Die Zeit - BG 3:5 (alle)
Devino M., Montag, 07. September 2015, 00:23 (vor 3412 Tagen)
Bhagavad Gita 3:5
Yogananda:
Wahrlich, keiner kann auch nur einen Augenblick untätig sein; alle werden wohl oder übel gezwungen zu handeln, denn die Eigenschaften (Gunas), die der Natur (Prakriti) entspringen, treiben sie dazu an.
Prabhupada:
Jeder ist gezwungen, hilflos nach den Drängen zu handeln, die von den Erscheinungsweisen der materiellen Natur hervorgerufen werden; deshalb kann niemand auch nur für einen Augenblick aufhören, etwas zu tun.
Reclam:
Nicht einen Augenblick verbringt
Der Mensch in bloßem Müßiggang:
Auch unwillkürlich handelt er
Nach des Naturgesetzes Zwang.
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Ob es gar einfach oder schwer,
zu handeln nach der Absicht mehr,
als bloß in den Zeitabfolgen,
diesen nur blindlings folgen?
Denn immer wird sich etwas finden,
worin Zeit lässt sich leicht binden.
Passiv zu bleiben geht ja leicht,
doch nichts ist damit dann erreicht.
Auf die Aufhängung kommt es an,
woran man etwas hängt nur dran.
Der Aufwand ist doch gar nicht mehr,
als Zeit zu rennen hinterher..
So kann man folgen auch dem Sinn,
denn in der Absicht ist mehr drin,
als aufgeteilt in Zeitscheiben
und sich daran nur aufreiben.
Hat die Tätigkeit den Punkt erreicht,
an welchem sie dem Höheren gleicht,
dann fügt sich alles auch zusammen,
und folgt seinem höheren Namen.
Was dann noch spurtet hinterher,
ist nur die Zeit selber gar sehr,
denn sie kann doch auch nicht mehr...
Der Mittelweg - KiW
Devino M., Dienstag, 08. September 2015, 00:57 (vor 3411 Tagen) @ Devino M.
Ein Kurs in Wundern - T 27:1:7
Der stärkste Zeuge für die Vergeblichkeit, der alle Übrigen stützt und ihnen hilft, das Bild zu malen, in dem Sünde gerechtfertigt ist, ist Krankheit in jedweder Form. Die Kranken haben Grund für jedes ihrer unnatürlichen Verlangen und seltsamen Bedürfnisse. Denn wer könnte ein Leben leben, das so bald abgeschnitten wird, und nicht den Wert flüchtiger Freuden schätzen? Welche Lust von Bestand könnte es geben? Haben die Gebrechlichen kein Recht darauf zu glauben, dass jedes gestohlene Fetzchen Lust nur der redliche Lohn für ihr kleines Leben ist? Ihr Tod wird den Preis für alle Freuden zahlen, ob sie deren Früchte nun genießen oder nicht. Das Ende des Lebens kommt unweigerlich, auf welche Weise jenes Leben immer zugebracht wird. Vergnüge dich denn mit dem Schnellvergänglichen und Flüchtigen.
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Bloß weil sich wer durch Irrtum selber beeinträchtigen sollte oder auch nur beeinträchtigt sieht, ihm daher allerlei durchgehen zu lassen, hieße dann aber auch, ihn in seinem Irrtum weiter zu bekräftigen. Und wo Irrtümer beheimatet sind, werden diese auch meist leichter akzeptiert, als all das, was dagegen stehen sollte, obwohl genau dies, der Lösungstütze bieten mag.
Ein wenig Irren, ist nicht weniger Irrtum, wie sich umfassend zu vertuen. Daher nutzt es auch nichts, irgend etwas davon durchgehen zu lassen, da nicht plötzlich etwas anderes aus dem wird, was als Grundlage gegeben ist.
Sich übermäßig dagegen zu erheben, ist aber dann auch nicht weniger, es als solches nur zu bestätigen, in dem, was es vermeintlich als Realität annimmt, obwohl sich keine Grundlage der Beständigkeit darin finden lässt.
