Lebensauffassung - BG 15:8 (alle)

Devino M., Montag, 25. Mai 2015, 02:18 (vor 3517 Tagen)

Bhagavad Gita 15:8

Yogananda:
Wenn sich der Herr als Yiva mit einem Körper bekleidet, so bringt Er auch den Geist und die Sinne mit. Wenn Er diesen Körper verlässt, nimmt Er sie wieder mit und entschwindet - gleichwie der Wind den Duft (der Blumen) fortweht.

Prabhupada:
Das Lebewesen in der materiellen Welt trägt seine verschiedenen Lebensauffassungen von einem Körper zum anderen, so wie die Luft Düfte mit sich trägt. So nimmt es eine Art von Körper an und gibt ihn wieder auf, um einen anderen anzunehmen.

Reclam:
Sobald der Geist den Leib verlässt
Und einen neuen sich beschafft,
Er wie ein Wind, der Düfte trägt,
Der Sinne Sechsheit an sich rafft.

---
Entgehen kann man seiner Auffassung der Dinge wohl nicht, aber ändern schon. Und das, was leichter geändert werden kann, überwiegt und kann sogar das überdauern, was erstmal fester zu sein scheint.

Wobei es ja weniger psychische Überzeugungen sind, als das, was sich im Astralkörper davon dauerhafter gefestigt hat, was überdauert.

Mit alten und weniger guten Gewohnheiten aufzuräumen ist nicht immer leicht, allein schon mit ihnen konfrontiert zu sein, ist meist unangenehm, aber wenn es so ist, dann kann es ja nicht besser sein, sie beibehalten zu wollen. Es gibt wohl immer was zu tuen, wenn man in sich selbst unterwegs ist...

Was die Umstände so hergeben - BG 5:24

Devino M., Dienstag, 26. Mai 2015, 00:53 (vor 3516 Tagen) @ Devino M.

Bhagavad Gita 5:24

Yogananda:
Nur ein Yogi, der von innerer Glückseligkeit erfüllt, fest in seinem Innern verwurzelt und in das innere Licht eingegangen ist, wird eins mit dem Geist (nachdem er das Karma seines physischen, astralen und kausalen Körpers getilgt hat). Er erlangt (selbst während er noch im Körper lebt) vollkommene Befreiung und geht in den Geist ein.

Prabhupada:
Jemand, dessen Glück im Innern liegt, der im Innern tätig ist und im Innern Freude erfährt und dessen Ziel im Innern liegt, ist wahrhaft der vollkommene Mystiker. Er ist im Höchsten befreit, und letztlich erreicht er den Höchsten.

Reclam:
Wer ganz erfüllt von Glück und Licht
Schon hier in diesem Lebenslauf
In Wirklichkeit zum Brahma wird,
Der löst sich in das Brahma auf.

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Vom Innern her geordnet mit dem Äußeren umgehen, ist wohl die geschicktere Variante, als zu schauen, was da so kommt...

Man kann es sich nicht aussuchen, was da kommt, aber je mehr man von sich aus erledigt, desto weniger kann von der Art kommen, dass man zur Reaktion gezwungen ist, mit wenigen Optionen in der Hand. Zu resignieren, warum auch immer, heißt auch nur wieder, seine Optionen einzuschränken.

Aber von sich aus einfach drauf los legen ist auch nicht jedermanns Sache.. derzeit sieht man lieber zu, dass man sich weniger Gewalt antut, als sich selber gegen den eigenen Strich zu bügeln (gibt ja nur Falten). Was die Umstände auch sind, mit Passivität jedoch gewinnt man heute wohl am wenigsten...

Und wieder zur Ordnung zurück - BG 11:51

Devino M., Dienstag, 26. Mai 2015, 23:51 (vor 3515 Tagen) @ Devino M.

Bhagavad Gita 11:51

Yogananda:
O Du, der Du alle Wünsche erfüllst (Krishna)! Jetzt, da ich Dich erneut in Deiner liebevollen menschlichen Gestalt sehe, beruhigt sich mein Geist, und ich komme wieder zu mir.

Prabhupada:
Als Arjuna Krishna so in Seiner ursprünglichen Gestalt sah, sagte er:
O Janardana, nun, da ich diese menschengleiche Gestalt sehe, die so überaus schön ist, habe ich mich wieder gefaßt und habe zu meinem ursprünglichen Wesen zurück gefunden.

Reclam:
In freundlich menschlicher Gestalt
Erblick' ich dich, o welches Glück!
Die Ruhe kehrt in mein Gemüt
Und die Besinnung mir zurück.

---
Wenn das Subjektive nur nicht so subtil oft daher käme und plötzlich ist man von etwas umschlungen, wenn es zu spät ist, noch da ohne weiteres sich davon frei zu machen oder Ordnung zu wahren. Und schwimmt man erstmal drin, ist oft auch mal kein Land in Sicht.

