Befreiung (alle)

Felix, Freitag, 20. November 2015, 09:47 (vor 3338 Tagen)
bearbeitet von Felix, Donnerstag, 01. Februar 2024, 19:00

"Ein greiser Lama hatte sich einen flachen Felsen am Ufer eines Froschtümpels zum Meditationsplatz auserkoren. Dort saß er jeden Tag, aber kaum hatte er sich im Schneidersitz niedergelassen, um sich in die Tiefe seines Wesensgrundes zu versenken, gewahrte er unweigerlich ein Insekt, das hilflos im Wasser ruderte und seine Hilfe zu brauchen schien. Ein ums andere Mal ließ der Mönch sich aus seiner Versenkung reissen, setzte seine alten Knochen in Bewegung und rettete die winzigen Kreaturen vor dem sicheren Untergang, bevor er sich erneut im Schneidersitz zurechtfand.

Irgendwann fiel es den anderen Meditierern und Lamas der Gegend auf, dass der Greis kaum stillsaß, sondern seine Meditationszeit damit verbrachte, Insekten aus dem Tümpel zu heben. Obwohl es sich für jeden Tibeter geziemt, einem hilflosen fühlenden Wesen das Leben zu retten, hielten einige der Mönche es dennoch für besser, den Greis darauf hinzuweisen, dass es geeignetere Plätze für die Meditation gibt als insektenumschwirrte Froschteiche.

„Wäre es nicht sinnvoller, woanders zu sitzen und ungestört zu meditieren?“ fragten sie den alten Mann. „Meinst du nicht, dass du die vollkommene Loslösung von deinen Illusionen dann eher erlangst? Als Erleuchteter kannst du sämtlichen Wesen der Welt zur Befreiung verhelfen, aber so doch nicht!“ - „Wenigstens könntest du die Augen beim Meditieren schliessen, um dich endlich auf das Wesentliche, das Unvergängliche und einzig Konstante zu konzentrieren, dein eigenes inhaltsloses Bewusstsein“, meinte ein junger Lama.

Nachdem alle ihre Vorschläge gemacht hatten, verbeugte sich der Greis ehrfurchtsvoll vor seinen Ratgebern und sprach: „Recht habt ihr, meine Brüder und Schwestern. Aber wie kann ein dummer alter Knochen wie ich, der bei der Liebe des Buddhas Chenrezig geschworen hat, diese und jede folgende Lebenszeit in den Dienst seiner Nächsten zu stellen, ruhig dasitzen und das Mantra des grenzenlosen Mitgefühls intonieren, während hilflose Geschöpfe direkt vor seiner Nase ertrinken?“ Darauf konnte niemand eine kluge Antwort geben. «

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Das Schönste

Felix, Montag, 23. November 2015, 11:15 (vor 3335 Tagen) @ Felix
bearbeitet von Felix, Samstag, 31. August 2019, 08:30

Das Zweitschönste im Leben ist, sich treiben zu lassen.
Das Schönste ist, seinen Platz zu finden. (Postkarte)


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Im Regen

Felix, Dienstag, 24. November 2015, 03:08 (vor 3335 Tagen) @ Felix
bearbeitet von Felix, Donnerstag, 01. Februar 2024, 19:04

Die Kunst zu leben besteht auch darin,
zu lernen, im Regen zu tanzen, anstatt
auf die Sonne zu warten. (Postkarte)

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Goethe aktuell

Felix, Samstag, 28. September 2019, 22:08 (vor 1930 Tagen) @ Felix

"Unsere Narrheiten bezahlen wir
gar gerne selbst, zu unseren Tugenden
sollen andere das Geld hergeben."

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