Vom Antrieb-, Trieb und Antitrieb-Sein - BG 14:5-9 (alle)
Bhagavad Gita 14:5-9
O Starkarmiger (Arjuna)! Die der Prakriti innewohnenden Gunas - Sattva, Rajas und Tamas - halten den Unvergänglichen Bewohner im Körper gefangen.
O Sündloser (Arjuna)! Von diesen drei Gunas verleiht das makellose Sattva Erleuchtung und Gesundheit. Dennoch bindet es den Menschen durch Anhänglichkeit an sein Glück und sein Wissen.
O Sohn der Kunti (Arjuna), wisse, dass das tatendurstige Rajas von Leidenschaft geprägt ist und dass es Wünsche und Anhänglichkeit erzeugt; es bindet die verkörperte Seele so sehr, dass sie an ihren Werken hängt.
O Bharata (Arjuna)! Wisse, dass Tamas der Unwissenheit entspringt und alle verkörperten Lebewesen täuscht. Es bindet durch falsche Vorstellungen, Trägheit und Schläfrigkeit.
Sattva bindet den Menschen an das Glück, Rajas an die Tätigkeit; und Tamas bindet ihn an falsche Vorstellungen, weil es seine Urteilskraft trübt.
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Am schwierigsten ist die Arbeit mit Tamanesen. Sie lieben viel mehr die Lieblings-Vorstellung von den Dingen und ihr Urteil aus dem Verstand heraus, als auch nur ansatzweise bis zu den Dingen in ihrem Wesen vorzudringen. Sie Urteilen bereits alles vorher ab, bevor sie überhaupt in Berührung mit dem, was tatsächlich ist kommen, nur um ja keine Verantwortung für irgend etwas zu übernehmen, was nicht ihrer entsprechenden Trägen Form von Verblendung entspricht. Alles was sie Auffordert sich mit ihren Formen der Trägheit auseinander zu setzen ist schlecht, weil es unbequem ist.
Die Rajasisten sind aufgeschlossener, aber für sie ist alles langweilig, wenn es darum geht sich intensiver mit den Dingen zu befassen, welche ihnen nicht offensichtliche Vorteile versprechen. Sie können nachvollziehen, warum die Tamanesen sich an gewisse Dinge hängen, weil diese greifbar sind, aber es scheint ihnen idR nicht hinreichend zu sein um sich damit zufrieden geben zu können.
Die Sattvaisten können nachempfinden, warum die ersteren und zweiteren so sind, aber sie erkennen, dass es alles endliche Dinge sind und merken, dass jedes schnelle Glück nicht von Dauer ist. Doch haben sie dennoch den Wunsch glücklich zu sein und ihr bestreben ist auch davon gekennzeichnet, ihr Glück in der Schöpfung zu finden und das Wissen, was man sich angeeignet hat, wird als ein Gut angesehen, von dem ein ablassen meist keine Option darstellt.
Alle werden von den Gunas beherrscht, weil sie nicht gänzlich aus sich und mit sich zufrieden sind, sondern immer noch in eine Abhängigkeit durch Anhänglichkeit geraten von irgend etwas einfach nicht ablassen zu können. Und wir alle haben so unseren Lieblingsguna dem wir unterliegen, vor allem so lange wir jegwede Form von Tätigkeit ausführen und in der Schöpfung nach Aktivität streben, ohne ausschließlich mit den eigens verwirklichten Dingen zu arbeiten und alle Mittel lediglich vom Zweck oder in Zusammenhang zum Ganzen zu behandeln.
Sobald diese scheinbar in Verbindung zu/für sich selbst genutzt werden, haben die Gunas immer hinreichend Werkzeuge um diese dazu zu nutzen, sich durch diese der eigenen Natur zuzuwenden.
Diese Gunas können schon sehr überzeugend sein, aber man kann ja auch mal die Gunas einfach die Gunas sein lassen und sich auch mal als Beobachter zurück lehnen, vielleicht braucht man doch viel weniger um zufrieden zu sein! Vielleicht reichte schon immer, einfach nur zu sein.