Der Mittelweg ist oft nicht leicht, wenn man nichts greifbares erreicht, um es daran dann auszumachen, jedoch man sonst nur stehen bleibt, wo Wahrheit nicht bestehen bleibt, wenn man dann dieses akzeptiert, man sich auch nur darin verliert. So ist die Unbeständigkeit, im Unbeständigen das Ziel, denn alles was dort lange weilt, ist letztlich dann auch bloß zu viel und nur die Selbstakzeptanz ist umfassend das Ziel.
Heilung - KiW
Devino M., Mittwoch, 09. September 2015, 01:04 (vor 3410 Tagen) @ Devino M.
Ein Kurs in Wundern T 27:2:2,3
Die Ungeheilten können nicht verzeihen. Denn sie sind Zeugen dafür, dass Verzeihen ungerecht ist. Sie möchten die Folgen der Schuld, die sie übersehen, beibehalten. Doch niemand kann eine Sünde, die er für wirklich hält, vergeben. Und das, was Folgen hat, muss wirklich sein, weil das, was es bewirkt hat, vorhanden und zu sehen ist. Vergebung ist nicht Mitleid, das nur zu verzeihen sucht, was es für die Wahrheit hält. Böses kann nicht mit Gutem vergolten werden, denn die Vergebung schafft nicht erst die Sünde, um sie dann zu vergeben. Wer kann sagen und wirklich meinen: "Mein Bruder, du hast mich verletzt - und doch, weil ich der Bessere von uns beiden bin, verzeihe ich dir meine Verletzung."? Verzeihung für ihn und deine Verletzung können nicht nebeneinander existieren. Das eine leugnet das andere und muss es zu etwas Falschem machen.
Die Sünde zu bezeugen und sie dennoch zu vergeben ist ein Paradox, das die Vernunft nicht sehen kann. Denn damit wird behauptet, dass das, was dir getan ward, Verzeihung nicht verdient. Und indem du sie gibst, gewährst du deinem Bruder Barmherzigkeit, hältst aber den Beweis zurück, dass er nicht wirklich unschuldig ist. Die Kranken bleiben Ankläger. Sie können ihren Brüdern nicht und auch sich selber nicht vergeben. Denn niemand, in dem wahre Vergebung ruht, kann leiden. Er hält den Beweis der Sünde seinem Bruder nicht vor Augen. Er muss sie also übersehen und vor seinen eigenen weggenommen haben. Vergebung kann nicht für einen sein und für den anderen nicht. Wer vergibt, der ist geheilt. Und in seiner Heilung liegt der Beweis dafür, dass er wahrhaft verziehen hat und keine Spur mehr von Verurteilung zurückbehält, die er gegen sich oder irgendein Lebewesen richtet.
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Die Aussagen vom Kurs in Wundern beziehen sich wohl mehr auf Geistheilung und sind in der Hinsicht auch allgemeiner Art, als jeden Fall für sich anzusprechen und zu beleuchten. Denn angefangen bei irgend einem Karma und gewissen Lektionen, bis hin zu Eingeweihten und Avataren, gibt es wohl eine Vielzahl bestimmter Konstellationen, wo der Körper nicht gleich Körper heißt und es nicht als etwas persönliches zu beurteilen gilt.
Wie für Gott nichts ohne Bedeutung sein kann, denn wie sollte er selbst etwas erzeugen, was nicht absolut und echt ist? So ist es auch mit allem, was näher da heran kommt, in der Hinsicht dem immer ähnlicher. So kann es dann auch bedeuten, dass alles an einem Körper von bestimmtem Nationalen oder Kollektivem Verhältnis zeugt und diesem zugeordnet werden kann und die Verbindung sich darin zu Jenem spiegelt und darin erkannt werden kann, fast schon wie bei einer Landkarte, die ein Land nur in einem bestimmten Maßstab wieder gibt oder generell bei Karten, die etwas ganz bestimmtes einer Region aufzeigen.. so würde dann ja auch Heilung in einem ganz anderen Verhältnis stehen.
Nehmen wir aber wieder mal das Innen und Außen hinzu, dann geht alles, was Außen ist von irgendeinem Innen aus und anders wäre es gar nicht zur Existenz gekommen, bloß aus dem Nichts heraus. An dieser Stelle setzt Geistheilung ein, dass alles was nach Außen gelangt, sofern der Geist heil ist den es passiert, und auch nicht irgend ein bestimmtes Verhältnis daraus entfaltet und aufgezeigt werden soll, dies auch im Außen heil ankommen und heil sein wird.
