Anstand als Einstand - BG 18:37,38 (alle)

Devino M., Sonntag, 31. August 2014, 21:54 (vor 3782 Tagen)

Bhagavad Gita 18:37,38

Yogananda BG
Das der klaren Unterscheidungskraft und der Selbst-Verwirklichung entspringende Glück wird sattvisch genannt. Zuerst erscheint es wie Gift, später aber wie Nektar.

Das Glück, dass aus der Verbindung der Sinne mit der Materie entsteht, wird als rajasisch bezeichnet. Es erscheint zuerst wie Nektar, später erweist es sich aber als Gift.

Prabhupada BG
Das, was am Anfang wie Gift sein kann, doch am Ende wie Nektar ist und einen zur Selbsterkenntnis erweckt, gilt als Glück in der Erscheinungsweise der Tugend.

Jenes Glück, das aus dem Kontakt der Sinne mit ihren Objekten entsteht und das am Anfang wie Nektar erscheint, doch am Ende wie Gift ist, gilt als Glück in der Erscheinungsweise der Leidenschaft.
---
Für gewöhnlich gilt doch, dass dies, was zugeführt wird, auch wieder abgeführt wird und wenn ersteres gefiel, geht's mit letzterem nicht unbedingt so.

Meist ist auch aller Anfang eher schwer und zäh, doch irgendwann ist man so in Fahrt und seinem Element, dass man oft gar nicht mehr merkt, was man schon alles hinter sich hat.

Mal anhalten, verschnaufen und erlauben und selbst an letzterem lässt sich arbeiten.

Bin jedenfalls die Tage dazu übergegangen, sich am Morgen irgend eine Tugend vorzunehmen und im Arbeitsalltag daran zu arbeiten, es hat mehr was von Abwechslung, als letzten Endes an dahinter stehendem Aufwand. Und in dem Fall war der Anstand der Einstand...

Unvoreingenommen - BG 9:29

Devino M., Dienstag, 02. September 2014, 01:41 (vor 3781 Tagen) @ Devino M.

Bhagavad Gita 9:29

Yogananda BG
Ich bin allen Wesen gegenüber gleich unvoreingenommen. Keinen betrachte Ich als hassenswert und keinen als liebenswert. Doch jene, die Mir ihr Herz in Liebe schenken, leben in Mir, und Ich lebe in ihnen.

Prabhupada BG
Ich beneide niemanden, noch bevorzuge Ich jemanden. Ich bin allen gleichgesinnt. Doch jeder, der Mir in Hingabe dient, ist Mein Freund, ist in Mir, und auch Ich bin sein Freund.

---
Zu sagen, eigentlich hat man ja gegen keinen etwas, wird noch keine Unvoreingenommenheit sein. Es lässt sich unter anderem daran feststellen, dass man ja gar nicht möchte und doch taucht etwas auf, was einen stört oder es ist Anhänglichkeit da, obwohl man es lieber nicht hätte oder sicher ist, dass es eh nirgends hinführen kann, weil es keine Basis gibt, außer dem, was man sich ausmalen mag. Es mag zwar nicht in allen Fällen an den Instinkten liegen, aber sehr oft doch und es wird auch nicht so einfach sein, sichs nur einzureden oder vom Verstand heraus zu sagen, dass mans doch gern anders hätte (aber es ploppt doch auf und will sich doch irgendwo der Kontrolle entziehen) oder es sich nur auszumalen, es wäre nicht so...

Etwas aus den Instinkten rauszubekommen ist etwas langwieriger, aber dann auch wirksamer. Sich in irgend einen widerstreit einzulassen oder sich mit dem Ego zu beschäftigen nutzt da auch wenig, wie so oft ist es hilfreich, es entweder schlicht als Herausforderung zu nehmen, alles einfach möglichst neutral oder unpersönlich anzuschauen und los zu lassen oder es aufzulösen. Oder das Positive zu nehmen, statt gegen irgend etwas Negatives anzugehen und z.B. einfach den Menschen vor sich sehen und alles was irgendwie stört, als den eigenen Makel nur zu nehmen, ohne es nach außen zu richten, wenn man es einfach bei sich so sieht, wird man meist schnell dazu kommen, dass es doch irgendwo sinnlos ist, irgend etwas gegen andere zu richten, was keinen Nutzen hat.

zur Abrundung der Sache trägt alles mit bei - BG 5:23

Devino M., Dienstag, 02. September 2014, 23:48 (vor 3780 Tagen) @ Devino M.

