Ein paar Gedanken die sich auf einer Reise um Zahlen kreisen (alle)
Devino M., Sonntag, 02. März 2014, 12:36 (vor 3964 Tagen)
Wir hörten zwar immer wieder von Zahlen und göttlicher Mathematik, wussten damit aber nicht das geringste anzufangen und haben uns grundsätzlich auch nicht weiter damit befasst. Nun ließen wir mal die Gedanken um Zahlen kreisen und sind davon immer mehr fasziniert.
Die Zahlen ließen sich zum Beispiel nach 3 Arten gliedern.
Einmal die Kreiszahlen (0,6,8,9), einmal das Dreieck & die hierarchiesche Zahlen (1,3,5,7) und dann die Hälften und das Quadrat (2,4)!
Die Kreiszahlen:
Nehme wir mal die 0, man schickt irgend etwas auf reisen, es kommt zurück, die 0 schließt sich (man dreht sich im Kreis).
Schicken wir etwas auf reisen, es kann irgendwo landen und schließt einen Kreis und der Überschuss fließt zurück und schließt die 0 und aus der 0 wird eine 8. Wir haben funktional ausgleichende Kreise, die miteinander arbeiten.
Wenn oben ein Kreis funktioniert und unten eine Lösung gesucht wird, dann fließt aus der 9 die Lösung in die 6. Während die 9 also bereits gelöst ist und nach unten was fließen lässt, ist die 6 auf der Suche nach einer Lösung und wenn sie diese hat, dreht sie sich zur 9 und kann die Lösung zu einer anderen 6 nach unten leiten.
Die Quadrate:
Die 2 ist die Teilung d.h. Differenzierung eines Ganzen in zwei Hälften und die 4 eine Summe von Differenzierungen die als Gesamtheit zu einem Quadrat werden.
Die Dreieckspyramide / Zahlen-Hierarchie:
Die 1 ist eine Spitze und eine undefinierte Einheit.
Die 3 ist ein Dreieck, die Spitze bildet die unteren beiden Pole als Ausdehnung (Reflektions-Punkte).
Die 5 und 7 sind eine Erweiterung dazu, wenn man jeweils 2 weitere Punkt unten anfügt und bilden ein hierarchisches Gesamtsystem.
Wer weiß, ob sich am Ende nicht doch alles symbolisch auch in Zahlen erklären und ausdrücken lässt. Seis, dass man Kräfte nach Kreiszahlen ordnet, irgendwelche Details nach Quadraten und die liebe zur guten Ordnung nach Dreieck und Hierarchie!
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Devino M., Montag, 03. März 2014, 22:33 (vor 3963 Tagen) @ Devino M.
hmm, nachdem wir in "Autobiographie eines Yogi" auch noch einmal was dazu lasen, dämmerte es, warum wir uns mit einigem schwer tuen. Es ging darum, dass der Kreis sich immer schließt und von daher auch die Widergeburt auf einem Planeten herrührt. Aber eigentlich zählt jede Kleinigkeit, alles was man raushaut oder weggibt, kehrt wieder in irgend einer Weise und auf irgend einem Weg, damit ist es eine verlässlichere Investition und viel eher ein Gut, als wenn man etwas für sich behalten will! Also in der Tat, ist eher der Teil, den man mit Anderen teilt, eher der Teil, der einem wieder zukommt und einem bleiben wird, als das, was man meint zu haben oder zu behalten oder was einem zustünde.
Die Sinne im Freiflug oder der Geist im Freifluß? BG 2:58
Devino M., Dienstag, 04. März 2014, 22:18 (vor 3962 Tagen) @ Devino M.
Yogananda Bhagavad Gita 2:58
Wenn der Yogi - ähnlich wie eine Schildkröte, die ihre Glieder einzieht - seine Sinne völlig von den Gegenständen der Wahrnehmung zurückziehen kann, ist seine Weisheit von Standhaftigkeit geprägt.
