Arbeiten macht glücklich - BG 2:68 (alle)

Devino M., Sonntag, 14. September 2014, 22:55 (vor 3768 Tagen)

Bhagavad Gita 2:68 u. 69

Yogananda BG
O starker Held (Arjuna), wer seine Sinne in Bezug auf die Sinnesgegenstände völlig in der Gewalt hat, der ist fest in der Weisheit verankert.

Was allen Lebewesen als Nacht (Zeit des Schlafs) erscheint, ist für den Menschen, der Selbstbeherrschung besitzt, (helles) Wachsein. Und was dem Durchschnittsmenschen als Wachsein erscheint, das ist für die göttliche Wahrnehmung des Weisen Nacht (eine Zeit des Schlafs).

Prabhupada BG
Daher, o Starkarmiger, verfügt jemand, dessen Sinne von den Sinnesobjekten zurückgezogen sind, zweifelsohne über gefestigte Intelligenz.

Was Nacht ist für alle Wesen, ist die Zeit des Erwachens für den Selbstbeherrschten, und die Zeit des Erwachens für alle Wesen ist Nacht für den nach innen gekehrten Weisen.
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Manchmal ists gar nicht so leicht die Aufmerksamkeit von den Sinnesgegenständen zurück zu ziehen, vor allem wenn irgendwelche aktuellen Themen daran geknüpft sind. Aufgrund dessen kommt es einem auch mal vor, dass man im umfassenderen Sinne selber drin steckt oder anders gesagt, der umfassendere Wille einen daran führt.

Mit den Themen und wenn man frei von Last steht, dann möchte man ja hilfsbereit sein und alle tollen Tugenden an den Tag legen. Aber ist man einbezogen und eingespannt in etwas Größeres ums abzuarbeiten und vor allem nicht ersichtlich ist ob und wann man da durch ist, dann hörts oft auf lustig zu sein. Obwohl man vielleicht Tags darauf bereits wieder drüber lachen könnte, wenns dann rum ist und sich gar fragt, warum man nicht tatkräftiger daran gegangen ist und sich mehr wieder darum sorgte, wann und wie man da weiter kommt oder rauskommt.

Irgendwo wird ja alles, was man tatsächlich vollbracht hat auf einem Konto verbucht, obs nun einem oder anderen oder dem Ganzen zugute kommt, aber was gemacht ist, ist gemacht. Und es lässt sich doch feststellen, dass man als Mensch glücklicher dran ist, nach einer vollbrachten Arbeit, als wenn man nur die Zeit irgendwie rum bekommen hat.

Vielleicht mag man damit sogar der Seele so am nächsten kommen, denn wann ruht diese überhaupt oder müsste ausruhen und schlafen?!

gemeinsam für alle - BG 5:18

Devino M., Dienstag, 16. September 2014, 00:28 (vor 3767 Tagen) @ Devino M.

Bhagavad Gita 5:18

Yogananda BG
Die erleuchteten Weisen sehen in allen Lebewesen dasselbe: im gelehrten und demütigen Brahmanen, in der Kuh, im Elefanten, im Hund und im Kastenlosen.

Prabhupada BG
Die demütigen Weisen sehen kraft wahren Wissens einen gelehrten und edlen Brahmana, eine Kuh, einen Elefanten, einen Hund und einen Hundeesser [Kastenlosen] mit gleicher Sicht.

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Dieser Vers aus der Bhagavad Gita mag auf den ersten Blick unpersönlich und distanzierend anmuten, aber m.E. ist hier gerade das Gegenteil der Fall, denn vielmehr wird eine Sicht zum umfassenderen Wohle geboten, dass in Anderen mindestens nichts verpflichtendes gesehen wird, sondern erst einmal das Lebewesen in seiner freien Entfaltung (ohne Personifizierungen).

Es wird beim Wassermann und der künftigen Synthese vermutlich mehr darauf hinaus laufen, weniger auf individuelle Eigenheiten, als mehr auf gemeinsame Bestrebungen zu setzen. Denn das, was glücklich macht, kann so verschieden von Einem zum Nächsten nicht sein. Wer will denn letzten Endes etwas anderes als Glück und glücklich sein?

Die Ressourcen sind in dem Maße vorhanden, um nur einen gewissen Pegel für alle zu ermöglichen und recht sicher kann man wohl sagen, dass dieser sich am meisten für alle dadurch steigern lässt, wenn weniger in verschiedene Richtungen, als vielmehr das bestreben in die Richtung geht, zum größtmöglichen Wohl aller beitragen zu wollen!

am Vortrefflichen festhalten - KdU

Devino M., Donnerstag, 18. September 2014, 00:47 (vor 3765 Tagen) @ Devino M.

