Buch 12 - 24:
"Diese drei Sätze mußt du stets gegenwärtig haben:
- alles, was du tust, weder aufs Geratewohl tun noch anders, als es die Gerechtigkeit selber getan haben würde; bei dem aber, was dir von außen her widerfährt, bedenke, daß es entweder durch Zufall oder dank der Vorsehung geschieht; man darf aber weder dem Zufall noch der Vorsehung einen Vorwurf machen.
- wie beschaffen jedes einzelne Wesen von seiner Erzeugung bis zu seiner Beseelung ist und von seiner Beseelung bis zur Rückgabe seiner Seele, und aus welchen Urstoffen es aufgebaut ist und in welche Stoffe es sich wieder auflöst.
- wenn du plötzlich in die Lüfte emporgehoben würdest und auf die menschlichen Dinge und ihre Mannigfaltigkeit herabschautest, daß du dann von Verachtung erfüllt würdest, wenn du zugleich sähest, was alles an Wesen der Luft und des Äthers ringsherum wohnt. Und daß du, sooft du in die Luft emporgehoben würdest, immer das selbe sähest, das Gleichartige, das Kurzdauernde.
Und dazu: alles nur Schall und Rauch!"

1. Das Gefühl ist dazu da, zu erkennen, womit man sich selber schwer tut, gewiss stellt es einen nicht über Andere oder lässt einen deren Beweggründe erkennen, denn Wahrnehmungsfähigkeit ist kein Gefühl!

2. Alles Vergängliche ist dazu da, Rückschlüsse daraus zu ziehen, wie etwas besser gemacht werden kann und nicht um daran haften zu bleiben.

3. Die "niedere Natur" ist nicht dazu da, die "höhere Natur" zu beurteilen, denn im selben Maße wie sie es versucht, wird sie ihr eigenes Urteil über sich fällen!

Handle gemäß dem Geist, der dir dein Handeln ermöglicht, mehr steht dir offensichtlich in dem Moment nicht zu, sonst wärst du dir dessen bewusst, Mensch.