Die allg. bekannten u. zeitlosen Schriften - BG 3:32 (alle)

Devino M., Sonntag, 21. September 2014, 23:25 (vor 3941 Tagen)
bearbeitet von Devino M., Montag, 22. September 2014, 02:46

Bhagavad Gita 3:32

Yogananda BG
Wisse aber, dass diejenigen, die Meine Lehre verachten und nicht danach leben, die im Hinblick auf echte Weisheit völlig in die Irre gehen und kein Verständnis haben, verloren sind.

Prabhupada BG
Doch diejenigen, die aus Neid diese Lehren mißachten und nicht danach handeln, sind allen Wissens beraubt, getäuscht und in all ihren Bemühungen um Vollkommenheit zum Scheitern verurteilt.

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Immerhin hat die Bhagavad Gita m.E. durchaus viel praktischen Gehalt und appeliert nicht lediglich an religiösen Idealismus und Eifer (mit fraglichem Nutzen) oder ist auf irgend eine Form von Moralität aus. Die Sprache ist recht schlicht und direkt und ansonsten auch zeitlos.

Zudem scheint mir das tägliche lesen und sich umfassender mit derlei Schriften wie der Bhagavad Gita zu befassen, aber auch unter anderem z.B. der Bibel, und für sich gewisse Gedanken auszuarbeiten dazu, in mehrfacher Hinsicht von Inkarnationsübergreifendem Nutzen. Einmal direkt, in Bezug zu dem, was sich zur Seele hin entwickelt und darüber hinaus, weil vermutlich ein Jeder in seinem Leben mit derlei Literatur früher oder später konfrontiert wird, da diese sich sowohl über Jahrhunderte oder Jahrtausende hält, als auch von gewisser Bekanntheit ist.

Der Nutzen, den man daraus gewinnt, ist nebst praktischer Natur auch der, dass einem die Dinge und Zusammenhänge sich leichter erschließen, mit denen man sich ausgiebig bereits befasst hatte. Hinzu kommt, dass die Dialektik und vor allem allgemein vorherrschenden Dogmen dann bei einem kaum noch greifen werden.

So kann es wohl nicht schaden, sich mit geistreichen Schriften zu befassen, die weit verbreitet sind und dies wohl auf unabsehbare Zeit bleiben könnten.

Irre Zeiten - BG 16:11

Devino M., Montag, 22. September 2014, 22:10 (vor 3940 Tagen) @ Devino M.

Bhagavad Gita 16:11

Yogananda BG
Sie halten die Befriedigung sinnlicher Triebe für das höchste Ziel des Menschen und meinen, dass diese Welt "alles" sei. Bis zum Augenblick ihres Todes sind sie in irdische Plagen und Sorgen verstrickt.

Prabhupada BG
Sie glauben, die Sinne zu befriedigen sie die vorrangigste Notwendigkeit für die menschliche Zivilisation. So sind ihre Ängste und Sorgen bis an ihr Lebensende unermeßlich.

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Das, was den Menschen von dem abhält, was er für sich als erstrebenswert ansieht, ist für ihn schnell als etwas Böses ausgemacht...

Wenn man sich das wilde Treiben anschaut, gilt dann nicht für Viele, mehr doch die reizüberflutende Gefühlsbetörung als besonders erstrebenswert?! Und lässt sich die zarte Empfindung der Seele auch in einem vollen Gefäß einfangen?

Was also stellt den größeren Widersacher dar? Die Empfindungslosigkeit durch Betörung? Oder ein Widerstand gegen die völlige Betörung, selbst wenn diese von der größeren Mehrheit als erstrebenswert erachtet werden mag?!

Die wahre Natur des Menschen, welche ihn seiner Seele näher zu bringen vermag, wird vielmehr die Langeweile und Leere sein und muss folglich ein erstrebenswerteres Gut darstellen! Dagegen was ihn davon abhält zur Ruhe zu gelangen und zur Betörung beiträgt, wird der größere Widersacher sein, als alles andere was die Betörung in seinem Ausmaß zu hindern vermag.

Wenn wir in einem Paradies leben, dann lieg es daran, dass die Mehrheit sich endlich dafür entschieden hat, denn die Mehrheit lässt sich wohl kaum beirren, jedenfalls sobald sie vom Irren ablässt.

die umfassendere Tat - BG 4:19

Devino M., Dienstag, 23. September 2014, 23:05 (vor 3939 Tagen) @ Devino M.

Bhagavad Gita 4:19

Yogananda:
Die Erleuchteten betrachten einen Menschen als weise, wenn er seine Ziele ohne jedes selbstsüchtige Verlangen nach eigenen Vorteilen anstrebt und wenn all sein Tun vom Feuer der Weisheit geläutert worden ist (wenn alle karmischen Folgen ausgebrannt sind).

