Goethe - sich untereinander nützlich sein (alle)

Die Pyramide, Montag, 16. November 2015, 07:53 (vor 3342 Tagen)

Du willst nach deiner Art bestehn,
Musst selbst auf deinen Nutzen sehn!
Dann werdet ihr das Geheimnis besitzen,
Euch sämtlich untereinander zu nützen;
Doch den lasst nicht zu euch herein,
Der andern schadet, um etwas zu sein.

* * *

Harmlosigkeit ist immer der Massstab. Wenn man nicht sagen kann, dass man selbst harmlos ist, sollte man sich selbst nochmal überdenken. Natürlich muss man sich erstmal die Frage stellen (können), ob man harmlos ist.
"um etwas zu sein" deutet auf ein falsches ich hin. Was will man denn sein? Das wäre abgesondert sein.
Es gibt nur das Sein im Einen. Daher ist alles Leben zu respektieren.

Wiesel

Felix, Samstag, 21. November 2015, 08:46 (vor 3337 Tagen) @ Die Pyramide
bearbeitet von Felix, Dienstag, 20. November 2018, 11:52

"Wie soll derjenige die Furcht loswerden,
den man zwischen ein doppeltes Furchtbare einklemmt ?"


Kommentar:
Der Wiesel knipst die Aussage an der Stelle des Rennen.
Weder Rheotorik, noch Relate noch Wiesel sind jemals eingeklemmt.

.

Tempel

Felix, Samstag, 21. November 2015, 08:47 (vor 3337 Tagen) @ Felix
bearbeitet von Felix, Samstag, 28. September 2019, 22:42

"Keine Umgebung, selbst die gemeinste nicht,
soll in uns das Gefühl des Göttlichen stören, das uns
überall hin begleiten und jede Stätte zu einem
Tempel einweihen kann." (by Goethe)


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Ein Herz so weit wie die Welt

Felix, Samstag, 21. November 2015, 09:52 (vor 3337 Tagen) @ Felix

"Wir alle mögen angenehme Erfahrungen und haben das Glück,
uns ihrer erfreuen zu können. Wenn wir uns aber in Anhaftung verlieren,
verwandelt sich dieser Genuss in Festhalten und dann leiden wir."

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aus dem Buch:
Ein Herz so weit wie die Welt
von Sharon Salzberg

Ein Herz so weit wie die Welt

Felix, Sonntag, 22. November 2015, 07:24 (vor 3336 Tagen) @ Felix
bearbeitet von Felix, Montag, 19. November 2018, 22:31

Fortsetzung aus dem Buch von Sharon Salzberg

"Auf einer buddhistisch-christlichen Konferenz im Kloster Gethsemani im Bundesstaat Kentucky, an der ich teilnahm, sprach Seine Heiligkeit der Dalai Lama über die Führung durch das Kloster, die an jenem Morgen für ihn veranstaltet worden war. Zunächst sagte er, dass er von der Tatsache sehr beeindruckt sei, dass das Kloster durch die Herstellung verschiedener Käsesorten und Früchtekuchen in der Lage sei, sich selbst zu unterhalten.

Doch dann - mitten im formellen Teil jenes öffentlichen Vortrages, vor den laufenden Fernsehkameras - sagte der Dalai Lama: "Mir wurde ein Stück von dem hausgemachten Käse angeboten, der in der Tat sehr gut war, aber mehr noch wollte ich ein Stück von dem Früchtekuchen!" Er lachte schallend und wiederholte: "Ja, es war wirklich zu bedauerlich - ich hoffte wirklich, jemand würde mir Früchtekuchen anbieten, aber das tat niemand!"

Seine kindliche und aufrichtige Offenheit in der Situation war hinreißend, einfach wunderbar, sie hatte nichts von Künstlichkeit oder Manipulation an sich. Es war klar, dass er auch ohne ein Stück Früchtekuchen glücklich sein konnte. Und ein Teil seines Glücks war gerade diese Fähigkeit, über seinen eigenen Wunsch nach dem Kuchen herzlich zu lachen, ohne Verlegenheit oder Beschämung vor Würdenträgern zweier Religionen und einem großen Fernsehpublikum darüber sprechen zu können."

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