Eine Betrachtung zum hingebuntsvollen Dienst (Bhagavad Gita) (alle)

Devino M., Mittwoch, 12. Juni 2013, 22:35 (vor 4226 Tagen)

Bhagavad-Gita 12:13-14
Wer nicht neidisch ist, sondern allen Lebewesen ein gütiger Freund ist, wer keinen Besitzanspruch erhebt und von falschem Ego frei ist, wer in Glück und Leid gleichmütig bleibt, wer duldsam, immer zufrieden und selbstbeherrscht ist und sich mit Entschlossenheit im hingebungsvollen Dienst beschäftigt, indem er Geist und Intelligenz auf Mich richtet - ein solcher Geweihter ist Mir sehr lieb.


Wer dem Neid unterliegt, ist im Bewusstsein des Mangels und sieht nur das Erstrebenswerte aus einer Perspektive, und aus dem Standpunkt nicht der Nutznießer zu sein. Zum einen hat eine Sache mehr als nur eine Seite und ein Perspektiven-Wechsel könnte bereits die Neid-Haltung lösen, zum Anderen fördert Neid nicht den Zuwachs einer Sache sondern lässt das Begehren d.h. das Mangelbewusstsein wachsen auf der Seite des negativen Ego.

Davon ausgehend, dass alle Lebewesen gemäß dem Wohlwollen des Schöpfers im Sein sind, können diese als Freund angesehen werden, wenn man den Quell allen Lebens anerkennt.

Besitzanspruch ist immer eine Fehlidentifikation, denn der Schöpfer allen Seins, ist der Besitzer aller Dinge, auf etwas Besitzanspruch zu erheben, heißt, sich selbst für den Schöpfer zu halten oder sich über den Schöpfer zu stellen. Denn auch nur in den vorübergehenden Besitz von etwas zu kommen, basiert schon auf den Mitteln, die der Schöpfer einem bereit gestellt hat!

Das falsche Ego wäre, sich mit etwas zu identifizieren, was nicht der eigenen Seele entspringt, was letztendlich zur Fremdherrschaft führt, weil man bereitwillig etwas vertritt, was man nicht ist. D.h. man lässt sich von geringeren Dingen abspeisen, die einen dann vom größeren Sein trennen.

Glück und Leid sind vorübergehende Zustände der Erfahrung, sich ihnen hinzugeben oder zu unterwerfen bedeutet sich von äußeren Umständen abhängig zu machen, anstatt sich von seiner inneren Entfaltung leiten zu lassen.

Duldsamkeit wäre sich nicht von Kleinerem/Zeitweilligen einnehmen zu lassen, sondern diesem lediglich einen untergeordneten Raum bereit zu stellen, der der eigenen Förderung dient, anstatt sich von diesen Dingen einnehmen zu lassen!

Zufriedenheit kommt dadurch, dass man sein Glück nicht von Anderen Dingen und Personen abhängig macht, außer dem, was aus einem Selbst hervorkommt und einem zukommt in Anbetracht der Vergänglichkeit der Dinge in dieser Welt.

Selbstbeherrschung ist der rechte Umgang, mit allem was notwendig mit einem Verbunden ist oder womit man in Berührung kommt, ohne sich von allem Einfluss beeindrucken zu lassen und ohne sich von dem, was man wirklich ist, abbringen zu lassen.

Mit Entschlossenheit im hingebungsvollen Dienst zu stehen bedeutet die Einsicht, dass nur das, was in Gott ist, einen Wert hat, weil nur dieses von Dauer ist und nur dieses der Hingabe würdig ist um mit Entschlossenheit dran zu bleiben. Also dient man Gott und den Seelen, die unvergänglich sind, statt sich den Dingen hinzugeben, die vergehen werden.

Den Geist und die Intelligenz auf den Herren des Seins auszurichten ist das, was einen über das Vergängliche hinaus wachsen lässt! Welchen Nutzen hat es, über das notwendigste Maß, sich von der Vergänglichkeit verstricken zu lassen? Der Geweihte ist der, der sich dem Herren allen Seins unterordnet und nichts Geringerem.

Somit verbleiben wir stets im Dienste des Herren allen Seins!