Prabhupada BG 2:58
Wer imstande ist, seine Sinne von den Sinnesobjekten zurückzuziehen, so wie die Schildkröte ihre Glieder in den Panzer einzieht, ist unerschütterlich im vollkommenen Bewußtsein verankert.
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Wenn man sich für eine kleine Meditation zurück zieht und seine Sinne von den Sinnesobjekten zurück ziehen will, merkt man schnell wohin diese einem zu entfliehen suchen. Es wird sich schnell etwas im Bewusstsein finden, dem man zu gerne nahe sein will, es nicht loslassen mag und ähnliches.
Wenn man allerdings nicht auf viele sondern sich auf eine Sache konzentriert (und dazu wird es letzten Endes erforderlich sein, alles andere los zu lassen), dann wird der Punkt der Konzentration wesentlich tiefgreifender und umfassender. Zudem geht nichts verloren, was man bereit ist los zu lassen, außer vielleicht die ein oder andere falsche Vorstellung von dem jeweiligen um wiederum einer Angemesseneren Platz zu machen. Das anhangen an den Sinnesgenständen führt schnell zur Tagträumerei, aber zu keinem Ziel.
Die Kugel rund machen und den Kreis schliessen - BG 3:19
Devino M., Mittwoch, 05. März 2014, 23:15 (vor 3961 Tagen) @ Devino M.
Bhagavad Gita 3:19
Yogananda BG
Vollbringe deshalb gewissenhaft gute materielle Handlungen (Karyam) und geistige Handlungen (Karman), ohne an ihnen zu hängen. Wer immer handelt, ohne innerlich gebunden zu sein, gewinnt das Höchste.
Prabhupada BG
Daher sollte man aus Pflichtgefühl handeln, ohne an den Früchten der Tätigkeit zu haften; denn wenn man ohne Anhaftung tätig ist, erreicht man das Höchste.
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An verschiedenen Verpflichtungen führt kein Weg vorbei, sie sind da und wollen erfüllt werden. Also heißt es dem gerecht zu werden, damit der Kreis sich schließen kann. Da einem daran gelegen sein dürfte, den Kreis möglichst rund zu machen und abzuschließen, ist es sicher nicht nur damit abgetan, die Pflicht irgendwie zu erledigen, sondern so rund es eben geht, damit nichts davon unnötig an einem haften bleibt. Obs rund wird, wenn man für sich daraus etwas zu gewinnen sucht? Also lieber rund machen, damit die Kugel besser davon rollen kann und man sich dem höheren hingeben kann.
Der Pfad zur Linken & Hürden anerkennen lernen - Regel IX
Devino M., Donnerstag, 06. März 2014, 23:07 (vor 3960 Tagen) @ Devino M.
Eine Abhandlung über weisse Magie - Alice A. Bailey - Regel IX - S.~293-295
Ist die Aufmerksamkeit des Denkers auf der Mentalebene konzentriert, dann wird der Fortschritt seiner manifestierten Gedanken sicher und unvermeidlich sein. Wenn man die Idee klar erfasst, die Aufmerksamkeit genau konzentriert und die Energie oder den Lebensaspekt beharrlich zur Anwendung bringt, dann werden die Gedanken unwiderstehlich auf der physischen Ebene in Erscheinung treten und sich dort als wirkungsvolle Tätigkeit entfalten.
Dieser Gedanke muss gut beachtet werden, wenn man die Gefahren des linken Pfades vermeiden will. Ich möchte hier einige kurze Angaben machen, die zu einem besseren Verständnis des Wortes vom «Pfad zur linken Hand» führen werden. Wir befassen uns hier hauptsächlich mit jenen Gedankenformen, die der Mensch erschafft.
1. Der Pfad zur Linken hat mit dem Materieaspekt zu tun, und das Leben, das in die Form eingegossen wird, dient nur dazu, die Atome in der Substanz zu beleben. Die Wirkkraft des Liebes-Aspektes, den ja die Seele anwendet, fehlt.
2. Die erschaffene Form besteht aus Mentalstoff, Astralstoff und physischer Substanz. Es fehlt die Mitwirkung der Seele. Ihre Absicht geht nach Entwicklung der Form, aber nicht nach Seelenäusserung.
