Vom Wissen - BG 7:2 (alle)

Devino M., Sonntag, 03. August 2014, 23:15 (vor 3810 Tagen)

Bhagavad Gita 7:2

Yogananda BG
Ich will dir ausführlich die theoretische Weisheit enthüllen und auch jene Weisheit, die man nur durch intuitive Verwirklichung erlangt und der nichts in dieser Welt verborgen bleibt.

Prabhupada BG
Ich werde dir nun dieses phänomenale und numinose Wissen in seiner ganzen Fülle erklären, und wenn du es verstanden hast, wird es für dich nichts mehr zu erkennen geben.

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Wissen ist nicht gleich wissen...
Es kann rundum abgeschlossen sein, es lässt sich dann mehr übermitteln und ist an sich informell oder es ist offen, in dem Sinne, dass es sich eher vermitteln lässt und ist weniger über etwas, als vielmehr mit gewissem Anschluss zu etwas.

Beides hat sicher seinen Wert, seis um Möglichkeiten kund zu tuen (perspektivisch) oder die Mittel zu bieten (in Erwartung zur Einsatzbereitschaft).

Dann wäre es so als ob mit dem einen einer etwas anfangen kann, mit dem anderen aber etwas anfangen muss, denn ein Anschluss würde ja in beide Richtungen gehen und in dem Zusammenhang bedeutete, dass nicht mit jedem Wissen, die gleiche Verantwortung verbunden wäre!

zur Sache hinarbeiten - BG 18:10-11

Devino M., Dienstag, 05. August 2014, 01:01 (vor 3809 Tagen) @ Devino M.

Bhagavad Gita 18:10-11

Yogananda BG
Der Entsagende, der von Sattva erfüllt ist, der Ruhe und Verständnis besitzt und keine Zweifel hegt, schreckt nicht vor unliebsamen Aufgaben zurück, noch fühlt er angesichts einer angenehmen Tätigkeit überschwängliche Freude.

Kein verkörpertes Wesen vermag, allem Handeln zu entsagen; doch wer auf die Früchte seiner Handlungen verzichtet, wird ein Entsagender genannt.

Prabhupada BG
Der intelligente Entsagende in der Erscheinungsweise der Tugend, der weder unglückbringende Tätigkeiten haßt noch an glückbringenden Tätigkeiten haftet, kennt in seinen Handlungen keine Zweifel.

Für ein verkörpertes Wesen ist es in der Tat unmöglich, alle Tätigkeiten aufzugeben. Aber wer den Früchten seiner Tätigkeiten entsagt, gilt als jemand, der wahre Entsagung ausführt.
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Am effektivsten, wesenhaftesten und auch freiesten wird man in allen Dingen des Tätigseins vor allem dann, wenn man sie nicht auf sich bezogen ausführt, damit zwar in Verbindung stehend, aber die Tätigkeit auf der Sache ruhend und in dem Sinne es nicht auf sich bezogen ausführend.

Denn das, was auf einen bezogen erfolgt, kann kaum Endzweck sein, von dem Standpunkt ausgehend, dass man sich in einer Wandelwelt befindet und nicht in einem Zustand, der bleibt, somit muss es wohl ohnehin wieder nur aufgearbeitet werden, was auf der eigenen Seite aufgestapelt würde. Auch in Anbetracht dessen, wenn man sich weiter bewegen will und wenn es nicht etwas ist, dass dann als "angenommen" gilt und nach oben entschwindet, als eine Art Verwirklichung.

Hinzu kommt, dass die Sache, an der man mitwirkt, nicht weniger ein Teil von einem ist, wenn man darauf zuarbeitet, als zu sich hin und für sich. Vor allem vom "Selbst" ausgehend, was alles umfasst, womit man zu tun hat und nicht davon ausgehend, landet man dann wohl vielmehr beim Nicht-Selbst.

Und so kommts ja doch nur auf das erarbeiten im wesentlichen an, auf "nicht sich bezogen", läuft man auch immerhin weniger Gefahr die Frucht gleich bereits mitgenossen zu haben und außer Spesen, ist dann nichts mehr gewesen.

wo noch kein Bewusstsein war - KdU

Devino M., Mittwoch, 06. August 2014, 02:03 (vor 3808 Tagen) @ Devino M.

Kritik der Urteilskraft - I. Kant
§ 58. Vom Idealismus der Zweckmäßigkeit der Natur sowohl als Kunst, als dem alleinigen Prinzip der ästhetischen Urteilskraft

...
Was aber das Prinzip der Idealität der Zweckmäßigkeit im Schönen der Natur, als dasjenige, welches wir im ästhetischen Urteile selbst jederzeit zum Grunde legen, und welches uns keinen Realism eines Zwecks derselben für unsere Vorstellungskraft zum Erklärungsgrunde zu brauchen erlaubt, geradezu beweiset: ist, dass wir in der Beurteilung der Schönheit überhaupt das Richtmaß derselben a priori in uns selbst suchen, und die ästhetische Urteilskraft in Ansehung des Urteils, ob etwas schön sei oder nicht, selbst gesetzgebend ist, welches bei Annehmung des Realism der Zweckmäßigkeit der Natur nicht Statt finden kann; weil wir da von der Natur lernen müßten, was wir schön zu finden hätten, und das Geschmacksurteil empirischen Prinzipien unterworfen sein würde. Denn in einer solchen Beurteilung kommt es nicht darauf an, was die Natur ist, oder auch für uns als Zweck ist, sondern wie wir sie aufnehmen.