Eine Betrachtung: Mensch/Seele, Einfluß/Wirkung/Tätigkeit

Devino M., Freitag, 14. Juni 2013, 22:17 (vor 4224 Tagen) @ Devino M.

Was sagt denn die Bhagavad-Gita, zu den Einflüssen, denen ein Mensch bzw. eine Seele ausgesetzt ist?
13:6-7
"Die Fünf großen Elemente, das falsche Ego, die Intelligenz, das Unmanifestierte, die zehn Sinne, der Geist, die fünf Sinnesobjekte, Verlangen, Haß, Glück, Leid, die Gesamtheit, die Lebenssymptome und die Überzeugungen - all dies wird, zusammengenommen, als das Tätigkeitsfeld und seine Wechselwirkung bezeichnet."

Eine Betrachtung:
5 Elemente:
Erde, Wasser, Feuer, Luft + Äther
- falsches Ego d.h. auf dem Nicht-Selbst aufgebautes Ego
- die Intelligenz d.h. Inspiration der Seele, Einfluss von dieser
- das Unmanifestierte, kosmischer Einfluss
- der Geist, das göttliche

10 Sinne:
Aufnehmend (5 passive) = Augen, Ohren, Nase, Zunge, Haut
Tätigkeiten (5 aktive) = Hände, Beine, Stimme/Sprechen, Genital, Anus
Sinneswelt: Form, Klang, Geruch, Geschmack, Berührung

- Verlangen, nennen wir es Gier und "haben Wollen" z.b. der Wunsch in der Scheinwelt existieren zu wollen oder der Materie verhaftet, man könnte es auch nennen, in die falsche Richtung gestrebt.
- Haß, Abneigung gegen etwas, d.h. fehlende Gelöstheit, bedingt auch dass man mit diesen Dingen konfrontiert wird, weil man ein negatives Gut in sich trägt.

- Leid, karmische Einwirkung, negative Bindung/Einfluss
- Glück, Weg im Dharma, der rechtschaffene Weg, der Weg mit Gott

- die Gesamtheit, kollektiver Einfluss und Anbindung
- Lebenssymptome, das inhärente Bewusstsein
- Überzeugungen, Unterbewusstsein

Bhagavad-Gita: Über das streben von Mensch und Seele

Devino M., Samstag, 15. Juni 2013, 13:24 (vor 4223 Tagen) @ Devino M.

Bhagavad-Gita 13.8-12
Demut, Freisein von Stolz, Gewaltlosigkeit, Duldsamkeit, Einfachheit, Aufsuchen eines echten spirituellen Meisters, Sauberkeit, Unerschütterlichkeit, Selbstbeherrschung, Entsagung der Objekte der Sinnenbefriedigung, Freisein von falschem Ego, das Erkennen des Übels von Geburt, Tod, Alter und Krankheit, Loslösung, Freiheit von der Verstrickung mit Kindern, Frau, Heim und so weiter, Gleichmut inmitten erfreulicher und unerfreulicher Ereignisse, beständige und unverfälschte Hingabe zu Mir, das Streben, sich an einen einsamen Ort zurückzuziehen, Loslösung von der allgemeinen Masse der Menschen, Erkenntnis der Wichtigkeit der Selbstverwirklichung und die philosophische Suche nach der Absoluten Wahrheit - all dies erkläre Ich hiermit für Wissen, und alles andere, was es sonst noch geben mag, ist Unwissenheit.

Aufschlüsselung/Zergliederung: streben von Mensch und Seele

Devino M., Samstag, 15. Juni 2013, 14:52 (vor 4223 Tagen) @ Devino M.

Demut = alles Unvollkommene muss durch Demut, sich die Tür zur Erlösung/Loslösung frei halten, mit Demut dient alles Kleinere dem Größeren

Freisein von Stolz = eine Streben auf Seiten des falschen Egos, der Stolz ist die Hingabe zum Sondersein

Gewaltlosigkeit = Gewalt ist die Mutwilligkeit gegen das Leben oder den Willen anderer Teile der Schöpfung vorzugehen

Duldsamkeit = die Größe zu zeigen, das Kleinere zu ertragen

Einfachheit = Genügsamkeit mit dem zu arbeiten, was da ist

Aufsuchen eines echten spirituellen Meisters = die Einsicht in die Möglichkeiten der Entwicklung und die Erreichbarkeit des Unmöglichen