Kritik der Urteilskraft - I. Kant
§ 67. Vom Prinzip der teleologischen Beurteilung über Natur überhaupt als System der Zwecke

... Auch Schönheit der Natur, d.i. ihre Zusammenstimmung mit dem freien Spiele unserer Erkenntnisvermögen in der Auffassung und Beurteilung ihrer Erscheinung, kann auf die Art als objektive Zweckmäßigkeit der Natur in ihrem Ganzen, als System, worin der Mensch ein Glied ist, betrachtet werden; wenn einmal die teleologische Beurteilung derselben durch die Naturzwecke, welche uns die organisierten Wesen an die Hand geben, zu der Idee eines großen Systems der Zwecke der Natur uns berechtigt hat. Wir können sie als eine Gunst, die die Natur für uns gehabt hat, betrachten, daß sie über das Nützliche noch Schönheit und Reize so reichlich austeilte, und sie deshalb lieben, so wie, ihrer Unermeßlichkeit wegen, mit Achtung betrachten, und uns selbst in dieser Betrachtung veredelt fühlen: gerade als ob die Natur ganz eigentlich dieser Absicht ihre herrliche Bühne aufgeschlagen und ausgeschmückt habe.
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Wenn wir das negative Ego nehmen, so geht es ähnlich vor und geht schon mal in der Annahme hin, dass etwas gegen es gerichtet wäre und lässt darauf basierend die Gedanken wieder etwas kreisen, obwohl dieses meist nichts mit dem Umgebenden oder gar Bezug zur Objektivität hätte und vorweg steht fest, hieraus kann gar kein Nutzen für einen selber entstehen.

Dagegen hingehen oder auch gar im Falle dessen, dass man sich so vorfindet selber im Kreise sich zu drehen, einfach irgend etwas, was auch nur beifällig wäre, zu nehmen, welches aber für einen im Bereich des Schönen sich bewegt und sich damit befassend sich im Kreise drehen kann mindestens nicht gänzlich unnütz sein.

Lieber ein Luftschloss, was immer noch mehr ist, als so etwas wie ein Luftloch.
Und findet man am Umfassenden etwas unschön, dann kann man immer noch ins Detail gehen, woran man Wohlgefallen findet. Findet man ein Detail weniger ansprechend, kann man zum Umfassenderen übergehen oder danach ausschauen, was Gutes daraus werden kann und könnte oder es zu welchem Lehrzwecke alles taugen und zu dienen vermag.

Und wenn man immer noch nichts findet, dann hat man sich ja immer noch an etwas Vortrefflichem geübt und das ist mindestens was einem ja bleibt. Und Schönheit ist ja in der Weise ganz für einen da, mindestens wie man sie erkennt.

mal das Bett streicheln - BG 3:9

Devino M., Freitag, 19. September 2014, 00:10 (vor 3764 Tagen) @ Devino M.

Bhagavad Gita 3:9

Yogananda BG
Weltliche Menschen sind durch ihre Handlungen, die sich von den Yajnas (religiösen Riten) unterscheiden, karmisch gebunden. O Sohn der Kunti (Arjuna), wirke du ohne innere Bindung im Geiste des Yajna und bringe all deine Handlungen als Opfergaben dar.

Prabhupada BG
Man muß seine Arbeit Vishnu als Opfer darbringen, denn sonst wird man durch sie an die materielle Welt gebunden. O Sohn Kuntis, erfülle daher deine vorgeschriebenen Pflichten zu Seiner Zufriedenstellung; auf diese Weise wirst du immer frei von Bindung bleiben.

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So alles erledigen, dass man möglichst wenig in Anspruch nimmt, wäre wohl eine Variante. Was aber auch schon helfen könnte, wäre Dankbarkeit. Sich allem dankbar gegenüber erweisen, was einem zur Verfügung steht, was man nutzt und selbst den Dingen einfach mal "danke" sagen und mit ihnen reden oder sie auch mal streicheln?!

Was bei rumkommen könnte, ist mehr Seelenfrieden und weniger, dass man selber von irgend welchen Dingen in irgend einer Weise eingenommen oder ebenfalls beansprucht wird.

