Jung und alt (alle)

Sladdi, Sonntag, 18. Januar 2015, 22:52 (vor 3643 Tagen) @ Sladdi
bearbeitet von Felix, Montag, 04. Mai 2020, 19:24

Marc Aurel

"Die Jugend kennzeichnet nicht einen Lebensabschnitt, sondern eine Geisteshaltung;
sie ist Ausdruck des Willens, der Vorstellungskraft und der Gefühlsintensität. Sie bedeutet
Sieg des Mutes über die Mutlosigkeit, Sieg der Abenteuerlust über den Hang zur Bequemlichkeit.

Alt sein bedeutet nicht, viele Jahre gelebt zu haben. Man wird alt, wenn man seine Ideale aufgibt.
Die Jahre zeichnen zwar die Haut - Ideale aufgeben aber zeichnet die Seele. Vorurteile, Zweifel,
Befürchtungen und Hoffnungslosigkeit sind Feinde, die uns nach und nach zur Erde niederdrücken
und uns vor dem Tod zu Staub werden lassen.

Jung ist, wer noch staunen und sich begeistern kann. Wer noch wie ein unersättliches Kind fragt:
Und dann? Wer die Ereignisse herausfordert und sich freut am Spiel des Lebens. Ihr seid so jung
wie euer Glaube. So alt wie eure Zweifel. So jung wie euer Selbstvertrauen. So jung wie eure
Hoffnung. So alt wie eure Niedergeschlagenheit.

Ihr werdet jung bleiben, solange ihr aufnahmebereit bleibt: Empfänglich fürs Schöne, Gute und
Große, empfänglich für die Botschaften der Natur, der Mitmenschen, des Unfasslichen. Sollte
eines Tages euer Herz geätzt werden von Pessimismus, zernagt von Zynismus, dann möge Gott
Erbarmen haben mit eurer Seele - der Seele eines Greises." Marc Aurel (121-180), römischer Kaiser


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