Tanz (alle)

Die Pyramide, Sonntag, 03. März 2013, 22:24 (vor 4324 Tagen) @ Sladdi

Allgemeines Elend
Alles durchdringendes Leid. Die letzte Kategorie, alles durchdringendes Leid, ist eine gänzlich andere Art von Leid. Bei den vorangegangenen sieben Arten von Leid handelte es sich um nachvollziehbare Situationen von Schmerz und Leid. Nummer acht ist nicht schlimmer, sondern subtiler. Es ist jenes die ganze Zeit - wirklich ununterbrochen - vorhandene Empfinden von allgemeinem Elend und Unzufriedenheit. Dieses allgemeine Elend, obgleich vorhanden, bleibt unerkannt. Wir haben lediglich so ein Gefühl, uns selbst im Weg zu stehen. Wir spüren, dass wir für uns selbst und für den eigenen Erfolg ein Hindernis darstellen. Da herrscht ein Gefühl von Schwere, innerer Leere und Elend, das gar kein Ende nehmen will. Selbst wenn Sie gerade die tollste Zeit ihres Lebens verbringen, einen Augenblick phantastischer Freude erleben, gibt es immer noch irgendwo einen Haken. Hunderprozentige Erfüllung will sich einfach nicht einstellen. Sich vollkommen entspannen, ohne in die Vergangenheit oder Zukunft abzuschweifen, können Sie nicht. Seit Sie geboren wurden, gab es da stets ein grosses Seufzen.

Chögyam Trungpa

Im Mittelpunkt dieses ganzen Buchabschnittes steht das Phänomen des Empfindungsvermögens, denn das ganze Problem der Psychologie dreht sich bekanntlich um die Fähigkeit, auf Reize anzusprechen. Sowohl theoretisch als auch praktisch handelt es sich um das Problem der Empfänglichkeit für Umweltreize und des Reagierens auf gebotene Gelegenheiten. Das Geheimnis, dass die Psyche Fortschritte macht, besteht in "bewusstem Gewahrwerden auf dem Wege der Empfindung", und das ist auch das Geheimnis der vielen Bewusstseinszustände, welche die Seele als empfindungsfähiger oder fühlender Faktor erlebt. Durch den Evolutionsprozess erweitert die Seele -

a) die Sphäre ihrer Kontakte,
b) den Bereich ihres Einflusses,
c) das Feld ihrer bewussten Aktivität.

Diese drei Erweiterungen sind in der Reihenfolge aufgezählt, wie sie während der Entwicklungsperiode in Erscheinung treten.

Wir sind geneigt, diese Phasen vom Standpunkt des Erdenmenschen aus zu sehen. Man muss sie indes vom Gesichtspunkt der Seele aus und im Hinblick darauf studieren, wie letztere Erfahrungen sammelt. Eine solche Einstellung oder Betrachtungsweise ist nur demjenigen wirklich möglich, der begonnen hat, als Seele zu wirken.

Alice Bailey, Esoterische Psychologie Band 2