Dafür, dagegen oder entgegen - BG 6:4 (alle)
Devino M., Sonntag, 31. Mai 2015, 23:51 (vor 3688 Tagen)
Bhagavad Gita 6:4
Yogananda:
Wer jede Anhänglichkeit an die Sinnesgegenstände und an sein Handeln überwunden hat und frei von allem egoistischen Streben ist, hat seine Seele für immer mit dem Geist vereinigt.
Prabhupada:
Man sagt, jemand sei in yoga fortgeschritten, wenn er alle materiellen Wünsche aufgegeben hat und weder für Sinnenbefriedigung handelt noch fruchtbringenden Tätigkeiten nachgeht.
Reclam:
Wer nicht mehr hängt an einem Tun
Noch an der Sinnendinge Lauf,
Wer allen Wünschen hat entsagt -
Der - heißt es - stieg zum Yoga auf.
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Irgendwann steht man dann da und sieht vieles nur noch als Pflicht an und nicht mehr als den Bereich, wo man seine Aktien drin stecken haben möchte, d.h. als etwas, worin man sich ausleben oder darin aufgehen möchte. An dessen Stelle kann dann Anderes treten, was einem eher liegt und entspricht.
Zudem wird man sich auch schwer tuen mit Denjenigen, die einen in diesen Bereichen als Konkurrenten auffassen und lassen sich nicht die eigenen Absichten und Motive auf einen übertragen, dann wird man nicht unbedingt mehr akzeptiert, sondern muss damit rechnen hier und da mal ein faules Ei untergejubelt zu bekommen, obwohl man ja nicht einmal irgend etwas möchte, außer eben seiner Pflicht nachzukommen.. hmm.
Es könnte alles wohl viel besser sein und es müsste oft nicht einmal zwingend was dafür getan werden, nur etwas weniger dagegen, vielleicht mehr nur ein entgegen kommen...
Vervollständigung - BG 6:8
Devino M., Montag, 01. Juni 2015, 23:28 (vor 3687 Tagen) @ Devino M.
Bhagavad Gita 6:8
Yogananda:
Von dem Yogi, der ganz in den seligen Zustand der Wahrheit und Selbst-Verwirklichung versunken ist, sagt man, dass er unauflöslich mit dem Geist vereint sei. Für ihn, der fest verankert ist und die Sinne besiegt hat, gibt es keinen Unterschied zwischen Erde, Steinen und Gold.
Prabhupada:
Ein Mensch gilt als selbstverwirklicht und wird als yogi [Mystiker] bezeichnet, wenn er kraft gelernten und verwirklichten Wissens völlig zufrieden ist. Ein solcher Mensch ist in der Transzendenz verankert und selbstbeherrscht. Er sieht alles - ob Kiesel, Steine oder Gold - als gleich an.
Reclam:
Wer der Erkenntnis sich erfreut,
Erhaben, unbewegt und rein,
Der ist ein wahrer Yogi nur,
Dem gleich gilt Erde, Gold und Stein.
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Der Mensch ist eines bestimmten Ausmaßes fähig glücklich zu sein und sich zu freuen. Wie sollte es da möglich sein, dieses durch materielle Dinge und Gegenstände zu steigern oder dieses auf jene zu verteilen um es zu erhöhen?
Es spricht an sich nichts gegen Hilfsmittel, nur mehr als das, was in uns ist, wird es durch das, was nicht in uns ist, auch nicht oder besser, außer wir wollen es und ändern es letztlich in uns, wodurch und weswegen auch immer.
Und doch sollte man das, woran man hängt und wo einem was dran liegt, nicht von sich weisen, denn es hat ja dann mit einem irgendwo zu tuen und man kommt wohl nicht dran herum, es zu erlösen, um so zu mehr Vollständigkeit zu gelangen, der Ganzheit entgegen...
Was einem beliebt - BG 7:20
Devino M., Donnerstag, 04. Juni 2015, 01:03 (vor 3685 Tagen) @ Devino M.
Bhagavad Gita 7:20
Yogananda:
Wenn die Menschen ihren eigenen Neigungen folgen und ihre Unterscheidungskraft durch dieses oder jenes Verlangen einbüßen, wenn sie sich dieser oder jener kultischen Vorschrift unterwerfen, suchen sie die niedrigeren Gottheiten auf.
Prabhupada:
Diejenigen, deren Intelligenz von materiellen Wünschen gestohlen wurde, ergeben sich Halbgöttern und folgen, jeder seiner eigenen Natur entsprechend, bestimmten Regeln und Vorschriften der Verehrung.
Reclam:
Von mancherlei Gelüst verlockt,
Nahn andre andern Göttern sich;
Im Bann der eigenen Natur
Verehrend sie geflissentlich.
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Man startet ja vollständig und ganz, denn wie sollte etwas Unvollständiges aus dem hervorgehen, was ewig vollständig bleibt, und es ist nur natürlich dieses nach allen Mühen wieder zu erkennen und für sich anzunehmen, wenn man durch alles/etwas durchgestiegen ist.