Davon abgesehen ist vieles im Kurs in Wundern ja auch auf das Verhältnis von Ego und Psyche bezogen. Jedenfalls die Wirkung aus sich allein besteht nicht einfach so und die Ursache ist nicht immer eine echte bzw. ist es nur bloß durch den Geist, der davon überzeugt ist und so man anderen Geistes wird, sich dieses auch verändert oder mindestens das eigene Verhältnis hierzu dann eine andere Bedeutung annimmt.
Und darum in etwa geht es mit dem Kurs und worauf die Lehren abzielen...
Vom tuen und lassen - BG 3:13
Devino M., Freitag, 11. September 2015, 01:22 (vor 3408 Tagen) @ Devino M.
Bhagavad Gita 3:13
Yogananda:
Heilige - welche die Überreste eines pflichtgemäßen Feueropfers (Yajna) essen - werden frei von allen Sünden; doch Sünder - die nur für sich selbst Nahrung beschaffen - schwelgen in der Sünde.
Prabhupada:
Die Geweihten des Herrn werden von allen Arten von Sünden befreit, da sie Nahrung essen, die zuerst als Opfer dargebracht wurde. Andere, die Nahrung für ihren eigenen Sinnengenuß zubereiten, essen wahrlich nur Sünde.
Reclam:
Wer von des Opfers Überrest
Sich nährt, wird frei von Sündenqual,
Doch ihr verfällt, wer nur für sich
Bereitet hat das Festesmahl.
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Für irgendetwas, ist fast alles gemacht und kaum etwas vorweg für nichts. Obs den Erwartungen gerecht werden mag, sei dahin gestellt. Aber was ist nun von größerer Bedeutung, etwas zu tun oder zu lassen, oder wofür man etwas überhaupt tut?
Etwas tuen oder lassen bewegt sich mit hoher Wahrscheinlichkeit im Bereich von Entscheidungen, d.i. nicht von Wahlen und d.h. dann auch, es ist wahrscheinlich begrenzt, als wenn es freie Wahlen bereit hielte. Ein wenig anders mag es noch mit einem Entschluss sein, der ja auf Dauer besehen wohl mindestens viele Entscheidungen umfasst.
Wofür etwas getan wird bedeutet auch, was alles einbezogen wird, unbesehen dessen, wie sich das Einbezogene daran beteiligen sollte. Das geht dann eher hinein in den Bereich von Wahlen und wird wohl eher von Tragweite sein, somit auch von primärer Bedeutung und Entscheidungen eher sekundärer Bedeutung tendenziell jedenfalls.
Auch wird es meist so sein, dass wenn man sich entschieden hat, dieses bereits an etwas geknüpft ist und einem bestimmten Rahmen untergeordnet. D.h. bevor man sich entschieden hat oder unmittelbar vor einer Entscheidung steht, könnte es auch noch eine Wahl geben, sei diese auch lediglich darauf bezogen, wie man es angeht und wem oder was man es unterstellt.
Daher ist die wesentlichere Überlegung nicht einfach nur, ob man etwas tut oder lässt, sondern warum und wofür man etwas tut oder es eher lässt und ohne diesen Punkt zu klären, könnte jede Entscheidung schnell unwesentlich werden...
Umstellung auf das Neue - BG 12:16
Devino M., Sonntag, 13. September 2015, 01:01 (vor 3406 Tagen) @ Devino M.
Bhagavad Gita 12:16
Yogananda:
Wer frei von weltlichen Wünschen ist, wer rein ist an Körper und Geist, wer stets zur Tätigkeit bereit ist, wer sich von den Geschehnissen der Welt nicht erregen und bekümmern lässt, wer jedem eigennützigen Wunsch entsagt hat - der ist Mein Jünger und Mir lieb.
Prabhupada:
Mein geweihter, der nicht vom gewohnten Verlauf der Tätigkeiten abhängig ist, der rein, sachkundig, ohne Sorgen und frei von allem Leid ist und nicht nach Ergebnissen trachtet, ist Mir sehr lieb.
Reclam:
Auch wer gleichgültig, rein und klug,
Wer ohne Furcht und Hoffen ist,
Selbstsücht'gen Handelns sich begibt,
Der ist mein Freund zu jeder Frist.