3. Der Pfad zur Linken ist deshalb der Pfad des Fortschritts für die Substanz oder Materie. Er ist nicht der Pfad des Fortschritts für den Seelenaspekt. Es ist der «Weg des Heiligen Geistes», aber nicht der Weg des Gottessohnes. Ich drücke diese Wahrheit in solchen Worten aus, da sie im besonderen dazu dient, den Unterschied klarzumachen, und doch die in sich geschlossene Ganzheit von Substanz-Materie und deren Einheit innerhalb des Einen Lebens bewahrt und behält.
4. Alle in jedem Stadium erschaffenen Formen sind entweder auf den linken Pfad beschränkt oder aber schliessen ihn mit ein und gehen noch über ihn hinaus, und folgen somit dem Pfad zur rechten Hand. Dieser Satz bietet Stoff zum Nachdenken; sein Sinn ist schwierig zu begreifen. Es sollte bedacht werden, dass alle Formen bis zu einem gewissen Punkt gleich sind, ob sie nun dem rechten oder linken Pfad folgen; sie schreiten durch dieselbe Stufenfolge und erscheinen zu einem bestimmten Zeitpunkt ihrer Laufbahn gleichartig und ähnlich. Erst wenn ihr Vorhaben in Erscheinung tritt, wird der Unterschied offenbar und deshalb ist die Schulung des Aspiranten zu rechten Motiven eine Vorbereitungsstufe für wahres okkultes Wirken.
Man könnte nun fragen: Was ist mit okkultem Wirken gemeint?
Zu wahrem okkulten Wirken gehört:
1. Fühlungnahme mit dem Plan.
2. Das rechte Verlangen nach Mitarbeit am Plan.
3. Der Aufbau von Gedankenformen und die Beschränkung der Aufmerksamkeit des Schöpfers dieser Gedankenformen auf die Mentalebene. Dies geschieht mit einer derartigen Kraft, dass die erschaffenen Gedankenformen einen eigenen Lebenszyklus haben und es ihnen immer gelingt, sich zu manifestieren und ihre Aufgabe zu erfüllen.
4. Die Lenkung der Gedankenformen von der Mentalebene aus und die Beschränkung der Aufmerksamkeit auf dieses spezifische Unterfangen mit dem Wissen, dass rechte Gedanken und rechte Orientierung zu rechtem Wirken und zur sicheren Vermeidung des linken Pfades führen.
Das ist eine Lektion, die von den Aspiranten wenig geschätzt wird. Sie setzen sich mit emotionellen Wünschen für das Erscheinen ihrer Gedankenformen und für die Manifestierung der Idee ein. Sie verbringen viel Zeit damit, orthodoxen Arbeitsmethoden zu folgen und sich auf der physischen Ebene zu betätigen. Sie nutzen sich ab, indem sie sich mit der Form, die sie erschaffen haben, identifizieren, anstatt von ihr Abstand zu halten und lediglich als lenkende Kraft zu handeln. Lernt auf der Ebene des Denkvermögens zu wirken. Baut dort eure Form auf und denkt daran, dass, wenn ihr euch in die Form versenkt, für die ihr verantwortlich seid, sie euch beherrschen kann und ihr von ihr besessen werden könnt; dann wird die Form und nicht der Zweck ihres Daseins zum dominierenden Faktor. Wenn die Form herrscht, dann besteht die Gefahr, dass sie in die falsche Richtung gelenkt wird, zum linken Pfad hinfindet und so die Macht der Materie und deren Herrschaft über empfindende Seelen verstärkt.
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Wessen Geist ein Kind ist, lässt sich wohl mehr an der langfristigen Wirkung und weniger an der Erscheinung oder kurzweiligen Effekten erkennen. Schlussendlich weben doch alle am selben Teppich, wäre der Teppich nur rechts lang geknüpft, hätte er nicht die Dichte und Festigkeit sowie Qualität, wie wenn er auch links lang geknüpft wäre. Es heißt auch, Not macht erfinderisch. Gäbe es überhaupt gewisse Feinheiten ohne das Linksgepolte? Wäre die Versuchung da nicht, wo sie auftaucht, wüsste man überhaupt, ob man gewissen Versuchungen gewachsen ist?
