Gleichmut - BG 2:48 (alle)

Devino M., Montag, 05. Mai 2014, 00:27 (vor 3916 Tagen)

Bhagavad Gita 2:48

Yogananda BG
O Dhananjaya (Arjuna), vollbringe all deine Handlungen, wobei du dich in den Yoga vertiefst, jede Anhänglichkeit (an die Früchte deines Handelns) vermeidest und angesichts von Erfolg und Misserfolg gleichmütig bleibst. Dieser geistige Gleichmut wird Yoga genannt.

Prabhupada BG
Erfülle deine Pflicht mit Gleichmut, o Arjuna, und gib alle Anhaftung an Erfolg und Mißerfolg auf. Solche Ausgeglichenheit wird yoga genannt.

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Das, was man heute mit unter empfindet, ist meist das, was man in letzer Zeit (Tage/Wochen...) als Ursache gesetzt hat, durch seine Tätigkeit oder auch schon die Art und Weise. Nicht selten kann es vorkommen, dass an dem Punkt, das Empfundene mit dem Zufall (heute fühle ich mich so und so) oder allem was einem in irgend einer Weise als plausibel erscheint verbunden wird, weil die Ursache nicht mehr erinnert wird.

Eigentlich ist es auch nur bedingt von Bedeutung, wesentlicher ist nämlich, was ich heute tue und wie (unter Berücksichtigung der Möglichkeiten), weil es direkt und indirekt bestimmen und beeinflussen wird, was auf mich künftig zukommt.

Und dann gilt es, sich nicht davon abhängig zu machen, denn alle Dinge, sind ja doch nur Dinge und man sollte die Dinge pflegen, aber nicht auf diese setzen, sondern viel mehr auf seine Seele vertrauen und auf das Selbst (im umfassenden Sinne).

Über Transzendenz - K.d.U. - Kant

Devino M., Dienstag, 06. Mai 2014, 00:07 (vor 3915 Tagen) @ Devino M.

IX. Von der Teleologischen Beurteilung - Kritik der Urteilskraft - I. Kant
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Der Begriff der Naturzwecke ist also lediglich ein Begriff der reflektierenden Urteilskraft zu ihrem eigenen Behuf, um der Kausalverbindung an Gegenständen der Erfahrung nachzugehen. Durch ein teleologisches Prinzip der Erklärung der innern Möglichkeit gewisser Naturformen wird unbestimmt gelassen, ob die Zweckmäßigkeit derselben absichtlich, oder unabsichtlich sei. Dasjenige Urteil, welches eines von beiden behauptete, würde nicht mehr bloß reflektierend, sondern bestimmend sein, und der Begriff eines Naturzwecks würde auch nicht mehr ein bloßer Begriff der Urteilskraft, zum immanenten (Erfahrungs-)Gebrauche, sondern mit einem Begriffe der Vernunft, von einer über die Natur gesetzten absichtlich wirkenden Ursache, verbunden sein, dessen Gebrauch transzendent ist, man mag in diesem Falle bejahend, oder auch verneinend urteilen wollen.

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Eigentlich könnte man annehmen, die Transzendenz wäre bereits dadurch gegeben, dass etwas in seiner Eigentümlichkeit, nach seinem Zweck beurteilt würde. Vor allem gerade ohne Beimischung weiterer Dinge, außer der Mittel, die der Reflektion eigen sind. Aber Kant führt die Transzendenz erst an dem Punk an, wo die Absicht zur Zweckmäßigkeit beigelegt wird und es ja dann um Bestimmung und nicht mehr um ein rein reflektierendes Urteil geht.

Wenn man sich fragt, was die Transzendenz letzten Endes ausmacht, ergibt doch das letztere tatsächlich mehr Sinn.

In dem Fall ändert die Transzendenz ja nichts an der Naturform und beeinflusst diese ja nicht, sondern erhebt sich lediglich vermittels der Vernunft und behandelt eben die Naturform rein transzendent. Bei etwas, dass lediglich in Bezug zu etwas steht, ohne in Resonanz zu treten, könnte man wohl noch nicht von Transzendenz sprechen.

Kritik der Urteilskraft - Kant

Devino M., Freitag, 09. Mai 2014, 01:11 (vor 3912 Tagen) @ Devino M.

XII. Einteilung der Kritik der Urteilskraft
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Um nun eine Kritik der Urteilskraft (welches Vermögen gerade ein solches ist, das, obzwar auf Prinzipien a priori gegründet, doch niemals den Stoff zu einer Doktrin abgeben kann) einzuteilen, ist die Unterscheidung zum Grunde zu legen, daß nicht die bestimmende, sondern bloß die reflektierende Urteilskraft eigene Prinzipien a priori habe; daß die erstere nur schematisch, unter Gesetzen eines andern Vermögens (des Verstandes), die zweite aber allein technisch (nach eigenen Gesetzen), verfahre und daß dem letzten Verfahren ein Prinzip der Technik der Natur, mithin der Begriff einer Zweckmäßigkeit, die man an ihr a priori voraussetzen muß, zum Grunde liege, welche zwar nach dem Prinzip der reflektierenden Urteilskraft nur als subjektiv, d.i. beziehungsweise auf dieses Vermögen selbst notwendig von ihm vorausgesetzt wird, aber doch auch den Begriff einer möglichen objektiven Zweckmäßigkeit, d.i. der Gesetzmäßigkeit der Dinge der Natur als Naturzwecke, bei sich führt.

