Die Hilfe zur Selbsthilfe - BG 2:67 (alle)

Devino M., Montag, 02. Februar 2015, 00:28 (vor 3629 Tagen)

Bhagavad Gita 2:67

Yogananda:
So wie ein Boot auf dem Wasser von einem Sturm abgetrieben wird, so kommt auch die menschliche Unterscheidungskraft vom eingeschlagenen Kurs ab, wenn der Geist den umherschweifenden Sinnen gehorcht.

Prabhupada:
Gleich einem Boot auf dem Wasser, das von einem Sturm weggerissen wird, kann schon einer der ungezügelten Sinne, auf den sich der Geist richtet, die Intelligenz des Menschen forttragen.

Reclam:
Ein Herz, das nur den Sinnen folgt,
Wird fortgerissen, dass es wankt,
So wie ein Schiff auf offenem Meer
In der Gewalt der Stürme schwankt.

---
Die Dienenden können schon mal anstrengend scheinen, vielleicht auch sein, weil sie sich immer so viel aufladen, wie sie nur tragen können, wo dem Umfeld nur noch bleibt, mitzuziehen oder vorsichtig auf Distanz zu gehen (wobei vor allem zählt, worauf die Aufmerksamkeit gelenkt wird), um mit alldem nicht mitgerissen zu werden.

Letztlich sind es aber ja nicht die Dienenden, sondern mehr Solche, die sich weniger um die Dinge kümmern und diese schleifen und liegen lassen, was anderen zum Nachteil gereichen kann etc.

Was manchesmal auch zum Dilemma werden kann, ist, wenn man etwas anfasst, d.h. sich auf etwas konzentriert immer wieder, es wahrnimmt und darin auch ja bis zu einem bestimmten Grad dadurch erwacht. Dann kann man es nicht einfach liegen lassen und abschütteln, weil man es ja bereits aufgenommen hat.

So bleibt einem nur, sich damit auseinander zu setzen und sonst auch mal geistig um Hilfe zu bitten. Dies lässt sich unter anderem damit effektiver gestalten, wenn man sich eine Linie vorstellt, die vom Scheitel nach oben ausgeht und zum höheren Bewusstsein sich ins Kosmische erstreckt, womit mehr noch die Hilfe zur Selbsthilfe werden kann.

Freie Wünsche - BG 11:51

Devino M., Dienstag, 03. Februar 2015, 00:14 (vor 3628 Tagen) @ Devino M.

Bhagavad Gita 11:51

Yogananda:
O Du, der Du alle Wünsche erfüllst (Krishna)! Jetzt, da ich Dich erneut in Deiner liebevollen menschlichen Gestalt sehe, beruhigt sich mein Geist, und ich komme wieder zu mir.

Prabhupada:
Als Arjuna Krshna so in seiner ursprünglichen Gestalt sah, sagte er: O Janardana, nun da ich diese menschengleiche Gestalt sehe, die so überaus schön ist, habe ich mich wieder gefaßt und habe zu meinem ursprünglichen Wesen zurückgefunden.

Reclam:
In freundlicher menschlicher Gestalt
Erblick' ich dich, o welches Glück!
Die Ruhe kehrt in mein Gemüt
Und die Besinnung mir zurück.

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Oh man, man kommt sich derzeit in einer Phase vor, wo man sich sagt, bloß keine Wünsche haben, sonst werden sie womöglich wahr und man hat weniger freie Wünsche zur Verfügung und dies noch ehe man sie für etwas herzugeben weiß, und ohne erkannt zu haben, was wo hinter steht und ob man dieses auch wirklich will.

Man kann sich ja doch nicht allem widmen, sondern ist wohl besser dran, ein paar, für einen wesentliche Dinge zu pflegen, und sich diesen dann ausgiebiger zu widmen.

Und so lange sie nicht auch eine liebevolle menschliche Gestalt für einen einnehmen, hat man sie womöglich auch noch nicht auf dieser Ebene erkannt und sieht mehr womöglich Schatten eines Traumes.