Vielfalt wird kaum aus Einseitigkeit erwachsen, sondern aus jeder gebotenen Möglichkeit. Wo man sich drüber aufregen könnte, könnte man ebenso das Jeweilige in seiner Stellung respektieren, wenngleich dies nicht immer leicht fallen wird.
Aber das in jeweiliger Stellung befindliche bringt ja das größere Opfer, ob es dort verharrt, weil es nicht anders kann, oder nicht anders will, es trägt am Ende doch zum Gesamten und Ganzen bei, auf die eine oder andere Weise.
Lunare Pitris und Solare Pitris - Regel I
Devino M., Samstag, 08. März 2014, 01:01 (vor 3959 Tagen) @ Devino M.
Eine Abhandlung über weisse Magie - Alice A. Bailey - Regel I - S.~77-78
Weissmagier kann nur derjenige sein, der durch bewusste innere Angleichung an sein Ego, seinen «Engel», für dessen Pläne und Absichten empfänglich und darum für die Aufnahme höherer Einwirkungen tauglich wird. Wir müssen berücksichtigen, dass die Magie von oben nach unten wirkt und das Ergebnis einer Sonnenschwingung, und nicht von Impulsen ist, die von einem der lunaren Pitris ausgehen; darum strömt die einwirkende Energie vom Sonnenpitri herab als Folge davon, dass dieser sich innerlich gesammelt und seine Kräfte eingezogen hat, bevor er sie konzentriert seinem Schatten, dem Menschen zusendet sowie als Folge seiner stetigen Meditation über Ziel und Plan. Es mag hier für den Schüler von Nutzen sein, daran zu denken, dass sich das Ego (wie auch der Logos) den ganzen physischen Inkarnationszyklus über in tiefer Meditation befindet. Diese Meditation ist zyklischer Natur, da der Pitri seinem «Spiegelbild» rhythmische Energieströme zusendet, die von dem betreffenden Menschen als seine «hohen Impulse», als seine Träume und Bestrebungen erkannt werden. Deshalb wird es klar sein, warum die in der weissen Magie Wirkenden immer fortgeschrittene geistige Menschen sind; denn das «Spiegelbild» ist selten empfänglich für das Ego oder den Sonnenengel, solange noch nicht viele Inkarnationszyklen verstrichen sind. Der Sonnenpitri steht in Verbindung mit seinem «Schatten» oder Spiegelbild vermittels der Sutratma, die sich durch die Körperhüllen hinunterzieht bis zu einer Eingangsstelle im physischen Gehirn, wenn ich es so ausdrücken darf, aber der Mensch kann sich bis jetzt noch nicht konzentrieren oder in irgendeiner Richtung klar sehen.
Wenn er rückwärts blickt, kann er nur die Nebel und Dünste auf der Illusionsebene sehen, und daran ist er nicht interessiert. Schaut er vorwärts, so sieht er ein fernes Licht, das ihn anzieht, aber er kann noch nicht verstehen, was dieses Licht offenbart. Blickt er um sich, dann sieht er nur die veränderlichen Formen und die Filmvorführung der Formseite des Lebens. Schaut er nach innen, dann sieht er die Schatten, die das Licht wirft, und er wird vieler Hindernisse gewahr, die weggeräumt werden müssen, ehe er sich dem Licht, das er in der Ferne erblickt, nähern und es in sich einlassen kann. Dann kann er sich als das Licht selbst erkennen, in ihm wandeln und es ebenso anderen weitergeben.
