Im Sinnenkreis der inn're Sinn - BG 10:22 (alle)

Devino M., Montag, 27. Juli 2015, 00:31 (vor 3454 Tagen)

Bhagavad Gita 10:22

Yogananda:
Unter den Veden bin Ich der Sama-Veda; unter den Göttern bin Ich Vasava (Indra); unter den Sinnen bin Ich der Verstand (Manas); in den Lebewesen bin Ich die Intelligenz.

Prabhupada:
Von den Veden bin Ich der Sama Veda; von den Halbgöttern bin Ich Indra, der König des Himmels; von den Sinnen bin Ich der Geist, und in den Lebewesen bin Ich die Lebenskraft [Bewusstsein].

Reclam:
Das Liederbuch im Veda-Text,
Im Götterheer ich Indra bin,
Bewusstheit bei der Wesen Schar,
Im Sinnenkreis der inn're Sinn.

---
Welchen Sinn könnte etwas haben, wenn der Innere es nicht nach seiner Ordnung beriefe? Und wie viel könnten die äußeren Sinne uns sagen, wenn nicht der innere Sinn danach fragte und sie hierzu aussandte?

Vom Menschlichen Standpunkt ausgehend, erfährt man von dem, was die Sinne berührt wohl nur so viel, wie man diesem einen Sinn in sich einräumt. Die äußeren Sinne und der Innere müssen zusammen kommen, andernfalls, wenn es nur irgendwo in einem ankommt, kann man zwar Mittler sein, aber Anteilnehmer nur an dem, wofür auch ein inneres Organ entwickelt wurde und vorhanden ist.

Wobei es nicht darum gehen kann, willkürlich an Fähigkeiten zu arbeiten, denn die Ordnung ist damit auch noch nicht gewährt, wenn es nicht dort andockt, wo es einen tieferen Sinn erfährt. D.h. es sollte von der Seele kommen und sich natürlich nach der höheren Ordnung hin entwickeln und richten. Denn so wie die äußeren Sinne, einer inneren Ordnung unterworfen werden müssen um von Nutzen zu sein und nicht willkürlich Informationen zuzuführen, so auch die inneren Organe, nach dem ausgerichtet sein, was sie zu gebrauchen vermag.

Sofern einem an etwas also wirklich liegt, wird man nicht durch die Summe an Begehren sich annähern können, sondern mehr nach dem, wie es dem Höheren nutzbar gemacht werden kann, d.h. also eher über einen Zweck und kann man keinen hierfür finden, worin sollte der Sinn dann diesbezüglich überhaupt liegen?!

Geist oder Geist? - BG 3:42

Devino M., Dienstag, 28. Juli 2015, 00:37 (vor 3453 Tagen) @ Devino M.

Bhagavad Gita 3:42

Yogananda:
Es heißt, dass die Sinne (dem physischen Körper) überlegen sind; dass der Geist den Sinneskräften überlegen ist; dass die Intelligenz dem Geist überlegen ist; doch er (das Selbst) ist der Intelligenz überlegen.

Prabhupada:
Die aktiven Sinne sind der leblosen Materie übergeordnet, der Geist steht über den Sinnen, die Intelligenz steht über dem Geist, und sie [die Seele] steht sogar noch über der Intelligenz.

Reclam:
Groß sind die Sinne; der "Verstand"
Sich größer noch als sie erweist,
Ihn überragt noch die "Vernunft",
Am höchsten aber steht der Geist.

---
Geist oder Geist? Und immer diese Kontexte..

Beim einen heißt Geist bloß Verstand, beim anderen Höchster Geist zugleich, der eine sagt dann Selbst dazu, der andere stimmt damit auch überein, es doch bloß Seele für ihn heißt!

Zwar ist Selbst und Seele vor allem in der Bhagavad Gita m.E. oft nahezu das Selbe, dennoch ist das Selbst für mich mehr ein technischer Begriff, fast wie "Körper" oder ein "Tätigkeitsfeld", d.h. mit den technischen Funktionen und Mitteln mehr verbunden und die Seele mehr dann der lebendige Betreiber und etwas individueller zumindest im Verhältnis gesehen. Wobei die Überseele und das, was auch Krischna repräsentiert, noch etwas weitreichender geht, d.h. vom individuellerem hin zum Absoluten, wo dann auch der Begriff des Höchsten Geistes auch wieder nicht abwegig scheint.