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Kann Menschliches Bewusstsein als solches überhaupt etwas treffen, wo noch kein Bewusstsein vorher war?
Nach meiner Ansicht nicht, denn alles, was zum Menschen durchdringt, hat viele Elemente bereits passiert, angefangen beim feinstofflichen bis hin zum grobstofflichen, seis Luft, Feuer, Wasser und Erde. Alle Dinge sind nicht aufgehängt im Nichts und alleine alle Bewegung, die zur Entwicklung gehört, basiert vorrangig auf einer Art von Bewusstsein, wenn auch nicht unbedingt besonders intelligenter Art, sie mag vielleicht mehr reaktionär oder instinktiv sein.

Mit anderen Worten, der Mensch ist von zu vielen Arten von Wesen eingebettet und umgeben, als dass er mit Stoff in Berührung kommt, der nicht durch irgend etwas bereits vorgeprägt und qualifiziert wurde oder allein durch einen bestimmten Träger ihm bereit gestellt wird. So ist davon ausgehend anzunehmen, dass im großen Ganzen, der Mensch kein Produkt des Zufalls ist, denn die ihm gegebenen Möglichkeiten haben einen Rahmen, der ebenso wenig nur zufällig und ohne bereits zugrunde gelegene Intelligenz vorschwebt, allerdings die Entwicklung in diesem Rahmen und unter gewissen Umständen dann durchaus ihrer gewissen Freiheit überlassen sein mag.

Es wäre doch zudem eine ziemliche Ressourcenverschwendung, wenn so reichhaltig aufgetischt würde, dass es lediglich gänzlich zufällig entstanden sein kann und vor allem auch um es gänzlich dem Zufall zu überlassen.

Und wie es so schön heißt "von nichts, kommt nichts"! ;-)

Auch Extreme haben ihre Grenze - BG 1:45

Devino M., Donnerstag, 07. August 2014, 23:51 (vor 3806 Tagen) @ Devino M.

Bhagavad Gita 1:45
Ach, angestachelt von der Gier, kämpfen wir für die Annehmlichkeit, ein Königreich zu besitzen, und sind bereit, unsere eigenen Angehörigen zu töten - eine Tat, die uns wahrlich in große Sünde verstrickt.

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Angehörige sind doch auch irgendwo alle, die der eigenen Gattung zugehörig sind...

Was wird nicht alles getan, selbst von denen, deren Tage auf Erden sich offensichtlich dem Ende zuzuneigen scheinen, um doch noch irgend einen Besitz mehr anzuhäufen oder sich unbedingt noch in Geschicke einzumischen, die eigentlich bereits als unbedeutend gelten sollten und für denjenigen selbst nicht mehr ausschlaggebend sein würden?!

Alles vor allem unter dem Deckmantel der Unkenntnis, wie es nach dem verlassen dieser Welt weiter gehen wird. So weit weg kommen von dem, wo man investiert hat, kann man doch gar nicht. Der Baum trägt ja auch nicht plötzlich eine Frucht, die weder seinem Samen noch Wesen entspricht?!

Und wenn man etwas nicht besser weiß, kann es dann ratsam sein, alles darauf zu setzen und voller Tatendrang auf die Unwissenheit zu bauen?
Selbst wenn die Massen darauf setzen mögen, war dies je von Bedeutung dafür, es nicht alleine wieder auslöffeln zu müssen oder war die Mehrheit je ein Garant für die umfassendere Objektivität?

Denn die Erde ist ja Gott sei Dank nicht zur Scheibe geworden, auch wenn die Massen bereit waren selbst dafür zu töten, wenn sich einer dem Gedanken nicht beugen wollte!
Nun ja, was nicht ist, kann ja noch werden, vor allem wenn es Mittel hierfür gibt, dieses zu bewirken. Mit den Möglichkeiten wächst zwar die Verantwortung, aber nicht notwendiger Weise alles andere darüber hinaus auch gleich mit. Sicher ist wenigstens, dass auch alle Extreme irgendwann an ihre Grenzen kommen, denn auch sie haben einen Boden der ihrem Wachstum dient.

Ansehen umfassend gesehen - BG 2:34

Devino M., Samstag, 09. August 2014, 01:22 (vor 3805 Tagen) @ Devino M.

Bhagavad Gita 2:34

Yogananda BG
Immer werden die Menschen von deiner Schmach sprechen. Für einen Menschen von hohem Ansehen ist Unehre wahrhaftig schlimmer als der Tod.

Prabhupada BG
Für alle Zeiten werden die Menschen von deiner Schmach sprechen, und für jemand, der einmal geehrt wurde, ist Schande schlimmer als der Tod.

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Das Ansehen aufs Ego bezogen ist eine Sache, auf die Unendlichkeit bezogen und dass es in dem Sinne sich dann nicht mehr ändern lässt, also irgendwo für immer an einem haften bleiben kann, ists noch einmal etwas anderes.

Im Share International-Heft Nr. 5 für Juni 2014 wurde die Frage geäußert, ob es irgendwann möglich wäre, dass es Menschen zugänglich gemacht würde z.B. Einblicke in das Leben von Christus Jesus zu erhalten, ganz so, als würde man einen Film auf einer Leinwand anschauen und es hieß, dass es tatsächlich so sein würde, dass dies von den Meistern zur Verfügung gestellt wird.

Aus dieser Perspektive ist dann doch gar nichts so unbedeutend und jeder dreht den Film seines Lebens ab. So wäre Schmach noch etwas tragender, als lediglich etwas fürs Ego Unschmeichelhaftes oder Unangenehmes!

Selbst also, wenn eine Inkarnation auch unbedeutenden und kaum das Augenmerk anderer erwecken sollte, kann mans wohl kaum abschätzen, in welchem größeren Zusammenhang es doch von Bedeutung sein oder werden kann und somit auch alles andere, was ebenfalls unbedeutsam scheinen mag und täglich abgespult wird.

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