Floskeln (alle)
Bei meiner ehrenamtlichen Arbeit im Seniorenhaus bin ich manchmal mit dementen Bewohnern zusammen. Leider habe ich die Fortbildungen zum Thema Demenz verpasst und weiß eigentlich gar nichts darüber. Also einfach mal drauflos. Ausprobieren. Die Altentherapeutin ermutigt mich dazu, zum ausprobieren.
Bei einer Bewohnerin war ich zunächst erschlagen von ihrem Unmut und ihrer Heftigkeit. Ich spürte hinein, sie fühlte sich verunsichert, sie wollte etwas Gewohntes, doch nichts schien gewohnt. "immer, immer" waren ihre Worte hinter fast allem. Ich habe "immer immer" den Tisch schön gedeckt. usw. usw.
Nachdem ich in dem Gespräch nicht weiterkam, gab ich irgendwann auf und verfiel in den Floskel-Modus, d. h. ich sagte einfach gar nichts zu dem, was sie sagte, sondern irgendwelche Floskeln: Jaja, Nussbaum ist unempfindlich - Da steckt man nicht drin - Das hat man uns nicht an der Wiege gesungen - Eigener Herd ist Goldes wert - usw. usw.
Das Gesicht der Frau hellte sich auf: Offenbar waren ihr diese meine Worte vertraut, gaben ihr ein Gefühl von Sicherheit, sie lachte und entspannte sich.
Als ich ging, hatten wir kein "vernünftiges" Gespräch geführt, nur "sinnlos" Floskeln ausgetauscht, aber sie sagte zu mir: "Das war nett, kommen sie doch bald wieder."
Floskeln sind zu was gut.
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Sladdi,
30.10.2012, 10:55
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Elbareth,
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