Wenn Geist also nicht bloß Geist oder die schlichten Geistesfunktionen im Menschen darstellt und man mehr den Höheren Geist damit meint, dann stellt es für mich die unpersönliche oder auch Überpersönliche Variante vom Selbst oder der Seele dar oder schlichtweg alle höheren intelligenten Vorgänge auf den Geistigen Ebenen an sich.

Wenn in einem Kontext, die Idee, die mit einem Begriffe verbunden wird und auf diese kommt es ja letztlich an, in einer bestimmten Richtung geprägt wurde und in einem anderen Kontext in eine andere Richtung, dann wird im Vergleich wohl eher entscheidend sein, was ausgereifter ist und eine Idee besser fassen und zum Ausdruck bringen kann, auch von einem höheren Gehalt und Tragweite sein, weil es ein wirksameres Mittel ja auch an die Hand gibt. Allerdings spielt es wohl auch eine Rolle, in welchem Verhältnis die Kontexte zueinander und im allgemeinen stehen und welches Prinzip hinter einer Idee steht und in welchem Verhältnis wiederum diese zueinander, wenn es sich nicht um das selbe Prinzip handelte...

Auf eignen Beinen gehen - BG 6:5

Devino M., Donnerstag, 30. Juli 2015, 00:44 (vor 3451 Tagen) @ Devino M.

Bhagavad Gita 6:5

Yogananda:
Der Mensch soll das Selbst (Ego) durch das Selbst erheben; das Selbst darf nicht erniedrigt (niedergedrückt) werden. Wahrlich, das Selbst ist sein eigener Freund; und das Selbst ist sein eigener Feind.

Prabhupada:
Man sollte sich mit Hilfe seines Geistes befreien, und nicht erniedrigen. Der Geist ist der Freund der bedingten Seele, aber auch ihr Feind.

Reclam:
Nicht drücke er sich selbst herab,
Er hebe sich durch eig'ne Kraft,
Des Menschen Selbst steht mit ihm selbst
In Bündnis oder Gegnerschaft.

---
Sich auf das, was feindlich oder gegnerisch einem gegenüber eingestellt scheint, wird aus dem Affekt heraus es wohl leichter sein, ebenso zu reagieren und sich drauf einzulassen, denn einen anderen Kurs zu wählen. Vom Ego aus wird es kaum möglich sein, weil es nicht eigenständig genug ist und immer einen Gegenpart einnimmt, selbst wenn es einverstanden scheint, weil es vielleicht die Vorrangstellung nicht bedroht sieht, aber wäre es nicht gegnerisch, dann hätte es keine Stellung und wäre eins mit dem Höheren Selbst und der Seele um deren Funktionen ohne Widerwillen zu erfüllen, ohne noch andere Ziele verfolgen zu wollen. Eben solche, denen das Selbst nicht folgen kann, weil sie nicht mit den Funktionen und Zwecken vereinbaren wären und woraus eben die Gegnerschaft und eigene Uneinigkeit daher entsteht.

Den eigenen Kampf mit sich, kann man nur selbst ausfechten und nur dann läuft alles nach seiner geordneten Bahn, wenn vom Ego nichts mehr verdreht wird, einfach weil es keinen Grund mehr gibt und nichts mehr gesucht wird, was aus etwas anderem als der eigenen Kraft hervorgeht, denn worin sollte sonst der sichere/dauerhafte Stand sich finden? Und mit wessen Beinen, als den eigenen, will man am bestehen gehen lernen und gehen können, auch wenn die die anfänglichen Schritte wacklig sein mögen...

Der letzte Grund - BG 9:10

Devino M., Sonntag, 02. August 2015, 01:55 (vor 3448 Tagen) @ Devino M.

Bhagavad Gita 9:10

Yogananda:
O Sohn der Kunti (Arjuna), es ist allein Meine befruchtende Gegenwart, welche die Mutter Natur dazu veranlasst, beseelte und unbeseelte Wesen zu gebären. Ich bin es, der (durch Prakriti) die Welten in abwechselnden Zyklen (der Schöpfung und Auflösung) kreisen lässt.

Prabhupada:
Die materielle Natur, die eine Meiner Energien ist, ist unter Meiner Führung tätig, o Sohn Kuntis, und bringt alle sich bewegenden und sich nicht bewegenden Wesen hervor. Nach ihrem Gesetz wird diese Manifestation immer wieder geschaffen und aufgelöst.

