Goethe - Die Natur (alle)
'Pflanzen folgen in ihrer Entwicklung den Gesetzmäßigkeiten des Schöpfungsvorgangs.
Mit dem Gefühl des Ich-Seins zog sich die innewohnende Kraft des Absoluten sozusagen zusammen, in anderen Worten, konzentrierte sich in einem Punkt; auf diese Art und Weise formte die alles durchdringende Strahlung ihr Zentrum …
Als nächstes teilte dieses zentrale Licht die Existenz in zwei Formen, in Licht und Dunkel … Das Licht und Dunkel formten einen Akasha oder Asmam, eine ‚Mulde’.”
Die beiden Seiten der Pflanzen bedingen sich gegenseitig: ohne Wurzeln keine Blätter, ohne Blätter keine Wurzeln. Erfahrungen, Nährstoffe aus dem Dunkeln tragen zur Blattformung bei;
Erfahrungen aus dem Hellen sorgen für Wurzelbildung. In der Mitte ist das Herz, ursprünglich der Keimpunkt. Wenn das Herz zu ist, kann die Polarität nicht funktionieren und ist kein Wachstum möglich.
Der Mensch funktioniert im Prinzip nicht anders als die Pflanze: In der Polarität zwischen Denken und Körper entfaltet sich der Mensch und kehrt er zu seinem Ursprung zurück. Das Zentrum dieses Lebensprozesses ist das Herz.
Der Übergang von der Phase der Blattformung zu der der Blütenbildung ist ein Sterbens- und Auferstehungsprozess. Eine unsichtbare Hand drängt die Ausdehnung in Blätter und Äste zurück. Diese Art der Manifestation wird zum Stillstand gebracht. Währenddessen entsteht die Knospe.
Es ist geheimnisvoll, wie in diesem Übergang der innere Drang der Pflanze und die äußeren Bedingungen sich aufeinander einspielen und eine Veränderung in der Atmosphäre schaffen, die die Blüte möglich macht.....
Und wenn dann die Knospe aufgeht, wird sichtbar, was man bei der Heranbildung der Blätter noch nicht erkennen konnte: Die Blüte zeigt eine noch nie da gewesene Schönheit.
Diese Brennnesselblüte formt ein Kreuz. Es hat in sich die horizontale und die vertikale Ebene, bzw. die vier Himmelsrichtungen, vereint.
Es gibt auch Blüten mit drei, fünf, sechs oder acht Richtungen.
Wir können sehen, wie die Dualität, die die Basis die Pflanzenwachstums ist, in einer neuen Qualität auftritt. Man könnte meinen, dass in der Blüte alle Richtungen, die die Pflanze in der früheren Phase der Bildung der Blätter eingeschlagen hatte, in einer einzigen Gestalt zusammen kommen. Was zunächst wild nach außen strebte, wird jetzt wie in einem Mandala vereinigt.
In der Blüte gelingt es uns, die Schönheit, die in der Tiefe in uns verborgen ist, zum Vorschein zu bringen.
Die Rose kann entstehen, wenn die Pflanze durch eine ”Kreuzigung” ihrer alten Daseinsweise hindurch geht.
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Die Pyramide,
29.10.2015, 08:17
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Vinaya El Michaela,
29.10.2015, 08:54
- Meister D.K. - Die Zentren und die Monade - Die Pyramide, 29.10.2015, 19:44
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Vinaya El Michaela,
29.10.2015, 08:54