Freie Wünsche sollten ja auch wirklich frei aus einem kommen und von einem tatsächlich auch sein...

Denn Tun ist besser als nichts tun - BG 3:8

Devino M., Dienstag, 03. Februar 2015, 23:51 (vor 3627 Tagen) @ Devino M.

Bhagavad Gita 3:8

Yogananda:
Handle also pflichtgemäß, denn Handeln ist besser als Nichthandeln; in einem Zustand der Untätigkeit könntest du nicht einmal deinen Körper versorgen.

Prabhupada:
Erfülle deine vorgeschriebene Pflicht, denn dies zu tun ist besser, als untätig zu sein. Ohne Arbeit kann man nicht einmal seinen physischen Körper erhalten.

Reclam:
Vollziehe das notwend'ge Werk,
Denn Tun ist besser als nichts tun,
Selbst die Verrichtungen des Leibs
Auf einer Tätigkeit beruhn.

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Auch aus Fehlern kann man lernen, wer nichts tut, der lässt sich selbst dieses entgehen, außer er handelte in Einsicht, dann hat er ja auch etwas getan, er tat sodann der Einsicht nämlich folgen.

Aber letztlich will es m.E. auch heißen, dass man in Wahrheit gar nicht umhin kommen kann etwas zu tuen. Denn wo Bewusstsein ist, da ist ja abereits etwas getan, nämlich der Blick einer Seele hat sich dorthin gewandt und schon ist man zur Pflicht berufen und alles was darauf folgt, ist in irgendeiner Weise auch ein Tun.

Wie es auch gemäß der Gunas heißt, man verharrt, sinkt hinab oder steigt hinauf, aber es ist ja immer die eigene Verantwortung daran geknüpft, so sehr man sich auch in irgend welchen Umständen vorzufinden vermeint.. wer weiß ob man es sich nicht doch irgendwo, irgendwann und in irgend einer Weise so gewünscht hat oder gewollt, denn wieso hat man sonst sein Bewusstsein darauf gerichtet?!

Lesestoff - BG 2:46

Devino M., Mittwoch, 04. Februar 2015, 23:22 (vor 3626 Tagen) @ Devino M.

Bhagavad Gita 2:46

Yogananda:
Dem Kenner Brahmans (des Geistes) bedeuten alle Veden (heiligen Schriften) nicht mehr als ein Reservoir, das sich inmitten einer aus allen Richtungen strömenden Flut befindet.

Prabhupada:
Alle Zwecke, die ein kleiner Brunnen erfüllt, können sogleich von einem großen Gewässer erfüllt werden. In ähnlicher Weise können alle Ziele der Veden von jemandem erreicht werden, der das Ziel hinter ihnen kennt.

Reclam:
Den Nutzen, den ein Brunnen hat,
Wenn rings ist überschwemmt das Land,
Nur solchen Nutzen hat die Schrift
Für den, der höchste Wahrheit fand.

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Es kann einem fast schon aberwitzig vorkommen, wenn irgend ein Buch so hoch und heilig angesehen wird, während alles Lebendige, darunter geordnet wird, obwohl vielleicht eben dieses Buch bereits den Abschluss darin findet, eben jenen Wert diesbezüglich lediglich zu vermitteln und dergleichen...

Jedenfalls wird man ab einem Punkt wohl mehr drauf achten, wann man welches Buch zur Hand nimmt, als nur zum lesen, um sich lediglich zu informieren. Denn der Wert des Gelesenen hat dann wohl den größten Gehalt, wenn es einen Halt in dem Lesenden findet, d.h. wenn dieser im Lesenden sich wiederfindet. So kann wohl der banalste Stoff vielleicht im rechten Moment zur Erleuchtung beitragen und der am meisten erhellende nur größtes Unverständnis hervorrufen.