Reclam:
Nach meinem Wunsch gebiert "Natur",
Was sich bewegt und nicht bewegt.
So bin ich selbst der letzte Grund,
Der dieses Weltgetriebe trägt.

---
Wie schnell auch das Bewusstsein schwingt,
was immer auch die Schöpfung bringt,
einmalig ist es immerdar, so klar,
als Zeugnis doch nur vorstellbar,
für diesen einen Erkenntnisgrund,
womit es bildet im Verbund,
das leuchtende und weite All,
wie es erstrahlt doch überall.

Nicht selten man sich somit fragt,
wieso bloß einen etwas plagt?
Wer hat es nur ins Innere gelegt
und des Kummers Grund damit erregt?
Es hilft sich auch drum zu bewegen,
bis man auch ohne dem kann streben!

So kann man alles zwar im Leben,
nur einfach hinnehmen als gegeben,
oder vorweg kann im Bestreben,
zu lichten allen trüben Nebel,
damit erstrahle dieses Eine,
was einen mit dem Höheren vereine.

Über das denkbar Mögliche - KiW

Devino M., Mittwoch, 29. Juli 2015, 01:20 (vor 3452 Tagen) @ Devino M.

Ein Kurs in Wundern - T 30:3:1

Götzen sind ganz konkret. Doch dein Wille ist universal, da er grenzenlos ist. Also hat er keine Form, noch gibt er sich zufrieden mit einer Äußerung in Formbegriffen. Götzen sind Grenzen. Sie sind der Glaube, dass es Formen gibt, die Glück bringen werden, und dass durch Begrenzung alles zu erreichen sei. Es ist, als sagtest du: "Ich brauche gar nicht alles. Dies kleine Etwas will ich haben, und es wird für mich wie alles sein." Das kann dich nicht befriedigen, weil es dein Wille ist, dass alles dein sei. Entscheide dich für Götzen, und du bittest um Verlust. Entscheide dich für die Wahrheit, und dann ist alles dein.
---
Das Ungeteilte lässt sich nicht teilen!
Hat man sich bloß für einen Teil davon entschieden und will den Rest nicht, und sei's nur aus falscher Bescheidenheit oder MWK (Minderwertigkeitskomplex) heraus, dann hat man sich bloß in dem Zusammenhang für nichts entschieden, obwohl es alles gäbe, weil es das womöglich auch nur in der Weise geben könnte...

Ähnliches lässt sich auch in gewissen Formen von moderner Aufklärung bzw. Abgeklärtheit beobachten. Immer dann, wenn anstelle wirklichen Wissens, welches einem etwas eröffnet oder neue Möglichkeiten an die Hand gibt, das, was sich in Form pressen lässt allein als Errungenschaft betrachtet und alles was darüber geht und sich nicht auf etwas bestimmtes konkretisieren ließe, lediglich als unwirklich deklariert wird. So das eigentliche Begrenzung als fortschrittlich hingestellt wird, sei's nur um sich etwas Unbekanntem und Ungewohntem nicht stellen zu müssen o.ä..

Dabei hätte man wohl kaum etwas zu verlieren, wenn man gar nahezu alles für Möglich hielte, zumindest der/seiner subjektiven Möglichkeit nach, ohne es überhaupt zu konkretisieren oder in irgend einer Weise zum Ausdruck bringen zu wollen oder zu müssen.

Vom Willensmöglichen - KiW

Devino M., Freitag, 31. Juli 2015, 01:37 (vor 3450 Tagen) @ Devino M.

Ein Kurs in Wundern - T 13:11:7

Glaube nur an dieses eine und das wird genügen:
Gott will, dass du im Himmel bist, und nichts kann dich von ihm abhalten oder ihn von dir. Deine wildesten Fehlwahrnehmungen, deine wunderlichsten Einbildungen, deine schwärzesten Alpträume bedeuten alle nichts. Sie werden nicht den Frieden überwältigen, den Gott für dich will. Der Heilige Geist wird deine geistige Gesundheit wiederherstellen, weil Wahnsinn nicht der Wille Gottes ist. Wenn das Ihm genügt, so ist es auch genug für dich. Du wirst das nicht behalten, was Gott beseitigt haben will, weil es die Kommunikation mit dir unterbricht, mit dem Er kommunizieren möchte. Seine Stimme wird Gehör finden.