Dann wird gleich mal das Bett vorm zu Bett gehen gestreichelt, weil es einen Nächtlich trägt und vielleicht ist das Bett-Wesen für diese Nacht gut gestimmt und einem mehr noch wohlgesonnen.. was ja von Nachteil nicht sein kann!

nach Weisheit begehren - BG 3:39

Devino M., Freitag, 19. September 2014, 23:48 (vor 3763 Tagen) @ Devino M.
bearbeitet von Devino M., Samstag, 20. September 2014, 19:30

Bhagavad Gita 3:39

Yogananda BG
O Sohn der Kunde (Arjuna)! Der ständige Feind der Weisen ist die unersättliche Flamme der Begierde, denn sie verhüllt die Weisheit.

Prabhupada BG
So wird das reine Bewußtsein des weisen Lebewesens von seiner ewigen Feindin in der Form von Lust bedeckt, die niemals befriedigt werden kann und die wie Feuer brennt.

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Auf der einen Seite vermehrt die Begierde nichts, außer sich selber. Auf der anderen Seite, kommt diese auch nicht besonders rüber, denn vor allen Dingen mehr wohl unangenehm..

Aber wie so oft ist der erste Schritt der, sich dessen bewusst zu sein, was teilweise auch bereits ausreicht, um die Sache in seiner Form zu ändern oder gar weitere Schritte hinfällig zu machen.

Ähnlich ist es auch mit dem, was sich toll anfühlen mag, denn danach ist oft weniger, als danach wäre, vielleicht schon in der Situation, wenn man bereit ist auf dieses zu verzichten oder davon ab und los zu lassen und nicht danach sich auszurichten.

Eine Schnittmenge zwischen sich toll fühlen wollen und der Urteilskraft wird wohl schwer auszumachen sein, wenn nicht eben die Verlockung des schnellen Genusses und Vergnügens wäre. Wer könnte dann auch noch der Weisheit widerstehen wollen und sich ihr verwehren, in all seinem bestreben!? Zudem wird das der Weisheit entgegen gerichtete Begehren, dieser wohl kaum unangenehm sein, weil diese ja nicht direkt greifbar ist und das auch dies ist, woran das Begehren sich meist nicht lange nach auszurichten vermag.

die Berg- und Talfahrten - BG 9:19

Devino M., Samstag, 20. September 2014, 23:32 (vor 3762 Tagen) @ Devino M.

Bhagavad Gita 9:19

Yogananda BG
Ich spende die Sonnenhitze, o Arjuna, und Ich schenke den Regen oder verweigere ihn. Ich bin die Untersterblichkeit und auch der Tod; Ich bin das Sein (Sat) und das Nichtsein (Asat).

Prabhupada BG
O Arjuna, Ich sorge für Wärme, und Ich bin es, der den Regen zurückhält und aussendet. Ich bin die Untersterblichkeit, und Ich bin auch der personifizierte Tod. Sowohl die spirituelle als auch die materielle Energie befinden sich in Mir.

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In weniger günstiger Position hilft es wenig, sich irgend einer Ängstlichkeit zudem noch hinzugeben, als vielmehr alles als nur eine Seite von der Medaille zu sehen, die lediglich im Augenblick zu einer ungünstigen Seite für einen zeigt. In dem Sinne wird ja auch die Stärke dort mehr gefragt sein, wo es schwierig wird, als dort, wo es leicht von der Hand geht.

Manchmal fragt man sich, wo man nur die Zeit hernehmen soll, alles zu pflegen und zu regeln, aber i.d.R. ist es ja doch nicht so sehr die Zeit, denn man kann auch mit viel Zeit wenig anfangen und mit wenig Zeit viel, wenn man nur am rechten Punkt ansetzt, so, dass sich die Dinge daran ordnen und die Zeit ebenso passend dazu.

Ein höheres Prinzip umfasst bereits alle Geringeren. Wenns also irgend weiter geht, dann gibt es ja auch Grund dazu d.h. auch Raum zur Entwicklung.. also wollen wir einfach mal in Bewegung bleiben.. und was nicht gänzlich überflüssig ist, wird auch nicht gänzlich umsonst sein.

Und da will man eigentlich nicht auf Prinzipien rumreiten und was schwebt gerade dann einem vor allem vor? Tja, man kann nicht nicht wollen, weil Wille will und ein Konflikt keine Lösung sein kann und eine Lösung kein Konflikt... dann wollen wir mal das entwickeln, was sich entwickeln lässt, denn was bleibt einem anderes zu tun.

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