Vorher und Hinterher - BG 3:4 (alle)

Devino M., Sonntag, 12. April 2015, 21:23 (vor 3559 Tagen)

Bhagavad Gita 3:4

Yogananda:
Tatenlosigkeit erreicht man nicht einfach dadurch, dass man alle Tätigkeit vermeidet. Keiner, der die Arbeit scheut, erreicht Vollkommenheit.

Prabhupada:
Man kann nicht einfach dadurch, dass man sich von Arbeit zurückzieht, Freiheit von Reaktionen erlangen, ebenso wie man durch Entsagung allein keine Vollkommenheit erreicht kann.

Reclam:
Denn nicht durch trägen Müßiggang
Gelangt der Mensch zur inn'ren Ruh,
Und nicht durch Werkentsagung strebt
Er innerer Vollendung zu.

---
Der Lauf der Dinge ist wohl der, dass einen doch alles irgendwann einholt, was immer von einem herkommt. Manches muss man anpacken, manches fasst man aber besser nicht an, und hinterher ist man wie so oft doch wieder schlauer. Zurück geht i.d.R. nicht, und würde es gehen, dann müsste man sich ja vom "hinterher ist man schlauer" auch verabschieden, aber auch um zudem zu gelangen, muss man ja irgend etwas zuvor gemacht haben und sei's eben nicht ganz das Passende.

Es ist wohl für jeden Menschen besser, wenn er arbeiten geht, da die Mehrheit sich damit schwer tuen dürfte, sich selber so zu beschäftigen, dass sie hinterher besser da stehen als vordem.

Auf das ein und andere muss man aber auch erst kommen und davon abgesehen, hat ja doch jeder sein eigenes Gepäck noch dabei, wäre dem nicht so, wäre es sicher oft in vieler Hinsicht leichter. Aber auch dann würde ja von nichts auch nichts kommen. Vielmehr sogar muss man bereits was machen, aus dem was da ist, um sich nicht zu verschlechtern, aber es sollte zumindest einem entsprechen und möglichst nichts bei sein, was einem nicht entspricht, und dann wird schon noch was draus werden...

Die Wiederkehr - BG 2:66

Devino M., Montag, 13. April 2015, 23:32 (vor 3558 Tagen) @ Devino M.

Bhagavad Gita 2:66

Yogananda:
Der Abtrünnige (derjenige, der nicht im Selbst verankert ist), besitzt keine Weisheit, noch ist er mit der Meditation vertraut. Wer nicht meditiert, erlangt keine Ruhe. Und wie kann der Friedlose Glück finden?

Prabhupada:
Wer nicht mit dem Höchsten [im Krshna-Bewusstsein] verbunden ist, kann weder transzendentale Intelligenz noch einen gefestigten Geist haben, ohne die keine Möglichkeit zum Frieden besteht. Und wie kann es Glück ohne Frieden geben?

Reclam:
Dem Unbeherrschten fehlt Vernunft,
Und auch Versenkung ist ihm fremd.
Wo gibt es Ruhe oder Glück
Für den, der nicht das Denken hemmt?

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Wenn man bis zu gewissen Pforten vorgedrungen ist und sich einem Höhere Stellen zuwenden sollten, dann kommt man ums Lernen gar nicht mehr rum, alles andere wäre dann ja eher verschwenderisch.

Zwar sollte es nicht so schwer sein, dorthin zu kommen, um direkter zu erfahren, wie das, was von einem ausgeht, zu einem wiederkehrt. Womit die Tür zum schnelleren Lernen weiter aufgestoßen wird. Doch das Heimtückischere daran ist vielleicht, dass es nicht unbedingt auf dem Wege zurück kehrt, wohin man etwas gibt. Plötzlich rappelt ein Karton, wo man es weder erwartet, noch es sich gewünscht oder so ausgesucht hat. Es sind mehr ja die Kräfte, die sich ihren Weg bahnen, dort durch, wo sich was zur Verfügung stellt und am ehesten empfänglich für ist. Von daher sollte man lieber immer mit einer kleineren Dosis anfangen, womit auch immer, und erst schauen, was sich wo und wie rührt.