Es ist vielleicht gut, dass man sich daran erinnert, dass das Stadium der Jüngerschaft in vieler Hinsicht der schwierigste Teil auf der ganzen Evolutionsleiter ist. Der Sonnenengel befindet sich unaufhörlich in tiefer Meditation. Die Energieimpulse, die von ihm ausgehen, steigern sich in ihrem Schwingungsgrad und werden immer mächtiger. Die Energie wirkt immer stärker auf die Formen ein, durch welche die Seele ihren Ausdruck sucht und die sie zu beherrschen strebt.
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Die ersten Schritte sind wohl immer die schwierigsten, auf jedem neu entdecktem Grund. Vielleicht weil man nicht weiß, woran orientieren und worauf vertrauen. Bis gewisse Erfahrungen gemacht sind, auf welchen das Selbstvertrauen wachsen kann.
Das lunare Licht hat auch seinen Reiz, auch wenn es nur ein Abglanz des solaren Lichtes darstellt. Wendet man sich diesem verstärkt zu, wendet man sich im wesentlichen vom solaren Licht zugleich ab, sowie man nicht zugleich zur Sonne und zum Mond hinschauen kann.
Ähnlich mag es sich verhalten, wenn man sich übertriebenen Formen von Frömmigkeit als Beispiel hingibt, in einem Fall kann es heilsam und unterstützend wirken oder eine Art von tragfähiger Motivation darstellen, in einem anderen Fall lediglich der Eitelkeit dienen. So verhält es sich mit vielem, abhängig der Richtung hin zum Solaren oder Lunaren, zur Seele oder zur Form und je nach wirkendem Zyklus ist der Weg in die eine Richtung leichter oder in die Andere.
Das zyklische Wechselspiel - Regel I
Devino M., Samstag, 08. März 2014, 23:56 (vor 3958 Tagen) @ Devino M.
Eine Abhandlung über weisse Magie - Alice A. Bailey - Regel I - S.~78-80
.. Dies bringt mich zur Besprechung des siebenten Punktes in meiner vorigen Analyse der ersten Regel. Ich sagte: «Die Meditation der Seele ist rhythmischer und zyklischer Art, wie alles andere im Kosmos auch. Die Seele atmet, und dadurch lebt ihre Form». Das rhythmische Wesen der Seelenmeditation darf im Leben des Aspiranten nicht übersehen werden. In der ganzen Natur gibt es Ebbe und Flut, und in den Gezeiten des Ozeans haben wir das wundervolle Abbild eines ewigen Gesetzes. Wenn der Aspirant sich in die Gezeiten der Seele einordnet, dann beginnt er zu erkennen, dass da ein ewiges Einströmen, ein Beleben und Anregen stattfindet, dem so sicher und unvermeidlich wie bei den unwandelbaren Kraftgesetzen ein Ausströmen folgt. Diese Ebbe und Fluterscheinung kann man in den Vorgängen des Todes und der Geburt wirksam sehen. Man kann diese Auswirkung der Gezeiten auch in der ganzen Inkarnationsreihe eines Menschen feststellen, denn manche Leben erscheinen vom Standpunkt der Seelenerfahrung aus stillstehend und ereignislos, langsam und träge, während andere voller Schwingung, Erfahrung und Wachstum sind. Daran solltet ihr alle, die ihr am Werk seid, denken, wenn ihr versucht, anderen zu richtigem Leben zu verhelfen. Sind sie in einer Zeit der Ebbe oder stehen sie unter der Flut der Seelenenergie? Gehen sie durch eine zeitweilige Ruheperiode als Vorbereitung für neue, grössere Impulse und Bemühungen, so dass man stärkend und festigend wirken muss, um ihnen zu ermöglichen «im geistigen Sein zu stehen» oder unterliegen sie einem zyklischen Einstrom von Kräften? In diesem Fall muss der Kamerad bei der Lenkung und nutzbringenden Verwendung der Energie zu Hilfe kommen, weil es bei einer Fehlleitung der Energie zu einem Schiffbruch des Lebens kommen würde; macht man sie jedoch in vernünftiger Weise nutzbar, dann wird sie sich in einem vollen, fruchtbaren Dienst auswirken.
