit auch wohl dem Laster zu Diensten stehen könnten?
Was aber die Vollkommenheit als moralischen Zweck betrifft, so gibt's zwar in der Idee (objektiv) nur eine Tugend (als sittliche Stärke der Maximen), in der Tat (subjektiv) aber eine Menge derselben von heterogener Beschaffenheit, worunter es unmöglich sein dürfte, nicht irgend eine Untugend (ob sie gleich eben jener wegen den Namen des Lasters nicht zu führen pflegen) aufzufinden, wenn man sie suchen wollte. Eine Summe von Tugenden aber, deren Vollständigkeit oder Mängel die Selbsterkenntnis uns nie hinreichend einschauen lässt, kann keine andere als unvollkommene Pflicht, vollkommen zu sein, begründen.
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Also sind alle Pflichten gegen sich selbst in Ansehung des Zwecks der Menschheit in unserer eigenen Person nur unvollkommene Pflichten.

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Es ist sicher ein Unterschied, dem Gesetz bloß zu folgen oder es zu erfüllen, ob man nur der Schwäche zu entfliehen sucht, indem man etwas in den Vordergrund rückt, wonach man strebt, oder ob man es aus sich heraus einfach lebt. So gibt es auch einen Unterschied, ob etwas in einem ist, oder aus und durch einen kommt...

So könnte man wohl sagen, je mehr man davon selbst beeindruckt wird oder berührt und so auch davon bewegt wird, desto weniger ist es wohl einem eigen, auch nicht, wenn man davon erfüllt sein mag und es aus einem quillt, muss es einem eigen sein. Vielmehr dann, wenn man es selber nicht wesentlich mitbekommt, dann ist es eher einem eigen, aber man davon nicht wirklich erfüllt, sondern im gewissen Sinne ist es nur Teil von einem, ohne das man daran direkt selber Anteil nimmt, außer mehr als ein Spiegelbild durch andere.

Als Mensch, in Ansehung eines Zwecks der Menschheit, wird man keine tragendere Pflicht einnehmen können, als einer solchen, für die Menschheit, welche also mehr als sich selber bloß zukommt. Aber ist dies an Vollkommenheit geknüpft?
In dem Sinne ja schon, dass man als Mensch, ja nicht abgesondert von der Menschheit sein kann, ohne noch als Mensch zu zählen, denn den Menschen macht ja die Menschheit an sich aus. Daher ist auch mit der Menschheit verknüpft und jene um dieses ergänzt, was von jedem Menschen vollbracht wird, aber dadurch Erstere ja nicht weniger als die Summe aller Menschen, somit auch ist hinsichtlich und in Verbindung zur Menschheit, keiner Vollkommener, als das, was zur Menschheit gehört.

Der Taten Band - MdS

Devino M., Freitag, 27. November 2015, 00:27 (vor 3332 Tagen) @ Devino M.
bearbeitet von Devino M., Freitag, 27. November 2015, 07:48

Die Metaphysik der Sitten - I. Kant - Tugendlehre § 24

Wenn von Pflichtgesetzen (nicht von Naturgesetzen) die Rede ist, und zwar im äußeren Verhältnis der Menschen gegeneinander, so betrachten wir uns in einer moralischen (intelligibelen) Welt, in welcher, nach der Analogie mit der physischen, die Verbindung vernünftiger Wesen (auf Erden) durch Anziehung und Abstoßung bewirkt wird. Vermöge des Prinzips der Wechselliebe sind sie angewiesen, sich einander beständig zu nähern; durch das der Achtung, die sie einander schuldig sind, sich im Abstande voneinander zu erhalten, und sollte eine dieser großen sittlichen Kräfte sinken; "so würde dann das Nichts (der Immoralität) mit aufgesperrtem Schlund der (moralischen) Wesen ganzes Reich wie einen Tropfen Wasser trinken", wenn ich mich hier der Worte Hallers, nur in einer anderen Beziehung, bedienen darf.
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Es werden zu gerne große Werte in den Vordergrund gestellt, als wären sie das Ein- und Alles und man hierdurch auch der Kleineren dann sich das Recht erwirbt sie unbeachtet übergehen zu dürfen. Aber ist dann das Größere überhaupt von Wert noch?

Von dem ausgehend, dass man der Tatenband, welches man fortwährend strickt, doch mit sich führt, zählt alles auf seine Weise gleichermaßen. So auch, wie man seinen Alltag verrichtet. Was brächte es da, die Menschheit belehren zu suchen, während man seinen Alltag nicht auf die Reihe brächte? Worin läge nun das Recht auf Ersterem?

Denn die Bänder der Tat sind die, die anderen ebenso helfen, ihresgleichen Dinge zu verrichten oder sie ebenso darin beeinträchtigen können. So kann die Achtung gebieten, Abstand einzuhalten, denn nicht jede Annährung ist von größerer Liebe zugleich, wie es ebenso auch ein respektvoller Abstand sein kann.