Und ist man mehr im Höheren verankert, ist oft auch das Erste, was einem vorschwebt das Passendere, ist man in irgend etwas anderes mehr verstrickt, dann ist es meist das Unpassendste, weil es auch am wenigsten zu einem Selbst gehört.

Stoff oder nicht Stoff - BG 5:14

Devino M., Dienstag, 14. April 2015, 23:11 (vor 3557 Tagen) @ Devino M.

Bhagavad Gita 5:14

Yogananda:
Der Herrgott flößt den Menschen nicht das Bewusstsein ein, dass sie die Handelnden sind, noch verursacht Er ihre Handlungen, noch verwickelt Er sie in die Früchte ihrer Taten. Es ist die täuschende Kosmische Natur, die all dies versursacht.

Prabhupada:
Das verkörperte spirituelle Lebewesen, der Herr in der Stadt seines Körpers, verursacht niemals Tätigkeit. Weder veranlasst es andere zu handeln, noch erzeugt es die Früchte seiner Tätigkeiten. All dies wird von den Erscheinungsweisen der materiellen Natur bewirkt.

Reclam:
Der Weltgeist schuf nicht Täterschaft
Noch Werk noch eines Werkes Lohn;
Es steht die eigene Natur
Stets wirkend in der Taten Fron.

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Stoff oder nicht Stoff ist dann wohl die Frage...

Der Stoffträger ist ja nicht zugleich der Stoff, wenngleich es in dem ein und anderen Fall zu einem Teil vom Träger wird, dann, wenn man ihn ganzheitlich, wie eine Art von Kunstwerk betrachtet. Denn nur nackige Menschen würden doch wesentlich weniger darstellen können, als Bekleidete, denn so groß sind die Unterschiede nun auch nicht und hat man einen nackt gesehen, hat man alle nackt gesehen, zumindest im wesentlichen. Dagegen sind die Möglichkeiten hinsichtlich von Bekleidung von wesentlich größerem Umfang.

Und wenn man nicht zugleich nur oder im wesentlichen, Stoff ist, dann kann man auch nicht im wesentlichen der sein, der aus Stoff besteht. Auch alles Stoffliche kann nicht das sein, was einen ausmacht oder überhaupt wesentlich kenntlich macht. Von daher kann alles Stoffliche vor allem aufzeigen, wer oder was man nicht ist, aber dennoch ein Hilfsmittel darstellen um daraus lernen zu können.

Denn wie sollten die Dinge erkannt werden, als das, was sie sind, ohne den Erkennenden und den, der vermittelst oder durch diese erfährt?!

Nominell und Nominal - BG 3:16

Devino M., Samstag, 18. April 2015, 00:11 (vor 3554 Tagen) @ Devino M.

Bhagavad Gita 3:16

Yogananda:
O Sohn der Pritha (Arjuna), wer sich in dieser Welt nicht mit dem Rad dreht, das durch diesen Prozess in Bewegung gesetzt wurde, wer frevelhaft lebt und den Sinnen frönt, der lebt wahrlich vergebens!

Prabhupada:
Mein lieber Arjuna, jemand, der im menschlichen Leben dem Zyklus der Opfer, wie er von den Veden festgelegt ist, nicht folgt, führt mit Sicherheit ein Leben der Sünde. Weil ein solcher Mensch nur für die Befriedigung seiner Sinne lebt, lebt er vergeblich.

Reclam:
Wer hier der ew'gen Ordnung Rad
Zu seinem Teil nicht weiter dreht,
In Sinnlichkeit und Schuld verstrickt,
Vergeblich der durchs Leben geht.

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Was ist nun wirklich Gottgefälliger?

Nur in dem man überspitzt sich ein paar moralischen Regeln unterordnet, sei's in einem religiösen Kontext, heißt es nicht gleich, dass es einen über Grundsätze erhebt oder man sich in anderer Hinsicht dafür mehr erlauben kann oder sich dadurch dabei besser vorkommen darf und sollte...