Was derweil (vielleicht am meisten noch für die deutsche Seele) ärgerlich sein kann, wenn sich etwas scheinbar einem aufdrängt und man gezwungen wird zu dienen, statt sich seinen Wünschen allein zuwenden zu können. Da so manche Dinge nicht von selbst verschwinden, ohne dass man sie abarbeitet und sich diesen zuwendet.
Die letztliche Erlösung kann aber wohl nur allen gelten, die sich auf einer Ebene befinden und man kann nicht dran herum kommen, nur für sich allein Erlösung zu suchen, ohne das einzubeziehen, was einen umgibt und wo hinein man sich ausgedehnt hat, ohne es mitzunehmen oder einzubeziehen.
Gut heißen muss man vieles nicht, aber doch zählt mehr das, was die Seele in einem will, als was einem als Mensch bloß beliebt...
Am Morgen sich ordnen - BG 9:8
Devino M., Donnerstag, 04. Juni 2015, 23:55 (vor 3684 Tagen) @ Devino M.
Bhagavad Gita 9:8
Yogananda:
Indem Ich Prakriti, Meine eigene Ausstrahlung, immer wieder erneuere, erschaffe Ich eine Menge von Lebewesen, die alle den vergänglichen Gesetzen der Natur unterworfen sind.
Prabhupada:
Die gesamte kosmische Ordnung untersteht Mir.
Durch Meinen Willen wird sie immer wieder automatisch geschaffen, und durch Meinen Willen wird sie am Ende vernichtet.
Reclam:
Mit Hilfe meiner "Urnatur"
Lass ich die Wesen neu entstehn,
So dass ganz ohne eignen Wunsch
Aus der "Natur" hervor sie gehn.
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Mit dem Willen lässt sich allerhand verrichten,
wenn man's sich selber nicht macht zunichten.
Die Dinge gelenkt in rechter Bahn
und schon geht vieles leicht voran.
Trifft etwas nicht den richt'gen Fuß,
dann fällt's hinab, oh welch verdruß.
Oder es bleibt irgendwo einfach stecken,
schon hat man zu tuen um's verrecken.
Seis Millimeter oder Meter lang,
selbst Zeit ist hier nicht von Belang,
wo geht der Wille nur voran,
kommt's auf die gute Absicht an.
Am Morgen gut dieser geschnürt,
schon vieles einen nicht berührt,
weil's ordnet sich dann dort entlang
wo hat's der Wille hingetan.
Welch Überraschung auch noch wartet
und wenn der Tag auch noch so hart wird,
was gut gelegt und auch gelenkt,
tagsüber wen'ger aufregt und ablenkt.
So kann man guten Mutes sein,
dass alles passend findet sich ein.
Welt im Wandel - BG 9:7
Devino M., Samstag, 06. Juni 2015, 01:23 (vor 3683 Tagen) @ Devino M.
Bhagavad Gita 9:7
Yogananda:
Am Ende eines Zyklus (Kalpa), o Sohn der Kunti (Arjuna), kehren alle Lebewesen in den unmanifestierten Zustand Meiner Kosmischen Natur (Prakriti) zurück. Zu Beginn des nächsten Zyklus stoße Ich sie wieder aus.
Prabhupada:
O Sohn Kuntis, am Ende des Zeitalters gehen alle materiellen Manifestationen in Meine Natur ein, und am Anfang des nächsten Zeitalters erschaffe Ich sie durch Meine Kraft erneut.
Reclam:
Es geht in meine "Urnatur"
Am Kalpa-Ende alles ein.
Beginnt ein neuer Weltentag,
Erschaff' ich sie zu neuem Sein.
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So wie die Veränderungen vom Stapel laufen, fragt man sich schonmal wie die Welt wohl in 10 Jahren aussehen mag und ob man sie noch wieder erkennt. Denn schon rückblickend auf die letzten 10 Jahre fragt man sich, ob man sich nun selber oder die Welt um einen schneller verändert hat. Doch bleibt das eine ohne das andere wohl nicht aus..
Oft ist auch erst eine Verschlimmerung zu beobachten, bevor etwas besser wird. Vielleicht liegt es auch nur daran, dass erst etwas aufgedeckt und erkannt werden muss, bevor es überwunden wird.
Jedenfalls sollte man wohl aufpassen, wo man sich drunter stellt. Ist es nicht der eigne Schirm, dann kommt auch nicht das an, was einem entspricht und man ärgert sich auch nur mit etwas rum, was nicht einmal zu einem gehört. Nur so einfach bekommt man ne saubere Trennung auch nicht hin, wo's keine Trennung gibt, was dann wohl auf ein Grummeln und GRMPF auch mal hinaus läuft und die Hoffnung, dass mal die Zeit komme, wo das Schönere nicht schneller rum ist, als das weniger Schöne...
Was einem beliebt - BG 7:20
Felix, Montag, 14. September 2015, 17:31 (vor 3583 Tagen) @ Devino M.
letztliche Erlösung kann aber wohl nur
allen gelten, die sich auf einer Ebene befinden
| Erlösung = Auflösung der Ebene
.
