Eine Sufi Geschichte (alle)

Sladdi, Montag, 10. Juni 2013, 22:28 (vor 4228 Tagen) @ Sladdi
bearbeitet von Felix, Mittwoch, 04. September 2019, 06:52

"Es war einmal ein Mensch am Ende seines Lebens angelangt. Er schaute zurück auf dieses Leben und sah es wie eine Wüste, Sand soweit das Auge reichte. Und in dieser Wüste sah er Fußspuren. Er staunte und fragte sich innerlich, was es zu bedeuten hätte? Und leise drang es aus der Ewigkeit an sein Ohr: „Ich habe dich stets begleitet.“ Und er schaute genauer hin und sah, dass da, wo er zufrieden und mit sich im Einklang gewesen war, zwei Fußspuren im Sand verliefen.

Aber in den Zeiten, da er einsam und unglücklich und elend gewesen war, nur eine Spur im Sand war. Erschüttert und bestürzt fragte er wieder nach innen, was denn das zu bedeuten hätte? „Als ich glücklich war, und es mir gut ging,“ so sprach er zu seinem Schöpfergott, „da warst du bei mir, aber wo warst du, als ich alleine unglücklich und hilflos war?“ Und er hörte eine Weile nichts, wie es denn so ist, wenn das Nein innerlich so laut ist. Er wartete und lauschte, bis in ihm die Antwort war: „Da, Menschenkind, da habe ich dich getragen.“


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