Eine eher schwierige Freundschaft (alle)

Sladdi, Montag, 10. März 2014, 15:37 (vor 3971 Tagen) @ Sladdi
bearbeitet von Felix, Mittwoch, 27. November 2019, 11:43

Friedrich der Große, Voltaire und die Eitelkeit

"Seit den späten 1730er Jahren tauschten sich Friedrich II. und der französische Philosoph Voltaire regelmäßig über Fragen der Aufklärung aus. 1750 berief der preußische König den Gelehrten als Königlichen Kammerherrn nach Potsdam - ein angesehener und gut bezahlter Posten. Allerdings wurde Voltaire bereits 1753, nach nur etwas mehr als zwei Jahren in Unehren entlassen.

Dem Rauswurf ging ein boulevardzeitungstauglicher Streit voraus. Voltaire hatte sich mit einem anderen Höfling überworfen und gegen diesen einige fiese Intrigen geschmiedet. Sogar eine Schmähschrift hatte er verfasst, die Friedrich II. allerdings verbieten und verbrennen ließ. Der König war ziemlich sauer und soll über den Philosophen gesagt haben: "Ich brauche ihn noch höchstens ein Jahr; man presst die Orange aus und wirft die Schale weg." Als Voltaire davon erfuhr, bat er wütend um seine sofortige Entlassung. Friedrich beurlaubte ihn zunächst. Nachdem Voltaire allerdings weiter stichelte, wurde er endgültig hinausgeworfen.

Große Könige und Denker sind eben auch nicht frei von kleingeistigen Eitelkeiten.
Aber immerhin: die beiden haben sich einige Jahre später wieder vertragen."
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