Liebe ist keine Illusion - KiW
Devino M., Dienstag, 02. Juni 2015, 23:33 (vor 3686 Tagen) @ Devino M.
Ein Kurs in Wundern - T 16:4:4
Liebe ist keine Illusion. Sie ist eine Tatsache. Wo Desillusionierung möglich ist, da war nicht Liebe, sondern Hass. Denn Hass ist eine Illusion, und was sich ändern kann, war niemals Liebe. Fest steht, dass diejenigen, die bestimmte Menschen in irgend einem Aspekt des Lebens zu Partnern wählen und sie für irgendeinen Zweck benutzen, den sie mit anderen nicht teilen wollen, versuchen, mit der Schuld zu leben, anstatt an ihr zu sterben. Das ist die Wahl, die sie sehen. Und Liebe ist für sie nur ein Entrinnen vor dem Tod. Sie suchen sie verzweifelt, aber nicht im Frieden, in dem sie froh und still zu ihnen kommen würde. Und stellen sie dann fest, dass die Angst vor dem Tod doch noch bei ihnen ist, geht in der Liebesbeziehung die Illusion verloren, dass sie ist, was sie nicht ist. Sind die Barrikaden gegen diese erst zerbrochen, so eilt die Angst herein, und der Hass triumphiert.
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Liebe ist keine Illusion und kann keine Desillusion erfahren, andernfalls war es wohl keine Liebe..
Soweit man sich nicht geistig nackt einander begegnen und vertragen kann, macht man sich wahrscheinlich nur etwas vor und hat man's ausgiebig genug betrieben, wird es wohl früher oder später zur Ernüchterung kommen müssen. Lässt es sich auflösen und verlieren, dann war es von daher wohl keine Liebe und man hat womöglich nicht einmal angefangen diese zu kultivieren und zu pflegen in dem jeweiligen Verhältnis.
Und steht man weniger auf Oberflächlichkeit und Flachheit, dann ist es ohnehin wohl nur schwer heutzutage etwas aufzubauen. Denn es wird eher akzeptiert, auf Kosten des Kausalen und Höheren das Niedere oder auch Emotionale auszuleben, als sich irgend etwas Niederes nehmen zu lassen oder sich mal dem weniger Angenehmen zu stellen, als den Tatsachen zu begegnen.
So kann man doch eigentlich froh sein, dass Illusion nicht ewig währt und man sie ohnehin ablegen muss und davon frei wird...
Geisteskraft - KdU
Devino M., Sonntag, 07. Juni 2015, 01:30 (vor 3682 Tagen) @ Devino M.
Kritik der Urteilskraft - I. Kant
§49. Von den Vermögen des Gemüts, welche das Genie ausmachen
... Geist, in ästhetischer Bedeutung, heißt das belebende Prinzip im Gemüte. Dasjenige aber, wodurch dieses Prinzip die Seele belebt, der Stoff, den es dazu anwendet, ist das, was die Gemütskräfte zweckmäßig in Schwung versetzt, d.i. in ein solches Spiel, welches sich von selbst erhält und selbst die Kräfte dazu stärkt.
Nun behaupte ich, dieses Prinzip sei nichts anders, als das Vermögen der Darstellung ästhetischer Ideen; unter einer ästhetischen Idee aber verstehe ich diejenige Vorstellung der Einbildungskraft, die viel zu denken veranlasst, ohne dass ihr doch irgend ein bestimmter Gedanke, d.i. Begriff adäquat sein kann, die folglich keine Sprache völlig erreicht und verständlich machen kann. -
Man sieht leicht, dass sie das Gegenstück (Pendant) von einer Vernunftidee sei, welche umgekehrt ein Begriff ist, dem keine Anschauung (Vorstellung der Einbildungskraft) adäquat sein kann.
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Wie also wenn vielverzweigte und aneinander gereihte Dominosteine fallen, so die Gedanken in alle Richtungen dahin purzeln. Der erste Stein aber nicht von sich aus, sondern durch eine andere Kraft, die ihm den Anstoß gab, alles ins Rollen kam. Und wer ist's wieder gewesen? In diesem Fall kann man dann alles auf den Geist schieben...
Und ist mal alles etwas zäh und übersättigt und möchte sich nicht dem Geiste zuwenden, dann könnte wohl wieder das Salz weiter helfen. Sei's in Form eines Gedankens, der einfach keine Ruhe lässt, weil ihm anderes nicht genügt oder hinreichend Tiefe bietet, um bedient zu sein und darin aufzugehen.
Jedenfalls ohne Geist würde wohl schnell alles stagnieren und wie weit sich wer noch rührt, wenn man schon vollauf damit zufrieden wäre, wenn's sich alles nur allein z.B. ums bedienen von Wünschen sich drehen würde.
Nur wie könnte es an sich dann alles wirklich besser werden? Und was wäre man wohl überhaupt bereit zu opfern für eine bessere Welt? Von selbst kann sie schließlich kaum besser werden, wie sie auch nicht von selbst entstanden ist...