die Moral von der Geschicht - KdU (alle)
Kritik der Urteilskraft - I. Kant
§42. Vom intellektuellen Interesse am Schönen
Es geschah in gutmütiger Absicht, daß diejenigen, welche alle Beschäftigungen der Menschen, wozu diese die innere Naturanlage antreibt, gerne auf den letzten Zweck der Menschheit, nämlich das Moralisch-Gute richten wollten, es für ein Zweichen eines guten moralischen Charakters hielten, am Schönen überhaupt ein Interesse zu nehmen. Ihnen ist aber nicht ohne Grund von andern widersprochen worden, die sich auf die Erfahrung berufen, daß Virtuosen des Geschmacks, nicht allein öfter, sondern wohl gar gewöhnlich, eitel, eigensinnig, und verderblichen Leidenschaften ergeben, vielleicht noch weniger wie andere auf den Vorzug der Anhänglichkeit an sittliche Grundsätze Anspruch machen könnten; und so scheint es, daß das Gefühl für das Schöne nicht allein (wie es auch wirklich ist) vom moralischen Gefühl spezifisch unterschieden, sondern auch das Interesse, welches man damit verbinden kann, mit dem moralischen schwer, keineswegs aber durch innere Affinität, vereinbar sei.
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Es ist wohl möglich, vielem, vieles beilegen zu wollen;
aber nicht mit allem, lässt sich alles vereinen.
Und die Moral von der Geschicht`?
Sie gibt es hierin, darin nicht,
denn das was schön ist, darf bestaunt..
ihm folgt noch lange keine Tat,
die meist Moral doch inne hat.
(außer sie zeigt mit einem Zeigefinger nach oben)