Sauberkeit = innere und äußere Reinheit, damit die Aufmerksamkeit nicht unnötig durch Nichtigkeit eingenommen wird

Unerschütterlichkeit = wenn fester Grund unter den Füßen gegeben ist, ist auch der Stand gegeben um nicht wankelmütig zu sein

Selbstbeherrschung = souveräner Umgang dadurch, dass allem notwendigen die Aufmerksamkeit zukommt und Auseinandersetzung erfolgt, bis alles gepflegt ist und man Herr der Situation ist, womit auch immer Konfrontation statt findet

Entsagung der Objekte der Sinnenbefriedigung = kein Verlangen in der Erscheinungswelt zu existieren und der Einbindung in die Materie

Freisein von falschem Ego = die Identifikation lösen, die nicht auf dem Selbst beruht

Erkennen des Übels von Geburt, Tod, Alter und Krankheit =
- Hilflosigkeit durch Abtrennung vom Gesamtwesen
- Verlust des noch nicht zur Vollkommenheit geführten,
- die Vergänglichkeit des Unvollkommenen
- das Leid durch Bindung/Anbindung in der Materie

Loslösung = das aufgeben der Anhaftung durch rechten Umgang

Freiheit von der Verstrickung mit Kindern, Frau, Heim und so weiter =
Verstrickung heißt unbefriedigende Bindung anstelle des rechtschaffenen Umgangs dadurch das mit Haß und Gier gearbeitet wird z.B.
- Welchen geistigen Raum stellt man sich Gegenseitig für den Umgang zur Verfügung?
- Werden die Anderen durch die eigens gehegte Vorstellung beflügelt und positiv gefördert in ihren Handlungsmöglichkeiten oder in Muster und Verbindlichkeiten gezwungen die sie einschränken in ihrer Entwicklung?
- Sind die Dinge nur zu Befriedigung niederer Natur da oder um Gott/der Schöpfung zu dienen auf die eine oder andere Weise?

Gleichmut inmitten erfreulicher und unerfreulicher Ereignisse = die eigene Einstellung und Motivation nicht mit äußeren Dingen verbinden und von diesen Abhängig machen

beständige und unverfälschte Hingabe zu Mir = den Herren allen Seins zu erkennen und anzuerkennen

das Streben, sich an einen einsamen Ort zurückzuziehen = Auseinandersetzung mit sich Selbst

Loslösung von der allgemeinen Masse der Menschen = sich nicht vom System abhängig machen und sich von kollektiven Unzulänglichkeit einnehmen lassen

Erkenntnis der Wichtigkeit der Selbstverwirklichung = Selbsterkenntnis ist der notwendige Schritt, denn wie soll sonst das Selbst verwirklicht werden, ohne dass dieses erkannt wird in sich, in allem und durch alles, denn was soll verwirklicht werden?!

philosophische Suche nach der Absoluten Wahrheit = alle Endlichen Dinge können die unendliche/absolute Wahrheit nicht vollständig darstellen und erfassen, der Geist Gottes Selbst ist die absolute Wahrheit und das eigene Selbst in den Geist Gottes zu vertiefen ist das streben nach der absoluten Wahrheit


All dies erkläre Ich hiermit für Wissen, und alles andere, was es sonst noch geben mag, ist Unwissenheit.
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Wir verbleiben stets in Hingabe und im Dienst an den Herren allen Seins!

Karten der Weisheit: Der Weg

Devino M., Samstag, 15. Juni 2013, 15:03 (vor 4223 Tagen) @ Devino M.

"Wer den Weg der Achtsamkeit geht, schaut nicht zurück. Wie ein Schwan erhebt er sich aus dem Sumpf und bleibt nie an einem Ort."
-
Ich streife alle Ängste und Hemmungen ab und gehe meinen Weg ohne jegliche Selbstzweifel. Der Segen ist mir gewiss.

Der Weg und die Vollkommenheit

Devino M., Samstag, 15. Juni 2013, 16:32 (vor 4223 Tagen) @ Devino M.

Es liegt nicht am Menschen, einen anderen Menschen über das notwendige Maß hinaus zu beurteilen, welches nur der Wahl des rechten Mittels zum Umgang dienen sollte.