Die obigen Gedanken können von dem, der die Dinge studiert, auch auf die grossen Menschheitszyklen angewandt werden, und dabei wird sich viel Interessantes herausstellen. Viel wichtiger ist für uns jedoch, dass diese zyklischen Impulse im Leben eines Jüngers mit viel grösserer Häufigkeit, Geschwindigkeit und Gewalt auftreten als im Leben des Durchschnittsmenschen. Sie wechseln mit einer quälenden Schnelligkeit. Die Berg und Talerfahrung des Mystikers ist nur eine Art der Äusserung für diese Ebbe und Flut. Zuweilen wandert der Jünger im Sonnenlicht und zu anderen Zeiten im Dunkel; manchmal weiss er um die Freuden der vollkommenen Gemeinschaft, und dann wieder scheint alles dumpf und unfruchtbar; bei einer Gelegenheit ist sein Dienst eine fruchtbare, befriedigende Erfahrung und er scheint wirklich helfen zu können; zu anderer Zeit hat er das Gefühl, dass er nichts zu bieten hat, und dass sein Dienst dürftig und scheinbar ergebnislos ist. An manchen Tagen ist ihm alles klar und er scheint auf einem Bergesgipfel zu stehen, von wo er eine klare Aussicht über eine sonnige Landschaft hat. Er erkennt und fühlt sich als Gottessohn. Später ist es jedoch, als wenn sich Wolken herabsenkten; über nichts hat er Gewissheit und er scheint nichts zu wissen. Er wandelt im Sonnenlicht und ist beinahe überwältigt von dem Glanz und der Glut der Sonnenstrahlen; dann grübelt er, wie lange diese unausgeglichenen Erfahrungen und der heftige Wechsel dieser Gegensätze noch dauern sollen.
Sobald er jedoch einmal die Tatsache begreift, dass er die Wirkung der zyklischen Impulse und der Seelenmeditation auf seine Formnatur erlebt, dann wird ihm der innere Sinn klarer und er erkennt, dass eben dieser Formaspekt in seiner Antwort versagt und auf die Energie ungleichmässig reagiert. Er lernt dann, dass, wenn er einmal im Seelenbewusstsein leben und nach Belieben jenen hohen Gipfel (wenn ich es so ausdrücken darf) erreichen kann, die Schwankungen des Formlebens ihn nicht mehr berühren. Er gewahrt dann den schmalen, messerscharfen Pfad, der von der Ebene des physischen Lebens in das Seelenreich führt, und er merkt, dass dieser ihn, wenn er ihn unerschütterlich gehen kann, aus der ständig sich verwandelnden Sinneswelt in das klare Licht des Tages und in die Welt der Wirklichkeit führt.
Die Formseite des Lebens wird dann für ihn einfach zu einem Dienstbereich und ist kein Feld sinnlicher Wahrnehmung mehr. Der Schüler denke über diesen letzten Satz nach. Er soll danach trachten, als Seele zu leben. Dann werden die zyklischen Impulse, die von der Seele ausgehen, als Impulse erkannt, die er selbst ausgelöst und ausgesandt hat; er erkennt sich dann als die veranlassende Ursache und ist den Wirkungen nicht unterworfen.
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Wie es an der Stelle heißt, der Formaspekt versagt, nicht aber direkt die Seele.
Ähnlich ist die Aussage der Bhagavad Gita zur Prakriti und zu den Sinnen sowie Sinnesgegenständen, dass dies eine Art von Natur sei und das Reich der Seele ein Anderes und dass die Seele in dem Fall unbefleckt bleibt, weil sie gar nicht die Handelnde ist, sondern in dem Fall die Empfindende und Beobachtende.
Damit erklärt sich auch vieles zum Thema Schuld (all zu oft nur Fehlidentifikation), denn das meiste bleibt nur auf einer Ebene und wird nicht mitgenommen und weil so viele und vieles, ihre Sachen haben hier auf Erden sich ansammeln lassen, haben wir halt die Zustände und Umstände die wir zu häufig vorfinden.
Und am Ende ist doch alles nur ein Zyklus und auch irgendwann vorbei!