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Reflektierende Urteilskraft muss als subjektiv gelten, da sie sonst nicht die Dynamik aufbrächte, um als mehr denn ein Messinstrument zu gelten (als schematische Vorlage, soweit diese zur Messung von etwas entworfen wurde).
Andererseits muss sie auch eine objektive Zweckmäßigkeit beinhalten, wodurch erst eine Nachprüfbarkeit gewährt würde (um Willkür auszuschließen).

Und so darf die Urteilskraft bei Kant sich erst seiner eigenen Kritik stellen und sich bewähren... ;-)

Vom Ordnungsprinzip der Urteilskraft - Kant

Devino M., Sonntag, 11. Mai 2014, 01:00 (vor 3910 Tagen) @ Devino M.

IV. Von der Urteilskraft, als einem a priori gesetzgebenden Vermögen
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Weil nun der Begriff von einem Objekt, sofern er zugleich den Grund der Wirklichkeit dieses Objekts enthält, der Zweck, und die Übereinstimmung eines Dinges mit derjenigen Beschaffenheit der Dinge, die nur nach Zwecken möglich ist, die Zweckmäßigkeit der Form derselben heißt: so ist das Prinzip der Urteilskraft, in Ansehung der Form der Dinge der Natur unter empirischen Gesetzen überhaupt, die Zweckmäßigkeit der Natur in ihrer Mannigfaltigkeit. D.i. die Natur wird durch diesen Begriff so vorgestellt, als ob ein Verstand den Grund der Einheit des Mannigfaltigen ihrer empirischen Gesetze enthalte.
Die Zweckmäßigkeit der Natur ist also ein besonderer Begriff a priori, der lediglich in der reflektierenden Urteilskraft seinen Ursprung hat. Denn den Naturprodukten kann man so etwas, als Beziehung der Natur an ihnen auf Zwecke, nicht beilegen, sondern diesen Begriff nur brauchen, um über sie in Ansehung der Verknüpfung der Erscheinungen in ihr, die nach empirischen Gesetzen gegeben ist, zu reflektieren. Auch ist dieser Begriff von der praktischen Zweckmäßigkeit (der menschlichen Kunst oder auch der Sitten) ganz unterschieden, ob er zwar nach einer Analogie mit derselben gedacht wird.

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Das Ordnungsprinzip der Urteilskraft richtet sich somit nach einer Zweckmäßigkeit.
Diese liegt dann ja mehr im Verhältnis der Natur zu etwas (zum Menschen im Zweifelsfalle) und ist nicht etwas, dass der Natur selbst eigen ist bzw. dieser dient.

Die Frage, die sich stellen mag ist, was würde es bedeuten, wenn der Beurteilende nicht der Mensch, sondern die Seele oder eine Wesenheit wäre?

Relativ sicher kann dann gesagt werden, je höher ein Prinzip ist, nach welchem geurteilt wird, umso umfassender ist dieses, zugleich aber auch genauer (da auch umfassender), weil es durch geringere Prinzipien nicht angefochten werden könnte und diese, bei jedem Versuch, sich nur selbst die Schranken weisen würden.

Standpunkt - BG 17:3

Devino M., Donnerstag, 08. Mai 2014, 00:29 (vor 3913 Tagen) @ Devino M.

Bhagavad Gita 17:3

Yogananda BG
Die Hingabe eines jeden Menschen entspricht der ihm angeborenen Natur. Seine Neigung enthüllt sein Wesen; wie immer sein Glaube aussieht, so ist auch er.

Prabhupada BG
O Nachkomme Bharatas, gemäß dem Leben, das man unter dem Einfluß der verschiedenen Erscheinungsweisen der Natur führt, entwickelt man eine bestimmte Art von Glauben. Gemäß den Erscheinungsweisen, die das Lebewesen annimmt, kann es einem bestimmten Glauben zugeordnet werden.

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Alles fällt dort, wo es steht.
Jeder Ausdruck hat auch einen Ausgangspunkt.
Ein Ausgangspunkt kann nicht besser sein,
als der zugrunde liegende Glaube es ermöglicht.

Beweggrund oder Ergebnis? - BG 18:22

Devino M., Samstag, 10. Mai 2014, 01:48 (vor 3911 Tagen) @ Devino M.

Bhagavad Gita 18:22

Yogananda BG
Und jene Erkenntnis, die sich auf eine einzige Wirkung konzentriert, als sei diese das Ganze, die den Beweggrund missachtet und sich - oberflächlich und bequem - nicht an die Grundsätze der Wahrheit hält, wird als tamasisch bezeichnet.

Prabhupada BG
Und das Wissen, durch das man, ohne Wissen von der Wahrheit, an einer bestimmten Art von Tätigkeit haftet und denkt, sie sei das ein und alles, dieses Wissen, das nur sehr dürftig ist, gilt als Wissen in der Erscheinungsweise der Dunkelheit.

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Ob viel Wissen nötig ist, aus einem Menschen z.B. einen Märtyrer entstehen zu lassen?
Vermutlich möglichst wenig, damit nur dieses eine Ergebnis als Folge daraus erwachsen kann.
Denn die größte Gefahr an der Stelle wäre ja doch der Blick in den Umfang und die Tiefe, wodurch die eigene Gedankenkraft, über die geistige Bequemlichkeit hinaus tragend, den Wert eines jeden Lebens vor Augen führen und vor jeglicher schädlicher Handlung diesem gegenüber bewahren müsste, als das irgend eine Ideologie leichtfertig darüber gestellt werden könnte.

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