Es ist dann doch wohl wertvoller, anzuerkennen, dass fast alles, was man anfasst, in einem größeren Zusammenhang steht oder stehen könnte. Einerseits zur Ehre dem, was dazu beitrug, dass es das so gibt; und andererseits, um diesem einen tieferen Zusammenhang und Sinn einzuräumen und sich so bereits aus einer selbstsüchtigen Herangehensweise lösen zu können.

So das mehr noch zählt, nicht nur was man tut oder es versucht auf Teufel komm raus sich zu verbieten, als mehr noch, wie man daran geht und damit umgeht. Dieses alles, was zum Menschsein dazu gehört, kann so falsch nicht sein, wie die breite an Möglichkeiten sich dabei unnötig ungeschickt anzustellen oder es aus ungünstigem Beweggrund anzugehen und vielleicht dadurch erst widernatürlich, obwohl nichts im Wege steht, es auf natürlichem Wege leicht zum Höheren hin zu erheben.

Wonne an der Sonne - KiW

Devino M., Donnerstag, 16. April 2015, 23:37 (vor 3555 Tagen) @ Devino M.

Ein Kurs in Wundern - T 16:4:6

Deine Aufgabe ist es nicht, nach Liebe zu suchen, sondern einfach, alle Schranken in dir selbst zu suchen und zu finden, die du gegen sie erbaut hast. Es ist nicht nötig, nach dem zu suchen, was wahr ist, aber es ist nötig, nach dem zu suchen, was falsch ist. Jede Illusion ist eine Illusion der Angst, welche Form sie auch immer annimmt. Und der Versuch, aus einer Illusion in eine andere zu entrinnen, muss scheitern. Wenn du die Liebe außerhalb von dir suchst, kannst du sicher sein, dass du in deinem Innern Hass wahrnimmst und vor ihm Angst hast. Frieden jedoch wird niemals aus der Illusion der Liebe kommen, sondern nur aus ihrer Wirklichkeit.
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Kaum zeigt sich die Sonnenpracht und hat den Erdenball erfasst,
sind schnell die Wolken vieler Erdbewohner bald verblasst.
Das Licht ging an, der Traum fing an.
Die Sonne zeigte sich heute zwar sehr,
schon strahlen viele, als gäb's kein Morgen mehr.

Die Wonne an der Sonne ist ja schön und fein,
ob Wolken da sind, groß und klein,
ob sie nur zart wie Watte oder Regen Boten,
nie kamen sie zu sagen, Freude sei verboten.

Die Freude kommt beim Menschen doch aus seinem Innern?
So wie die Sonne noch dann scheint, selbst wenn es ist bewölkt und schneit.

Der Menschen Stärke ist wenn sie vereint,
sind gänzlich etwas Gemeinsamem nur zugeneigt.
Nach Möglichkeit sich auch nicht bloß verrennen,
aufzeigen, dass sie auch nicht überwiegend pennen,
als mehr noch zu ihrem wahren Wesen sich bekennen.

Selbstdenken - KdU

Devino M., Sonntag, 19. April 2015, 01:15 (vor 3553 Tagen) @ Devino M.

Kritik der Urteilskraft § 40.

1. Selbstdenken;
2. An der Stelle jedes andern denken;
3. Jederzeit mit sich selbst einstimmig denken.

Die erste ist die Maxime der vorurteilsfreien, die zweite der erweiterten, die dritte der konsequenten Denkungsart.

... Man kann sagen: die erste dieser Maximen ist die Maxime des Verstandes, die zweite der Urteilskraft, die dritte der Vernunft.
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Aberglaube oder Vorurteile sollte man meiden, denn das fällt meist in den Bereich und eine Art von Heteronomie und man bleibt bei dem hängen, was andere dachten.

Sich über eigene subjektive Privatbedingungen erheben, da man nur das recht zu beurteilen vermag, wo man nicht ständig selber versucht ist, sich damit in eine Verbindung zu stellen.

Aber so sehr man sich auch für vernunftbegabt hält, kann man dies nicht in seinem Umfeld beobachten oder bekommt es von diesem gespiegelt, nutzt man selbst wohl nur Hilfsmittel diesbezüglich, aber in einem Selbst ist die Vernunft dann nicht unbedingt verankert oder verwirklicht, weil dann alles um einen i.d.R. darauf anspringen und reagieren müsste.

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