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Am Deutschen find ich gut, dass man ziemlich präsent und achtsam ist und so mehr direkt auf die Situation reagieren bzw. mehr in dieser agieren kann. Auch ist es mehr feinstofflicher Natur und man ist irgendwo leichter unterwegs, aber dafür geht's einem eher auf die Knochen (geistig), so als würden manche, die nicht auf der selben Welle sind, nicht recht sehen, wo sie da reinrennen und übersehen das eben dort bereits einer ist.
Die Engländer hingegen, so als würden sie die feine und reine Seite nicht packen können und erreichen, bekommen dann eher die Kehrseite davon, aber letztlich liegt's ja dann an ihnen selbst. An sich kommt eins zum anderen und wenn alle Seiten ihren Part erfüllen, dann fügt sich alles zu Gunsten aller zusammen.
Nachdem man doch einige, nennen wir es Systemwechsel, hinter sich hat, find ich das Deutsche doch noch am besten, auch wenn man damit erst umzugehen erlenen muss, da es doch etwas filigraner ist in der Art und Weise.
Ein Wechsel ist, wie wenn die ganze Welt plötzlich sich gedreht hat und von einem Tag zum Nächsten, alles anders auf einen reagiert und in einem und auch außerhalb die Dinge plötzlich eine andere Bedeutung annehmen, weil die eigene Seele einen anderen Standort eingenommen hat und in einem anderen Zusammenhang sich befindet und wie und was in welcher Art und Weise dann bei einem ankommt, wie auch man selber beim anderen. Mit dem gewohnten Verlauf kommt man nicht weit, da man dann überall auffallen und anecken wird und eine Umstellung auf das Neue doch einem sowohl einiges abverlangen kann als auch seine Zeit brauchen.
Zur moralischen Intelligenz - KdU
Devino M., Sonntag, 13. September 2015, 00:07 (vor 3406 Tagen) @ Devino M.
Kritik der Urteilskraft - I. Kant - § 86
Setzet einen Menschen in den Augenblick der Stimmung seines Gemüts zur moralischen Empfindung. Wenn er sich, umgeben von einer schönen Natur, in einem ruhigen, heitern Genusse seines Daseins befindet, so fühlt er in sich ein Bedürfnis, irgend jemand dafür dankbar zu sein.
Oder er sehe sich ein andermal in derselben Gemütsverfassung im Gedränge von Pflichten, denen er nur durch freiwillige Aufopferung Genüge leisten kann und will; so fühlt er in sich ein Bedürfnis, hiermit zugleich etwas Befohlenes ausgerichtet und einem Oberherrn gehorcht zu haben. Oder er habe sich etwa unbedachtsamer Weise wider seine Pflicht vergangen, wodurch er doch eben nicht Menschen verantwortlich geworden ist; so werden die strengen Selbstverweise dennoch eine Sprache in ihm führen, als ob sie die Stimme eines Richters wären, dem er darüber Rechenschaft abzulegen hätte.
Mit einem Worte: er bedarf einer moralischen Intelligenz, um für den Zweck, wozu er existiert, ein Wesen zu haben, welches diesem gemäß von ihm und der Welt die Ursache sei.
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Es ist wie Treppen steigen, wenn man sich etwas vornimmt zu erreichen, etwas dem Moralischen Angehörige und es dann auch vollzieht, kann es bis hin zur Erhabenheit führen, anders, als wenn man es nicht vollzieht, ein Teil in einem schonmal straffend aufzutreten vermag um sich selber Vorwürfe zu machen, es wie eine Leiter ist, die man nicht erklommen hat und auch dies nicht erreicht, was darüber geht.
Dabei zählt ja mehr noch die Summe aller moralischen Bestrebungen und nicht nur eine einzige, denn mit einer Treppenstufe allein ist noch nicht viel getan. Dabei ist es doch genau das, das Licht, womit man seinen eigenen Weg beleuchtet und worin ein gewisser Aufstieg sich vollzieht und das kleinste Opfer, was man vor sich darbringen muss, wenn man den eigenen Weg beschreiten will.
Denn viele Treppen mag es geben, die eigene muss aber doch erbaut sein, um als eigene gelten zu können, die man nach seinem eigenen blieben nutzt.