Bhagavad Gita 5:23

Yogananda BG
Wer auf dieser Erde bis zum Zeitpunkt seines Todes Herr über all seine Wünsche geworden ist und alle Regungen der Begierde und des Zorns besiegt hat, ist ein wahrer Yogi. Er ist ein glücklicher Mensch!

Prabhupada BG
Wenn jemand, bevor er den gegenwärtigen Körper aufgibt, lernt, dem Drang der materiellen Sinne zu widerstehen und die Macht von Lust und Zorn zu bezwingen, befindet er sich in einer sicheren Stellung und lebt glücklich in dieser Welt.

---
Zorn kommt wohl am häufigsten bei unerfüllten Wünschen und Erwartungen vor. Aber es steht auch meist vorweg fest, dass die meisten Wünsche und Erwartungen nicht erfüllt werden und wenn doch, kommt doch eher selten genau das raus, was man sich ausgemalt hatte usw.

Es dient ja doch überwiegend der Entwöhnung, damit man sich langfristig an nichts weiter als seiner selbst aufhängen kann. Ob einer höher, tiefer oder weiter hängt, letztlich als eine Perlenkette gesehen ist alles ja nur eine Position und alles trägt zur Gesamtheit bei und rundet lediglich die Sache mit ab.

Von daher verbleiben wir im Dienste vereint...

eine kleine Ahnung vom Ganzen - KdU

Devino M., Donnerstag, 04. September 2014, 01:56 (vor 3779 Tagen) @ Devino M.

Kritik der Urteilskraft - I. Kant
§ 65. Dinge, als Naturzwecke sind organisierte Wesen

...
Zu einem Körper also, der an sich und seiner innern Möglichkeit nach als Naturzweck beurteilt werden soll, wird erfordert, daß die Teile desselben einander insgesamt, ihrer Form sowohl als Verbindung nach, wechselseitig, und so ein Ganzes aus eigener Kausalität hervorbringen, dessen Begriff wiederum umgekehrt (in einem Wesen, welches die einem solchen Produkt angemessene Kausalität nach Begriffen besäße) Ursache von demselben nach einem Prinzip, folglich die Verknüpfung der wirkenden Ursachen zugleich als Wirkung durch Endursachen beurteilt werden könnte.

---
Ein verbindendes Element, selbst wenn es aus den Teilen eines Körper hervorzutreten scheint, wird m.E. dieses als Ursache dann doch von etwas größerem herleiten müssen!

Denn sonst wäre es unwahrscheinlich, dass die einzelnen Teile, sich der anderen Teile überhaupt bewusst wären. Es scheint mir vielmehr nur dadurch möglich, weil etwas Umfassenderes vorhanden ist, was selbst in den Teilen das Bewusstsein weckt, über sich hinaus zu treten. Und zwar dadurch, dass es selbst aller seiner Anteile bewusst ist und überhaupt den Raum gemäß dem notwendigen Bedürfnis nach Kenntnis der Anteile begründet und ebenso in seinen Teilen das Bewusstsein vermittelt, dass es außer ihrer selbst noch etwas gibt und vor allem hierdurch diese in Bewegung versetzt werden, nach den Anderen auszuschauen und dadurch aus der Passivität zu treten.

Denn wer sucht nach etwas, wovon er nicht das geringste weiß, oder eine Vorstellung von hat, noch überhaupt ein Gewahrsein oder eine Ahnung?!

die Athmosphäre / Relativa - BG 13:15

Devino M., Samstag, 06. September 2014, 00:26 (vor 3777 Tagen) @ Devino M.