Ohne geistiges Wissen, ist guter Rat teuer, wie man in solch Situationen dann kennen lernt und man meint, alles, was man macht, ist dann ohnehin falsch, genau wie nichts zu tuen. Aber andererseits wie will man auch wissen, woran man ist und wo man steht, ohne sich in Bewegung zu setzen und seis dann durch Fehler zu lernen.

Es bleibt wohl, so oft notwendig wird, immer wieder die gute Ordnung herzustellen, entweder, hat man sie mal überall so tief begründet, dass es hält oder so viel Übung drin, dass es irgendwann mal sitzt und einem wie von selbst von der Hand geht...

Wenn man solch Erfahrungen noch etwas Gutes abgewinnen will, dann wohl, dass eine Flut auch das mit sich tragen mag, was mehr zu dieser, als zu einem gehört und man dann vielleicht doch geklärter verbleibt und sieht, wo man noch nicht so geordnet ist, wie man es sollte oder wo man noch zu tuen hat.

Oh Menschlichkeit - BG 5:21

Devino M., Freitag, 29. Mai 2015, 00:09 (vor 3513 Tagen) @ Devino M.

Bhagavad Gita 5:21

Yogananda:
Der Yogi, der sich nicht zur Sinnenwelt hingezogen fühlt, erlebt die ewig neue Freude des Selbst. Da sich seine Seele mit dem Geist vereint hat, erlangt er unvergängliche Glückseligkeit.

Prabhupada:
Solch ein befreiter Mensch fühlt sich nicht zu materieller Sinnenfreude hingezogen, sondern befindet sich immer in Trance und genießt die Freude im Innern. Auf diese Weise genießt der Selbstverwirklichte unbegrenztes Glück, denn er konzentriert sich auf den Höchsten.

Reclam:
Wen nicht berührt die Außenwelt,
Wer klug sich hält von ihr zurück,
Wer in das Brahma sich versenkt,
Der findet in sich selbst das Glück.

---
Ist Mensch den andern Menschen nur,
ein Esel, Wolf und sonst von Tiernatur,
dann ist der Wunsch geboren hier,
zu sein in sich, statt außer sich...

Von Tier zu Tier, sie kämpfen dann,
und keiner kommt so recht voran.
Doch eben drum, das ist recht dumm,
ist Menschlichkeit, nicht so zu tun!

Doch könnte leben hier sein schön,
wenn würd das Gute man erhöhen.
Statt Schlechtes zu bezeugen mehr,
obwohl die Wahl ist gar nicht schwer,
zu sein bei sich noch etwas mehr,
bevor man greift zum Schießgewehr.

Sehr viel der Zeit vertan ist,
wenn letztlich nichts getan ist.
Drum Seele, Mensch oder auch Tier,
man Frage sich, was mach ich hier?!

Wohl bekomms - BG 5:25

Devino M., Samstag, 30. Mai 2015, 00:59 (vor 3512 Tagen) @ Devino M.

Bhagavad Gita 5:25

Yogananda:
Die Rishis (Weisen), die alle Sünden ausgemerzt, alle Zweifel beseitigt und sich die Sinne untertan gemacht haben und die zum Allgemeinwohl der Menschheit beitragen, gehen befreit in den Geist ein.

Prabhupada:
Diejenigen, die sich jenseits der Dualitäten befinden, die aus Zweifeln entstehen, deren Geist im Innern tätig ist, die immer für das Wohl aller Lebewesen handeln und die von allen Sünden frei sind, erreichen Befreiung im Höchsten.

Reclam:
Im Brahm verweh'n die Weisen einst,
Befreit von aller Sünde Macht,
Von Zweifeln rein, bezähmten Sinns,
Auf aller Wesen Wohl bedacht.

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Manchmal möchte man ja geradezu wem etwas unter die Nase reiben und aufzeigen, wie doof etwas sei... aber schlussendlich nutzt es wenig, denn man würde sich ja in Selbiges nur begeben und aufzeigen, wie wichtig es sei, was eigentlich meist nichtig sein dürfte und gar nicht mal der Zuwendung wert, wenn es nicht's wertvolles bei sich führt.

Aber wie geht man damit um, wenn man's für nicht gut befindet?
Nicht einverstanden sein, ist vielleicht der erste Schritt um seine Zustimmung, und seis eine unbewusste, dem zu entziehen. Aber verschwinden lässt es Jenes wohl nicht sogleich...

Es bleibt wohl zu unterscheiden, ob man selbst die Ursache gar dafür ist oder legt, was man mit Erkenntnis in seinem Innern zu lösen hätte. Andernfalls die Frage, womit es im Zusammenhang steht und womit man es selbst verbindet. Bleibt's aufgrund bestimmter Umstände nicht aus, in den sauren Apfel zu beißen, dann kann man immer noch schauen, ob man's mit einer Tätigkeit oder Sache verbinden kann, sei's etwas zu wischen und zu schrubben, um es dann zumindest aus Anderem rauszuhalten.

Wenn man's nur auf's Gemüt wirken lässt, wird man wohl keiner zufriedenstellenden Lösung damit annähern können...

Mal raus aus den Federn - BG 9:3

Devino M., Sonntag, 31. Mai 2015, 00:03 (vor 3511 Tagen) @ Devino M.