Ganz so, wie die Wahrheit mehr ist, als eine Erklärung von einer Solchen, und doch kann beides einen Zweck erfüllen. Was ist also gerade bei einem da und ein Thema und welcher Lesestoff in welcher Dosierung am wertvollsten?! Oft wird man es von sich aus gar nicht direkt zu beurteilen wissen.

Was mir oft anzeigt, auf der rechten Spur diesbezogen zu sein, ist, wenn man plötzlich genau das im Buch vorfindet, womit man sich gerade befasst oder die Tage befasst hat. Seien es Gedanken und Ideen, die es ergänzen, ohne aber das man gezielt darnach Ausschau hielt. Vielleicht sogar aus Büchern verschiedener Themengebiete, die doch eine Schnittmenge damit bilden, von denen man es gar nicht direkt erwartet hätte und positiv überrascht wird und sich darüber freuen kann, etwas in dieser Richtung dort überhaupt zum lesen vorzufinden.

Der stille Kampf - BG 11:34

Devino M., Samstag, 07. Februar 2015, 01:21 (vor 3624 Tagen) @ Devino M.

Bhagavad Gita 11:34

Yogananda:
O du, der du Mein Bote bist,
So führe Ich durch Meine Werkzeuge
Die Pläne für das Universum aus.
Ich bin es, der das Heer der Sinne schlägt
Und der es schlagen wird durch dich
Ihr Meine braven Krieger,
So war es, und so wird es sein!

Prabhupada:
Drona, Bhisma, Jayadratha, Karma und die anderen großen Krieger sind bereits von Mir vernichtet worden. Töte sie also, und sei nicht beunruhigt. Kämpfe nur, und du wirst deine Feinde in der Schlacht besiegen.

Reclam:
Schon sind Drona, Bhischma, Karma
Und die andern Schlachtenleuen
Weggetilgt von mir, d'rum, Tapf'rer,
Töte furchtlos, die dir dräuen.

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Ohne Kampf wohl kein Sieg und ohne Sieg wohl kein Frieden.
Der stille Kampf, eben dieser, den wir alle in uns auszufechten haben...

Jeder muss auch mal für sich selber aufstehen und eintreten und vielleicht gerade dann am meisten, wenn mans am wenigsten mag und möchte, weils gerade da am wahrscheinlichsten ist, dass man dort etwas auf der Strecke lässt, was einem an anderer Stelle fehlen mag um anmutiger über gewisse Hürden zu kommen.

Man wird's wohl schon wissen, wann man so weit hinüber ist, dorthin, wo man sich niederlassen oder ausruhen kann und den Frieden finden. Es gibt wohl keinen Grund in Unvollkommenheit jegweder Art zu verharren und sich mit dieser abzufinden.. stets mit der Frage, ob dieses es sein kann, was der Schöpfer für einen gewollt hat, und wenn nicht, dann kann man auch getrost weiter voran schreiten!

Augenblicke 2015 Fotostrecke - Spiegel

Devino M., Dienstag, 03. Februar 2015, 00:26 (vor 3628 Tagen) @ Devino M.

http://www.spiegel.de/fotostrecke/augenblicke-bilder-des-tages-2015-fotostrecke-122824....


Feuerwolken (2.2.2015)

[image]

Ein Ausbruch des Vulkans Ätna am frühen Morgen des 2. Februar bringt die Wolken zum Leuchten. Die Eruptionen begannen schon am 31. Januar. Der Ätna ist mehr als 3300 Meter hoch und liegt in der Nähe der sizillianischen Stadt Catania.


Futterkreis (27.1.2015)

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Ist es ein Seestern? Oder eine exotische Spinne? Nein, auf diesem Bild tummelt sich einfach eine Horde Lemuren bei der Fütterung in einem Zoo der ostchinesischen Stadt Qingdao. Statt sich um die größten Stücke zu prügeln, lassen es die Affen lieber gesittet zugehen.