Prabhupada:
Jemanden, der in vollkommenem Wissen gründet, erkennt man daran, daß jede seiner Bemühungen frei ist von dem Wunsch nach Sinnenbefriedigung. Über jemanden, der so handelt, sagen die Weisen, daß das Feuer des vollkommenen Wissens alle Reaktionen auf seine Tätigkeiten verbrannt hat.

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Es scheint mir jedenfalls so, dass man sich erst so recht kennen lernt, wenn man nicht zu seinem Vorteil hin agiert. Denn dadurch dehnt man sich auch eher aus und entfaltet sich so, dass man die Sachen erst in ihrer eigenen Natur erkennen kann und nicht so sehr, nur in dem, welcher Vorteil lediglich daraus gezogen werden könnte. In der Weise erkennt man auch, wer man ist und zwar als nicht Ego-Bezogen, mehr im freien Spiel mit den Dingen um sich, in diesen und auch durch diese!

Also ists doch mehr, die Dinge einzubeziehen und sich durch diese erweitert zu sehen, ebenso ist es m.E. auch mit der Tat, wo das Einbeziehen dann mehr sein kann, als das, was man nur auf sich bezieht, weil es umfassender ist und was da einbezogen ist, ist man bis zu einem bestimmten Grad ja mit auch selber, denn man ist ja dieser Dinge gewahr.

So mag Vieles, obs unangenehm oder angenehm erscheint, auch ohne das eigene Gewahrsein da sein, von daher muss auch mehr Gewahrsein nicht schöner sein, aber es ist mehr und es besteht zumindest die Möglichkeit dann auch mehr schöner zu sein..

nach Oben, ist auch eine Seite nur - BG 5:10

Devino M., Mittwoch, 24. September 2014, 23:37 (vor 3938 Tagen) @ Devino M.

Bhagavad Gita 5:10

Yogananda:
Gleich dem Lotosblatt, das vom Wasser nicht beschmutzt wird, so bleibt der Yogi frei von aller Bindung an die Sinne, wenn er ohne jede Anhänglichkeit handelt und all seine Tätigkeit dem Unendlichen weiht.

Prabhupada:
Wer seine Pflicht ohne Anhaftung erfüllt und die Ergebnisse dem Höchsten Herrn hingibt, wird nicht von sündhaften Handlungen beeinflußt, ebenso wie ein Lotosblatt vom Wasser nicht berührt wird.

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Irgendwo hat man eine gewisse Menge an Ressourcen bei sich und kann sie zur Ausdehnung hin zu einer Seite oder eben nach Oben hin nutzen, was ja als solches auch eine Seite ausmacht!

Zur Ansicht Vieler zählt wie mir scheint, dass die Intensität von diversen Reizen, Emotionen u.ä. über den Grad an Echtheit des Vernommenen zu entscheiden hätte. Womöglich liegt dieses aber mehr daran, dass sie sich selber besonders stark hinein legen, aber über das herein legen hinaus muss es mehr nicht bedeuten. Denn für einen anderen muss selbiges keineswegs die selbe Intensität beinhalten.

Verzichtet man auf Seiten-Tendenzen, wird es nicht weniger echt, sondern mehr recht umfassend und vielleicht vollständiger noch. Vielleicht tritt die Lieblingsintensität kürzer, aber die Ressourcen sind nicht weniger und so tritt anstelle dessen etwas anderes in den Vordergrund und da oft mehr Feinheiten dabei hervorkommen, kann auch die Intensität ja nicht weniger sein, als vielmehr nur anders und anders...

Kuschelkurs vs. Nachsinnen - KdU

Devino M., Freitag, 26. September 2014, 00:41 (vor 3937 Tagen) @ Devino M.

Kritik der Urteilskraft - I. Kant
§ 65. Dinge, als Naturzwecke, sind organisierte Wesen

...
Die Kausalverbindung, sofern sie bloß durch den Verstand gedacht wird, ist eine Verknüpfung, die eine Reihe (von Ursachen und Wirkungen) ausmacht, welche immer abwärts geht; und die Dinge selbst, welche als Wirkungen andere als Ursache voraussetzen, können von diesen nicht gegenseitig zugleich Ursache sein. Diese Kausalverbindung nennt man die der wirkenden Ursachen (Nexus effectivus).

Dagegen aber kann doch auch eine Kausalverbindung nach einem Vernunftbegriffe (von Zwecken) gedacht werden, welche, wenn man sie als Reihe betrachtete, sowohl abwärts als aufwärts Abhängigkeit bei sich führen würde, in der das Ding, welches einmal als Wirkung bezeichnet ist, dennoch aufwärts den Namen einer Ursache desjenigen Dinges verdient, wovon es die Wirkung ist...
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Die Dinge auf einer Seite, müssen auf einer anderen nicht ebenfalls von einem Zweck sein, aber ein Zweck auf der einen, kann als Ursache zu Wirkungen auf der anderen Seite führen, m.E. zu jeder Richtung hin, also auch nach oben.