Bhagavad Gita 13:15

Yogananda BG
Er ist innerhalb und außerhalb all dessen, was besteht - sei es belebt oder unbelebt; nahe ist Er und dennoch fern; in Seiner Feinheit nicht wahrnehmbar.

Prabhupada BG
Die Überseele ist die ursprüngliche Quelle aller Sinne, doch Sie Selbst ist ohne Sinne. Sie ist unangehaftet, obwohl Sie der Erhalter aller Lebewesen ist. Sie steht über den Erscheinungsweisen der Natur, und gleichzeitig ist Sie der Herr aller Erscheinungsweisen der materiellen Natur.

---
Es scheint mir nach ein paar Überlegungen über die Relativa folgendes einleuchtend...

Wenn Feuer und Wasser zusammen treffen, ergibt dies Dampf. Ähnlich wird es sich wohl mit der Relativa verhalten. Ein wenig Luft dazwischen hilft aber, dass alles auf seine weise und reibungsfreier funktioniert.

Wenn Geist innerhalb und außerhalb dessen, wodurch er sich ausdrückt existiert, dann ist das, was dazwischen liegt, in gewisser Weise zwar ein Schleier, der scheinbar hindert, dass dieser sich in seiner reinen Form trifft und erkennt, aber auf der anderen Seite ist das, was dazwischen liegt, das was erfahren oder durchlichtet wird.

Wenn nun also auch Gott im Himmel sein soll oder man ihm dort am nächsten, so weiß man heutzutage ja doch, dass dies ebenso wenig wörtlich zu nehmen ist, denn nur wenn man über die Atmosphäre des Planeten stiege, hieße es wohl auch nicht gleich, dass man ihn gefunden hat (obwohl dies vielleicht auch mit im oder am Auge des Betrachters liegt), so ist wohl auch mit weniger Relativa nicht gleich mehr Geist zu finden und erkannt...

Hauptsache die Richtung stimmt - BG 13:23/24

Devino M., Samstag, 06. September 2014, 22:45 (vor 3776 Tagen) @ Devino M.

Bhagavad Gita 13:23/24

Yogananda BG 13:23
Wer Purusha und die dreifache Natur der Prakriti erkannt hat, ganz gleich, was seine Lebensweise sein mag, wird keine Wiedergeburt mehr erleiden.

Prabhupada BG 13:24
Wer diese Philosophie von der materiellen Natur, dem Lebewesen und der Wechselwirkung der Erscheinungsweisen der Natur versteht, wird mit Sicherheit Befreiung erlangen. Er wird, ungeachtet seiner jetzigen Stellung, nicht mehr in dieser Welt geboren werden.

---
Die Lebensweise wie mir in dem Zusammenhang scheint, ist also nicht so sehr entscheidend, als die entsprechenden Zusammenhänge zu erkennen, aber nicht jede Lebensweise wird wohl ähnlich gut beitragen können.

Sobald man weiß, wie ein bestimmter Zaubertrick funktioniert, wird dieser seinen Zauber verlieren, da man sich wohl mehr auf die Funktion denn auf das dargebotene Schauspiel konzentrieren wird. So etwas Ähnliches kann man oft bei anderen Erkenntnissen auch feststellen, so kann ein gewisser naiver Realismus auch schnell seine Naivität einbüßen.

Und so kann man auch sagen, stehen die Schanzen zumindest doch für jeden recht gut, wenn derjenige sich in die rechte Richtung bewegt jedenfalls, um das vor seinem Auge zu haben, worauf es ankommt.

Zur Bhagavad Gita und Kapitel 13 sei angemerkt, dass der erste Vers wie eine Art Einleitung gilt, bei manchen wird er angeführt und nicht gezählt, bei anderen mitgezählt und bei manchen wohl auch weggelassen, da man die symbolischen 700 Verse der BG beibehalten möchte (Yogananda führt ihn an, aber zählt ihn nicht, Prabhupada zählt ihn normal mit)!

powered by my little forum