Blaulicht (23.1.2015)

[image]

Vor der Küste Hongkongs zeigen Meeresleuchttierchen, woher sie ihren Namen haben. Die bis zu zwei Millimeter großen Einzeller sind zur Biolumineszenz fähig - sie können eigenständig Licht erzeugen. Mit ausreichender Belichtungszeit fangen Fotografen es bei Nacht ein.


Lichtgestalter (16.1.2015)

[image]

Auch Wolken können schön sein - zum Beispiel, wenn sie Sonnenstrahlen so durchscheinen lassen wie hier an der Mittelmeerküste bei Nizza.


Hand drauf! (6.1.2015)

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Arbeiter einer Ziegelei in Nepal wärmen sich an einem kalten Wintermorgen. Sie halten ihre Hände über ein Feuer in Lalitpur. In den Ziegeleien rund um Katmandu hat die Wintersaison für Wanderarbeiter begonnen. Viele von ihnen kommen aus Indien.


Sündenstapel (4.1.2015)

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Wegspülen der Schuld: Indische Schüler überschütten sich am Vorabend des Magh Purnima Festes in Ahmadabad gegenseitig mit Wasser. Gläubige Hindus hoffen, dass ihre Sünden durch dieses rituelle Bad abgewaschen werden - eine alte Tradition.

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Ein Bild braucht wohl auch einen passenden Moment oder würdigen Augenblick...
oder einfach einen Sinn für Kunst!

Renaissance der Deutschen Sprache - Spiegel

Devino M., Sonntag, 08. Februar 2015, 01:17 (vor 3623 Tagen) @ Devino M.

Poroschenkos Hilferuf in München
"Wie viele Beweise braucht die Welt noch?"

http://www.spiegel.de/politik/ausland/ukraine-poroschenko-bittet-um-hilfe-auf-sicherhei...

Die USA und die Europäer debattieren über Waffenlieferungen an die Ukraine. Der ukrainische Präsident Poroschenko drängte den Westen auf der Münchner Sicherheitskonferenz zur Eile - mit einem eindringlichen Appell.[image]

Bilder wirken manchmal mehr als Worte. Darauf setzte offenbar der ukrainische Präsident Petro Poroschenko auf der Sicherheitskonferenz in München. Eindringlich wedelte er während seiner Rede am Samstag mit den Pässen von russischen Soldaten, die angeblich in der Ostukraine gekämpft haben. "Wie viele Beweise braucht die Welt noch, um die offensichtlichen Tatsachen anzuerkennen?", fragte er. "Wie viele Beweise braucht die Welt noch, um zu erkennen, dass es sich um ausländisches Militärgerät handelt: Es sind russische Panzer und russische Soldaten."
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Die Europäer sind in der Frage der Waffenlieferungen tief gespalten. Kanzlerin Merkel hatte am Morgen solche Lieferungen kategorisch ausgeschlossen. "Das Problem ist, dass ich mir keine Situation vorstellen kann, in der eine verbesserte Ausrüstung der ukrainischen Armee dazu führt, dass Präsident Putin so beeindruckt ist, dass er glaubt, militärisch zu verlieren", hatte sie gesagt. Das sei die "bittere Wahrheit".
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Der Amerikaner und die anwesenden Osteuropäer erklärten die Ukraine zum Testfall für Europa. Sollte der Westen Schwäche zeigen, werde Putin sich weitere Ziele ausgucken. "Russland verhält sich wie ein Terrorist", sagte die Litauerin Grybauskaite. "Wir sind auch bedroht. Wir sollen eingeschüchtert werden, die Ukraine nicht zu unterstützen."

"Amerika und Europa werden getestet", sagte Biden. "Aber Putin muss verstehen: So wie er sich geändert hat, so ändern wir uns."
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Es ist wohl unwahrscheinlich das Russland auf weitere Ziele aus ist, oder überhaupt auf Konflikt. Warum auch? Es scheint mehr wohl so zu sein, dass sie weder vor noch zurück können. Und es liegt wohl mehr am Rest der Welt zu deeskalieren, statt irgend welchen Druck oder Fronten aufzubauen, bis sich der Konflikt nach und nach auflöst.