So kann ein Kuschelkurs auf der einen Seite, auf der anderen Seite Trägheit bedeuten. So scheint mir auch die Ursache unten und Wirkung oben "abarbeiten" zu heißen und die Ursache oben und Wirkung unten wiederum "lernen". D.h. dann lernen um hinterher besser arbeiten zu können, vielleicht als Nebenwirkung von der Ursache hier zu sein als solches.

So kann wohl Kuschelkurs nur als Nebensache zählen und Trägheit dann als Nebenwirkung, denn andernfalls wird das nachsinnen nur noch hinkend nachwinkend...

Tat als Opfer darbringen - BG 4:33

Devino M., Samstag, 27. September 2014, 01:26 (vor 3936 Tagen) @ Devino M.

Bhagavad Gita 4:33

Yogananda:
O Schrecken der Feinde (Arjuna)! Die geistige Feuerzeremonie der Weisheit ist jedem äußeren Ritual überlegen. Jede Tätigkeit in ihrer Gesamtheit (die Tat, die Ursache, die karmische Wirkung) wird von der Weisheit verzehrt.

Prabhupada:
O Bezwinger des Feindes, Opfer in Wissen darzubringen ist besser, als bloß materielle Besitztümer zu opfern. O Sohn Prthas, letztlich gipfeln alle Opfer von Arbeit in transzendentalem Wissen.

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Eine Tat ist meist darauf bedacht, nicht vergebens zu sein und sie wird uns hierdurch vor allem näher an etwas heran führen.

Beinhaltet die Tat keinerlei Opfer, wird sie von der Mehrheit meist bereitwilliger durchgeführt, um das eigene Schälchen drunter stellen zu können, womit die Tat damit mehr abgeschlossen wird. Dagegen entspräche eine von Wissen durchtränkte Tat mehr einer offenen, vor allem dadurch, dass diese als Opfer dargebracht wird, und der Ausgang nicht zugleich als eingenommen genommen wird.

Das Umfassendere einzubeziehen entspricht für sich genommen meist erst einem Opfer, aber dadurch wird dieses mehr zu einem Teil von einem selbst und nicht man selber mehr zu einem Teil von diesem, denn in kaum einer Tat ist man nur man selber und mit nichts darüber hinaus gegangen.

Frieden - BG 5:14,29

Devino M., Sonntag, 28. September 2014, 00:52 (vor 3935 Tagen) @ Devino M.

Bhagavad Gita 5:14,29

Yogananda:
Der Herrgott flößt den Menschen nicht das Bewusstsein ein, dass sie die Handelnden sind, noch verursacht Er ihre Handlungen, noch verwickelt Er sie in die Früchte ihrer Taten. Es ist die täuschende Kosmische Natur, die all dies verursacht.

Frieden findet derjenige Mensch, der weiß, dass Ich der Unendliche Herr der Schöpfer und der Gute Freund aller Lebewesen bin, der sich an den heiligen Riten (Yajnas) und an der Entsagung (der Gottsucher) erfreut.

Prabhupada:
Das verkörperte spirituelle Lebewesen, der Herr in der Stadt seines Körpers, verursacht niemals Tätigkeiten. Weder veranlaßt es andere zu handeln, noch erzeugt es die Früchte seiner Tätigkeiten. All dies wird von den Erscheinungsweisen der materiellen Natur bewirkt.

Derjenige, der sich vollkommen über Mich bewußt ist und weiß, daß Ich der letztliche Nutznießer aller Opfer und Entsagungen, der Höchste Herr aller Planeten und Halbgötter und der Wohltäter und wohlmeinende Freund aller Lebewesen bin, erlangt Frieden von den Qualen des materiellen Daseins.
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Es kann auch erleichternd sein, wenn das wesentliche doch mehr in der Hand eines unendlichen und wohlgesinnten Schöpfers seine Verantwortung findet. Auch gebührt letztlich die Ehre vor allem ihm, der als erster die Ursache für alles gelegt hat.

Ein wesentlicher Schritt um Frieden zu finden, liegt allgemein mitunter darin, die Kreise anderer nicht weiter zu stören als es not tut, denn es gibt ja meist hinreichend bereits dort zu tuen, wo sich diese kreuzen und überschneiden und an der stelle hat man mehr Frieden, wenn man gefallen an langweile entwickelt.

Auch wenn es vielleicht unprätentiös und unspektakulär scheinen mag, aber dem Frieden auszuweichen wird es umso schwieriger, je mehr man in sich selber ruht.

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