Das Thema Demenz (alle)

Felix, Donnerstag, 30. Juli 2015, 17:03 (vor 3203 Tagen) @ Felix
bearbeitet von Felix, Donnerstag, 15. Oktober 2020, 09:25

[image]

Es gab auch mal Abende für die Angehörigen - das ist aber schon lange her. Auf einem dieser Abende hörten wir einen Vortrag zum Thema Demenz. Ich hatte mir anschließend Notizen gemacht und bin wieder über diese Notizen gestolpert: klar haben sie mit ihrer Vergesslichkeit zu "kämpfen". Zumal wenn ihre Umwelt, bzw. ihre Angehörigen meinen, sie müssten Gedächtnistraining mit ihnen veranstalten. Dann merken die Demenzkranken, dass sie überfordert sind und leiden darunter. Daher ist es so wichtig, ihnen möglichst angenehme Situationen zu verschaffen und z.B. nicht zu fragen, was sie denn zu Mittag aßen, denn das können sie nicht erinnern.

Sehr gerne behaupten die Demenzkranken, man habe sie bestohlen, wenn sie ihre Sachen nicht wiederfinden. Dann ist es taktisch klug, den Spieß umzudrehen und quasi selber zuzugeben, man sei so zerstreut und habe vergessen, wo man die Sachen abgelegt hätte, um dann die Hilfe des Anklägers in Anspruch zu nehmen, der dann sogar gerne beim Suchen hilft. Der Vortrag wurde von einem Arzt gehalten, der zwar in den Ruhestand gegangen ist, aber immer noch Demenzkranke betreut. Und dann war da noch die Geschichte mit den Champagnertrüffeln ...

der Geschmackssinn funktioniert bei alten Leuten nicht mehr richtig. Alles hat eher einen bitteren Geschmack. Und sie würden unmerklich verhungern, da ihnen nichts mehr richtig schmeckt. Die Speichelbildung hat extrem nachgelassen und die Nahrung bildet im Mund eine einzige trockene Masse. Eine Ausnahme sind Torten und Süßigkeiten. Der besagte Arzt nimmt immer Champagnertrüffel zum Verteilen mit. Die werden von allen sehr gern gegessen!

Die Demenzkranken fühlen sich "sauwohl", weil sie denken, dass sie so ca. 25 Jahre alt sind. Sie leben nach dem Lustprinzip, völlig enthemmt. Sie vergessen alles, sind daher nicht nachtragend und machen sich keine Sorgen um irgendwelche Konsequenzen ihres Tuns und ihrer Handlungen.

Eigentlich müssten die Angehörigen therapiert werden, weil sie nicht damit fertig werden, dass es plötzlich so ist, wie es ist. Man sollte den Demenzkranken einfach ganz viel erzählen, ihnen quasi sein Herz ausschütten, dann fühlen sie sich kompetent, als würden sie noch gebraucht werden und sie versuchen, den "Gesunden" zu helfen. Und man würde gleichzeitig das Geld für den Therapeuten sparen, hihi ... die Leute fragen immer, ist es schon Alzheimer oder ist es nur Demenz? Dabei verhält es sich umgekehrt: Alzheimer ist nur eine von vielen körperlichen Ursachen für die Demenz. Die Demenz bildet quasi das Schlusslicht. (Ende meiner Vortragserinnerungen)

.


gesamter Thread:

 

powered by my little forum