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Energiewende: So könnte der Strommarkt der Zukunft aussehen

http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/energiewende-so-koennte-der-strommarkt-der-zu...

Die Bundesregierung will die Stromversorgung komplett umbauen. Nun haben Wissenschaftler nach SPIEGEL-ONLINE-Informationen ein Konzept erarbeitet, das ebenso revolutionär wie radikal ist. Die Energiewelt steht vor einem Machtkampf.[image]

München - Die Bundesregierung steht in den kommenden Monaten vor Grundsatzentscheidungen. Es geht um den Umbau des deutschen Kraftwerkparks und des Marktes, auf dem diese Kraftwerke ihren Strom verkaufen - um Gesetze also, die die Energieversorgung einer der größten Industrienationen der Welt womöglich auf Jahrzehnte prägen werden.
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Hintergrund ist der schnelle Wandel im deutschen Kraftwerkspark. In der alten Welt der Stromversorgung war alles lange vorhersehbar: Eine überschaubare Zahl großer Kraftwerke lieferte Strom für industrielle Großabnehmer und Haushalte, flexible Gaskraftwerke glichen mittelfristige Schwankungen aus, und hin und wieder rief der Netzbetreiber beim Kraftwerksführer an und bat darum, etwas mehr oder weniger Strom zu produzieren.

Die Zukunft sieht ganz anders aus. Statt weniger große gibt es schon jetzt Millionen kleine, dezentrale Stromerzeuger, deren Produktion je nach Wind und Wetter schwankt und die teils im Minuten- oder gar Sekundentakt miteinander kommunizieren. Die Strommärkte müssen sich darauf ausrichten, doch der Strommarkt funktioniert weitgehend noch nach den alten Regeln, ebenso die Geschäftsmodelle der großen Stromkonzerne.
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Es ist schon jetzt absehbar, dass dieser Vorschlag bei den großen Stromversorgern auf massiven Protest stoßen wird. Bei der Ökostrom-Fraktion hingegen, die von einem solchen Markt stark profitieren würde, stößt das Konzept auf großen Rückhalt. Ein flexibler Strommarkt sei "entscheidend für das Gelingen der Energiewende", sagt Hermann Falk, Geschäftsführer des BEE.

Die Ausgestaltung des künftigen Strommarkts ist also im Kern ein Machtkampf zwischen Unternehmen der alten und neuen Energiewelt. Die Bundesregierung darf sich bei der Ausgestaltung ihrer Gesetze auf massiven Druck von beiden Seiten gefasst machen.

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Bars in Kopenhagen: Deutsche Namen sind jetzt cool

http://www.spiegel.de/reise/staedte/kopenhagen-deutsche-namen-fuer-bars-sind-cool-a-101...

Komm, wir gehen zu Heidi: In Kopenhagen ist es cool, Bars oder Friseursalons deutsche Namen zu geben. Aber nicht, weil Deutsch als schön gilt.[image]

Kopenhagen - "Gefährlich", "Märkbar", "Café Kreuzberg": Wer als Tourist durch Dänemarks Hauptstadt spaziert, vermutet hinter so mancher Bar oder Diskothek einen deutschen Besitzer. Weit gefehlt. Deutsch ist in Kopenhagen einfach hip.

Die Sprache, die jahrzehntelang als langweilig, hart klingend und schwierig galt, feiert seit einigen Jahren eine Renaissance in der Hauptstadtszene. Es gibt Bars, die "Heidis Bier Bar", Blogs, die "Verderblich", und Modelabels, die "Fünf" oder "Baum und Pferdgarten" heißen.