Soll Gott sie alle richten, gemäß seinem Maßstab für Vollkommenheit!

Dies erfolgt von selbst durch Gelöstheit oder Angehaftet sein beim Individuum, letzten Endes, sich beeindrucken zu lassen von etwas und diesem erliegen oder genügend Selbstbeherrschung und Selbstfindung beweisen mit den Dingen umzugehen, die zukommen, ist der Weg.

Bhagavad-Gita: Wie sie ist

Devino M., Mittwoch, 19. Juni 2013, 10:19 (vor 4219 Tagen) @ Devino M.

Nach einigen Ungereimtheiten kann wohl von der "Bhagavad-Gita wie sie ist" von "Sri Srimad A.C. Bhaktivedanta Swami Prabhupada" abgeraten werden, weil sie schlichtweg bereits bei der Übersetzung einige Eigeninterpretationen enthält, die einfach nicht stimmen können, womit man schlussendlich an den ursprünglichen Sinn nur durch eigene Meditation und Nachforschung rankommt, was aber durch diesen Start eher erschwert wird. Auch die Kommentare sind sehr geprägt von eigenen Überzeugungen, aber tragen nicht wesentlich zum transzendentalen Verständnis bei!

Nehmen wir z.B. 14.5:
"Die materielle Natur besteht aus drei Erscheinungsweisen - Tugend, Leidenschaft und Unwissenheit. Wenn das ewige Lebewesen mit der Natur in Berührung kommt, o starkarmiger Arjuna, wird es durch diese Erscheinungsweisen bedingt."

Es wird daher folgende Übersetzung vorgenommen:
sattvam = Tugend
Rajah = Leidenschaft
Tamah = Unwissenheit

Nehmen wir mal zur unterstützenden Beleuchtung dessen einen Auszug aus http://de.wikipedia.org/wiki/Guna:
"Nach Vorstellungen des Samkhya ist die Prakriti, die Urmaterie aus den folgenden drei Gunas zusammengesetzt: Tamas (Trägheit, Dunkelheit, Chaos), Rajas (Rastlosigkeit, Bewegung, Energie) und Sattva (Klarheit, Güte, Harmonie)."

Aus der Sicht macht das ganze Thema wesentlich mehr Sinn.
Unwissenheit ist der Standpunkt eines Wesens, wie es sich gegenüber den Einflüssen verhält, es ist kein kosmischer Einfluss an sich!

Trägheit ist wenn man z.b. an geistigen idealistischen Formen festhält und sich selber nicht mehr bewegen will geistig, weil man glaubt mit diesen Formen bereits die Wahrheit erreicht zu haben. Womit die Energie träge wird und der Geist in dem Einfluss alles andere als beflügelt wird (in vielen religiösen Kontexten ist diese Wirkung häufig vorhanden, dass Einzelne der Trägheit ausgesetzt sind, mit ein paar Erklärungen in einem Rahmen unter dem Einfluss von Tamas zur Ruhe gebracht werden)!

Rajas wären Leidenschaften, vielleicht mit einem starken Temperament verbunden, wenn man aber den Hintergrund einer Handlung hinterfragt, gäbe es keinen logische Erklärung dafür, lediglich eine Energie, die nicht ausgehalten wird. D.h. es wird keine Ruhe gefunden, weil man sich vorsätzlichen Energien und Einflüssen hingibt, im Glauben dies wäre der Weg, nur hat dieses Gleis kein Ziel, sondern führt auch nur im Kreise herum, denn Leidenschaft schafft Leiden, die wieder ins Gleichgewicht zu bringen sind durch Erleiden um zur Einsicht zu gelangen (das wären Kontexte zügellosen Handelns, im Glauben, alles wäre erlaubt und durch Unwissenheit wird keine Konsequenz zum entsprechenden Handeln erwartet)!

Sattva wäre das Gleichgewicht von Tamas und Rajas, d.h. ein Weg in Tugendhaftigkeit zwischen Trägheit und Leidenschaft ohne Anhaftung und Abhängigkeiten und doch ist dies immer noch ein Einfluss aber nicht das Ziel, sondern ein möglicher Weg mit mehr Gleichgewicht, als die anderen Beiden um mit der materiellen Natur umzugehen.

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