Bhagavad Gita 9:3

Yogananda:
Menschen, die nicht an diesen Dharma glauben (die sich nicht mit den Übungen beschäftigen, die zur Erleuchtung führen), erreichen Mich nicht, o Schrecken der Feinde (Arjuna)! Wieder und wieder beschreiten sie den vom Tode verdunkelten Weg des Samsara (des Kreislaufs der Wiedergeburten).

Prabhupada:
Diejenigen, die auf dem Pfad des hingebungsvollen Dienstes ohne Glauben sind, können Mich nicht erreichen, o Bezwinger der Feinde. Folglich kehren sie zum Pfad von Geburt und Tod in der materiellen Welt zurück.

Reclam:
Wer dieser heil'gen Wissenschaft,
O Ardschuna, nicht Glauben schenkt,
Muss weiter wandeln immerdar,
Aufs Neue stets vom Tod bedrängt.

---
Was ist, wenn man im entscheidenden Moment an den Erfordernissen scheitert und nicht weiter weiß?
Mehr als man lernen konnte, kann man meist auch nicht... und mehr verlieren, also dort zu stehen wo man war, kann man meist auch nicht. Ansonsten entscheidend ist wohl auch, mit welchem Stoff, welcher Ebene, man aufgeladen ist, um zu bestehen und eben jene zu verstehen, weil man dort in Einheit bereit ist zu gehen.

Wir sind wohl nicht mehr als wir sind, aber weniger auch nicht und das anzutreten, was einem bestimmt ist, kann wohl nicht zu viel verlangt sein. Auch wird man nicht ohne Grund an einer Schwelle stehen, also lieber alles dran setzen zu bestehen, denn zurück kann man sonst immer noch gehen.

Wie verstörend und ungewöhnlich das Neue oder etwas sein mag, selten hat man etwas zu verlieren, sich drauf einzulassen. Manchmal muss man ein paar Federn lassen, aber auch die wachsen wohl mal nach und doch wie immer lässt es sich leichter drüber reden, als drüber stehen, wenn's dann drauf ankommt.

Ansonsten mal raus aus den Federn und den Bequemlichkeits-Zonen!

Vergegenwärtigung - KdU

Devino M., Donnerstag, 28. Mai 2015, 01:05 (vor 3514 Tagen) @ Devino M.

Kritik der Urteilskraft -
§ 29. Von der Modalität des Urteils über das Erhabene der Natur -
Allgemeine Anmerkung zur Exposition der Ästhetischen Reflektierenden Urteile

... Es ist auch nicht zu leugnen, dass alle Vorstellungen in uns, sie mögen objektiv bloß sinnlich, oder ganz Intellektuell sein, doch subjektiv mit Vergnügen oder Schmerz, so unmerklich beides auch sein mag, verbunden werden können (weil sie insgesamt das Gefühl des Lebens affizieren, und keine derselben, sofern als sie Modifikation des Subjekts ist, indifferent sein kann); sogar, dass, wie Epikur behauptete, immer Vergnügen und Schmerz zuletzt doch körperlich sei, es mag nun von der Einbildung, oder gar von Verstandesvorstellungen anfangen: weil das Leben ohne das Gefühl des körperlichen Organs bloß Bewusstsein seiner Existenz, aber kein Gefühl des Wohl- oder Übelbefindens, d.i. der Beförderung oder Hemmung der Lebenskräfte sei; weil das Gemüt für sich allein ganz Leben (das Lebensprinzip selbst) ist, und Hindernisse oder Beförderungen außer demselben und doch im Menschen selbst, mithin in der Verbindung mit seinem Körper, gesucht werden müssen.
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Eine Münze hat zwei Seiten, selbst während sie auf dem Tisch liegt und die untere Seite nicht sichtbar wäre. So ähnlich mag es sich mit dem, wessen die Sinne gewahr sind, verhalten. Meist wird alles auf das, was dem Sinn zugeht gelegt, aber das Organ, welches dieses erzeugt oder zugänglich macht, mag in Mitleidenschaft gezogen sein.

Nicht selten mag einen Introvertierten eben dieses an Extrovertierten schonmal wurmen, dass er auf dem ein oder anderen Organ rumtrampeln mag, nur dessen wegen, was durch dieses kommt, ohne Rücksicht auf das Organ selber. Aber es gäbe wohl auch keinen auf der innern Seite, wenn es keinen auf der Äußern gäbe; und die ein und andere Erfahrung wäre wohl in der Weise nicht gegeben. Da der, der etwas bereit stellt idR. eine größere Handhabe darüber hat und eine bessere Übersicht, ist er meist doch besser dran.

Dazu ist so vieles gerade mal nur relativ, vor allem je weiter unten es liegen mag, vielleicht, damit es Oben umso wesenhafter dadurch werden kann. Aber schafft man's die Münze auf die Kante zu legen, sind alle beiden Seiten nur Seiten, nach irgendwohin offen und alles hat seine Bedeutung oder ist nicht mehr oder weniger...

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