Solche Germanismen sind nicht nur in Kopenhagen populär. Auch russische Unternehmer greifen neuerdings zu Namen wie "Kaiser", um ihren Produkten die Aura deutscher Wertarbeit zu verleihen. In Südkorea tauchten schon vor zehn Jahren Worte wie "Liebe" oder "Autobahn" auf Firmenschildern auf.
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Und das hat auch das Image der deutschen Sprache verändert. "Wer bisher cool sein wollte, konnte sich des Englischen bedienen", sagt der Germanist Farø. Das sei aber heute kein Alleinstellungsmerkmal mehr.
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Dem Spieleerfinder Jesper Bülow hat dieses Stilmittel zu einem internationalen Erfolg verholfen: Sein Wissensquiz "Bezzerwizzer" gehört nicht nur in dänischen Wohnzimmern zur Standardausstattung. "Ich habe gedacht, dass es eine Stärke sein könnte, einen deutschen Namen zu wählen", sagt Bülow. "Deutschland steht für uns für jemanden, der die Dinge im Griff hat, der Antworten hat."
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Mal ehrlich, die meisten würden wohl lieber "deutsch sein", wenn sie wüssten, wo der Unterschied überhaupt liegt und was es eigentlich bedeutet. Damit meine ich nichts Äußeres, wo Kultur ist, soll sie auch bleiben, sondern einfach nur schlicht die deutsche Bedeutung der Dinge an sich und womit es in Verbindung steht und auch die inneren Ebenen und die Ordnung und wenn vieles wegfällt, womit man sich in anderen (sagen wir) Systemen rumzuschlagen hat. Die Welt wäre auch ein anderer Ort und schlechter wäre man wohl kaum bedient damit.

Schnipseln von Papier - KiW

Devino M., Donnerstag, 05. Februar 2015, 23:22 (vor 3625 Tagen) @ Devino M.

Ein Kurs in Wundern - T 27:8:2

Das Träumen, der Welt nimmt viele Formen an, weil der Körper auf verschiedene Arten zu beweisen sucht, dass er autonom und wirklich ist. Er streift Dinge über, die er mit kleinen Scheiben von Metall oder Schnipseln von Papier erstanden hat, die die Welt als wertvoll und wirklich erklärt. Er arbeitet, um diese zu bekommen, indem er sinnlose Dinge tut, und wirft sie für sinnlose Dinge weg, die er nicht braucht und nicht einmal haben will. Er stellt andere Körper an, damit sie ihn schützen und noch mehr sinnlose Dinge für ihn anhäufen, die er sein Eigen nennen kann. Er sieht sich nach besonderen Körpern um, die seinen Traum mit ihm teilen können. Manchmal träumt er, er sei ein Eroberer von Körpern, die Schwächer sind als er. In einigen Traumphasen aber ist er ein Sklave von Körpern, die ihn verletzen und ihn foltern.
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An der Stelle mit den Scheiben von Metall und den Papierschnipseln kam ich um ein Schmunzeln doch nicht herum. So wie wenn Einer von einer anderen Welt wohl die Dinge sehen würde, soweit wie Geld für ihn nichts an Bedeutung gewinnen kann, als rein von der äußern Betrachtung her erkennbar wäre. Eine objektive und leicht distanzierte Betrachtung kann durchaus zur Ernüchterung beitragen, um mancherlei Absurdität die für voll genommen wird aufzudecken.

Und wenn man den Anderen ihre Rollen im Traum gestattet, ohne sich von ihnen in irgend einer weise bedroht zu sehen, dann gibt es doch gar keinen Anlass, ihnen gleich etwas Krumm nehmen zu wollen, wo sie doch nur voller Eifer in ihrer Rolle lediglich aufgehen.

An sich kann nichts in einem Traum von tragender Bedeutung sein, außer dem Träumer selbst, der irgendwann seine Wundertüte durch und ausgeträumt hat. Und welches Stückchen hat man wohl zuerst hinein gelegt, um sich diesem zum Abschluss hin zu widmen? Papierschnipsel? Oder mehr etwas Individuelles von sich selbst...

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