---
Ist das nicht schön irgendwie?
Egal wie und was man will, man kann nicht mehr wollen, im Sinne der Wirksamkeit, als Gott will und wohl auch kaum mehr zum Besseren hin! Es ist wie eine Versicherung, dass alles gut werden muss..

Daher ist sich irren erlaubt, man kann sich ja nicht über das Maß des Möglichen vertun und dieses nicht mehr sein, als das Mögliche, in Tragweite wie auch Wirksamkeit; allein schon deswegen, weil Vertun nicht mehr hervorbringen und daher auch bewirken kann, als das rechte zu Tuen.

So ist es abwegig etwas zu wollen, was Er nicht will, weil es das ja nicht geben kann und besser so ist es auch noch, als wenn es nicht so wäre...

Zur Aufwertung - KdU

Devino M., Samstag, 01. August 2015, 03:21 (vor 3449 Tagen) @ Devino M.

Kritik der Urteilskraft - I. Kant - § 75

... Wir können uns die Zweckmäßigkeit, die selbst unserer Erkenntnis der inneren Möglichkeit vieler Naturdinge zum Grunde gelegt werden muss, gar nicht anders denken und begreiflich machen, als indem wir sie und überhaupt die Welt uns als ein Produkt einer verständigen Ursache (eines Gottes) vorstellen.

Wenn nun dieser auf einer unumgänglich notwendigen Maxime unserer Urteilskraft gegründete Satz allem sowohl spekulativen als praktischen Gebrauche unserer Vernunft in jeder menschlichen Absicht vollkommen genugtuend ist; so möchte ich wohl wissen, was uns dann darunter abgehe, dass wir ihn nicht auch für höhere Wesen gültig, nämlich aus reinen objektiven Gründen (die leider unser Vermögen übersteigen) beweisen können. Es ist nämlich ganz gewiss, dass wir die organisierten Wesen und deren innere Möglichkeit nach bloß mechanischen Prinzipien der Natur nicht einmal zureichend kennenlernen, viel weniger uns erklären können; und zwar so gewiss, dass man dreist sagen kann, es ist für Menschen ungereimt, auch nur einen solchen Anschlag zu fassen, oder zu hoffen, dass noch etwa dereinst ein Newton aufstehen könne, der auch nur die Erzeugung eines Grashalms nach Naturgesetzen, die keine Absicht geordnet hat, begreiflich machen werde: sondern man muss diese Einsicht den Menschen schlechterdings absprechen.
---
Man könnte wohl, nicht nur etwas in seiner Existenz abzusprechen suchen, sondern genauso darauf pochen, dass etwas so lange existiert, wie nicht das Gegenteil bewiesen ist!

Der Wert liegt dann allem voran in dem, was das Vermögen zu einer größeren Aufwertung bei sich führt. Dies kann bereits darin liegen, Gedanken zuzulassen, die bei einer Nichtexistenz von Etwas, keine Grundlage hätten um überhaupt gedacht oder gehegt zu werden, andernfalls aber dazu befördern könnten, eine systematische Ordnung hervorzubringen, nach der sich etwas ordnen oder erklären ließe und ohnedies, nur Entsprechendes eine vage Vorstellung zuließe oder sich gar nicht als Thema erst behandelt werden könnte etc. Auch könnte es Grundlage zur moralischen Entwicklung mit sich führen und dazu befördern, dann kann es nicht mehr sein, auf die Nichtexistenz davon zu setzen, die gar nichts mit sich führte...

Abgesehen auch davon, wenn überhaupt Etwas nicht mal den Rahmen hätte, etwas anzufechten, wenn es sich nicht zugleich der Kausalität bediente, um es gegen eben selbige zu richten, um es so zugleich zu widerlegen suchen, mit dem, was überhaupt dazu befähigt u.dg.vm. Somit wäre es fast so, als würde man an einer Aufwertung von etwas vorbeischrauben, weil man anstelle von Gewinde, an Schrauben lediglich Kringel hätte und ihnen den gleichen Zweck aber zusprechen wollte.

Wo wäre also oben, wenn es nichts Höheres gäbe?
Und warum sollte man daher besser dran sein, das als nichtexistent dar zutuen, was überhaupt eine Unterscheidung ermöglicht und sei es darum, dass man keinen Beweis dafür festmachen könnte aber auch keinen dagegen hätte..

powered by my little forum