So kann rechtes Maß auch schneller zu den Liebesdingen zählen, als alles anfassen oder zusammenzuziehen suchen, worin mehr Beeinträchtigung liegen könnte, als nun Fortschritt anzutreffen daher wäre. Es zählt ja mehr noch das zu den Liebesdingen, es wirklich erkennen und nach seinesgleichen erfassen zu können, was und wie es ist, als wie es einem Wunsch-nett und Wunsch-lieb zu sein hätte um zu den Dingen zu zählen, die man dann zu "Like It" zählen mag...

Völlig unbeeindruckt und gelassen - BG 18:26

Devino M., Mittwoch, 25. November 2015, 01:28 (vor 3334 Tagen) @ Devino M.

Bhagavad Gita 18:26

Yogananda:
Der Handelnde, der frei von Egoismus und Anhänglichkeit ist, den Erfolg oder Misserfolg nicht berühren, der voller Mut und Tatkraft ist, wird sattvisch genannt.

Prabhupada:
Jemand, der seine Pflicht frei von der Gemeinschaft mit den Erscheinungsweisen der materiellen Natur, ohne falsches Ego und mit großer Entschlossenheit und mit Enthusiasmus ausführt und in Erfolg und Misserfolg unerschütterlich bleibt, gilt als ein Handelnder in der Erscheinungsweise der Tugend.

Reclam:
Der Täter, den nicht Prahlsucht treibt,
Der frei von Hang, doch voller Kraft
In Glück und Unglück gleich sich bleibt,
Ein solcher, der ist "wesenhaft".

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Wenn man sich seiner sich ist und etwas handhaben kann, dann braucht man sich auch nichts zu beweisen, denn es ist ja nichts da, wozu man sich rühmen bräuchte und kann befreit unnötiger Ansichten beim Wesentlichen bleiben.

Im Zweifelsfall kann man die Unterscheidung treffen zwischen Anderen und Dingen an sich, das wäre, in der Art von Themen, und hat so schon einiges recht zügig an Verstrickungen ausgeräumt und diesen den Boden entzogen und das sogar mit nur einem Entschluss und einer bestimmten inneren Orientierung.

Ähnlich wie man viel effektiver mit allerlei Arbeiten kann, wenn man es schafft sich selber außen vor zu sehen und sich zwar einzubringen, aber nicht für sich oder auf sich bezogen, sondern auf eben die Dinge bezogen tätig zu bleiben, womit man ihnen auch am besten gerecht werden kann und nicht weniger, sondern ebenso am meisten davon hat und daraus machen kann.

Alle die sich über ihre Mittel erheben, sollen es doch ruhig tuen, denn sie räumen sich doch nur selber aus dem Weg und werden durch genau das, was ihren aktuellen Stand übersteigen mag, schon noch hinreichend Beschäftigung finden.

Also kann man einfach bei dem bleiben, was ansteht und jedes Getöse, zeigt nicht selten nur an, womit einer nicht umgehen kann. Macht schützt sich selbst, daraus kann man in die Potenz fallen, mit etwas Potenzgeprotze geht's in das Verhaftetsein, mit dem, womit man nicht recht umging usw.

Der Weg ist ja in vieler Hinsicht offen und so bleibt man einfach unbeeindruckt und gelassen bei einem gescheiten Kurs und mehr braucht einen gar nicht zu sorgen, wenn nichts davon wesentlich abhängt und man kann auf die höheren Gesetze vertrauen, Hauptsache man bleibt bei einer Ordnung, die man für sich und vor sich einhält.

Reinheit ist nicht schwer - BG 18:27

Devino M., Donnerstag, 26. November 2015, 00:43 (vor 3333 Tagen) @ Devino M.

Bhagavad Gita 18:27

Yogananda:
Ein Handelnder (ein Werkzeug für eine Tat), der an vielen Dingen hängt und nach den Früchten seines Handelns verlangt, der gierig, unrein und skrupellos ist, der leicht begeistert und leicht entmutigt ist - ein solcher wird rajasisch genannt.

Prabhupada:
Der Handelnde, der an seiner Arbeit und an den Früchten seiner Arbeit angehaftet ist und diese Früchte genießen will und der gierig, immer neidisch und unsauber ist und von Freude und Sorge bewegt wird, gilt als ein Handelnder in der Erscheinungsweise der Leidenschaft.

Reclam:
Wer nach dem Lohn des Werks verlangt,
Zum Schaden anderer geneigt,
Von Freude und von Schmerz erregt,
von "Leidenschaft" erfüllt sich zeigt.

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Reinheit ist nicht schwer, nein vielmehr sogar leicht, so lange man nicht zu beschäftigt ist ein klein wenig darauf zu achten, denn es ist meist ein Anzeichen, dass man zumindest genug Zeit findet, der Gier freies Geleit zu gewähren und sich etwas reinzuziehen, was mit einem nichts zu tuen hat.

Denn das, was wirklich zu einem gehört, das hat auch mit dem eigenen Höheren zu tuen und ist daher auch rein, was aber nicht einem seins ist, das verändert einen nicht nur zu dem, was man nicht ist, sondern ist daher gesehen ja auch Unreinheit für einen.

Wenn man mit Gleicherlei darin rummantscht, ist es sicher annehmbar, wenn man aber damit nicht überein geht, dann ist selbst die größte Nähe zum Höheren, immer noch nicht nah genug, wenn das Gemantsche im Vordergrund steht.

Es könnte sooo schön sein, nicht nur im wegschauen, von dem, was da ist, zu dem, was sich der einzelne ausmalt, sondern in dem, was für alle schön ist, weil es wirklich für alle da ist. Banale Alltagsdinge, die jeden betreffen, sind die, die für alle wirklich da sind, Grundsätze sind für alle da uvm. und darin ist allen geholfen.. sei's es nur, dass man darin und überhaupt in allem, was andere mit betrifft, beizutragen versteht oder jedenfalls nicht alles in der Richtung belastet, mit dem, was viel weniger oder keinem zugute kommt oder kommen kann...

Die Gabelungen des Weges - KiW

Devino M., Sonntag, 29. November 2015, 02:19 (vor 3330 Tagen) @ Devino M.

Ein Kurs in Wundern - T 22:4:1

Gelangst du an den Ort, an dem die Gabelung des Weges deutlich sichtbar ist, kannst du nicht weitergehen. Du musst den einen oder anderen Weg einschlagen. Denn wenn du jetzt den Weg gerade weitergehst, den du vor der Gabelung gegangen bist, gelangst du nirgendwohin. Der ganze Zweck, so weit zu kommen, war, zu entscheiden, welchen Weg du jetzt einschlagen willst. Der Weg, den du gekommen bist, spielt keine Rolle mehr. Er kann dir nicht mehr dienen. Niemand, der so weit gelangt ist, kann die falsche Entscheidung treffen, obwohl er sie hinauszögern kann. Auch gibt es keinen Teil der Reise, der hoffnungsloser und vergeblicher erscheint, als dort zu stehen, wo der Weg sich gabelt, und sich nicht zu entscheiden, welchen Weg man gehen will.
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Nicht nur gibt es im Leben gewisse Wendungen und Stellen, wo es kein zurück mehr gibt oder man sich unausweichlich entscheiden muss, meist noch tragender sind die Themen, die kollektiv und die Menschheit betreffend abgewickelt werden. Denn hier geht es nicht selten um einmalige Konstellationen, die womöglich niemals mehr wiederholt werden, weil die Begebenheiten und Umstände einmalig sind und nicht wiederkehren werden oder auch eine Entscheidung der Masse oder des Einzelnen abverlangt wird, gemäß dem, wie er sich positioniert etc.

Dann die Gelegenheiten nicht wahrzunehmen, oder vielleicht so mit anderweitigen Dingen beschäftigt zu sein, ob von sich aus, oder aufgrund dessen, was man bis dahin versäumt hat oder sich nicht hinreichend vorbereitet und entwickelt hat um daran teilzuhaben, was auch immer es wäre, ist dann doch unerheblich, außer, dass es wohl schade für einen wäre.

Denn in der heutigen Zeit kann man davon ausgehen, dass immer irgend welche Themen im Gange sind, die Menschheit betreffend, was kaum anders denkbar ist.

Eine Möglichkeit ist wohl sich an Gruppenarbeit zu beteiligen, es muss nicht einmal direkt äußeren Bezug geben, wenn die innere Anbindung da ist und man so auch mehr mitbekommen kann, was aktuell vorgeht und sich einbringt oder bereit steht, wenn es darauf ankommt. Aber auch dann liegt es immer noch bei einem, wie es darum steht, mitzuwirken, denn eine solche Teilhabe wird mehr wohl auf freiwilliger Beteiligung basieren.

Wie sollte es auch anders sein, als dass gewisse und sagen wir Hoheitlichen Dinge, etwas anderes als u.a. eigenständiges und freiwilliges Mitwirken forderten, denn es wäre kaum vorstellbar, dass sie auf Zwang basierten und nicht weniger wäre aber wohl auch Besonnenheit gefordert, denn wie sollte man auf Wankelmut oder Unbeherrschtheit u.dgl.m. vertrauen und setzen können, wenn damit keinerlei Beständigkeit gegeben ist?!

Es liegt an einem selbst, sich bereit zu machen, um für den Dienst für tauglich befunden zu werden...

Die Gabelungen des Weges - KiW

Vinaya El Michaela, Sonntag, 29. November 2015, 08:46 (vor 3329 Tagen) @ Devino M.





'Der Wege sind viele, doch das Ziel ist eins.' Rumi

'Auf Gottes Weg heißt die Währung Mut und Glaube,
und entsprechend deinem Mut und Glauben
wird dir die Wahrheit offenbart werden.' Rumi


Wege verbinden

Alles ist miteinander verbunden
Es gibt keine Trennung
Ein Weg kann sich gabeln
doch das Ziel ist Eins.


VIELE WEGE FÜHREN nach Hause...

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