Verlass (alle)

Sladdi, Dienstag, 30. Oktober 2012, 10:55 (vor 4446 Tagen)

Verlass dich drauf und du bist verlassen? Eine Versammlung
vorzeitig verlassen. Unser gutes Recht. Da wo es recht ist, da
geht es weiter. Freiheit bedeutet das rechte zu tun. Disziplin bringt
Freiheit? Erst wenn das Hündchen Disziplin gelernt hat, kann man
ihn von der Leine nehmen. Das Abendmahl und das Abendgebet.
Die Englein wachen in der Nacht. Und auch bei Tag.


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Floskeln

Elbareth, Dienstag, 30. Oktober 2012, 14:08 (vor 4446 Tagen) @ Sladdi

Bei meiner ehrenamtlichen Arbeit im Seniorenhaus bin ich manchmal mit dementen Bewohnern zusammen. Leider habe ich die Fortbildungen zum Thema Demenz verpasst und weiß eigentlich gar nichts darüber. Also einfach mal drauflos. Ausprobieren. Die Altentherapeutin ermutigt mich dazu, zum ausprobieren.
Bei einer Bewohnerin war ich zunächst erschlagen von ihrem Unmut und ihrer Heftigkeit. Ich spürte hinein, sie fühlte sich verunsichert, sie wollte etwas Gewohntes, doch nichts schien gewohnt. "immer, immer" waren ihre Worte hinter fast allem. Ich habe "immer immer" den Tisch schön gedeckt. usw. usw.
Nachdem ich in dem Gespräch nicht weiterkam, gab ich irgendwann auf und verfiel in den Floskel-Modus, d. h. ich sagte einfach gar nichts zu dem, was sie sagte, sondern irgendwelche Floskeln: Jaja, Nussbaum ist unempfindlich - Da steckt man nicht drin - Das hat man uns nicht an der Wiege gesungen - Eigener Herd ist Goldes wert - usw. usw.
Das Gesicht der Frau hellte sich auf: Offenbar waren ihr diese meine Worte vertraut, gaben ihr ein Gefühl von Sicherheit, sie lachte und entspannte sich.
Als ich ging, hatten wir kein "vernünftiges" Gespräch geführt, nur "sinnlos" Floskeln ausgetauscht, aber sie sagte zu mir: "Das war nett, kommen sie doch bald wieder."
Floskeln sind zu was gut.

Unterstützung für Angehörige

Sladdi, Dienstag, 30. Oktober 2012, 16:10 (vor 4446 Tagen) @ Elbareth

Ein Bericht aus dem Chrismon-Magazin zum Thema Demenz
http://chrismon.evangelisch.de/artikel/2012/bevor-ich-meine-demente-mutter-anbruelle%E2...


"Die Menschen, denen wir eine Stütze sind,
die geben uns Halt." (Marie v. Ebner-Eschenbach)

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Unterstützung für Angehörige

Elbareth, Mittwoch, 31. Oktober 2012, 19:40 (vor 4445 Tagen) @ Sladdi

"Die Menschen, denen wir eine Stütze sind,
die geben uns Halt." (Marie v. Ebner-Eschenbach)

Als meine Tochter noch klein war, las ich in einem Buch über Temperamente. Für meine Kleine las ich heraus, dass sie melancholisch war/ist. Dort stand sinngemäß, dass melancholische Kinder aufblühen, wenn es der Mutter schlecht geht.
Ich habe das von da an tatsächlich beobachtet, dass das Kind eigentlich häufig missmutig war und ich sie aufzumuntern versuchte, aber wenn ich selbst nur noch traurig und fertig und müde war, sie nicht mehr "unterstützen" konnte, strahlten ihre Augen und sie ruhte ganz in sich selbst, brauchte mich nicht.

Den Satz von Marie v. Ebner-Eschenbach - was für ein schöner Name - kann ich absolut nur bestätigen.


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Unterstützung für Angehörige

Sladdi, Mittwoch, 31. Oktober 2012, 21:58 (vor 4445 Tagen) @ Elbareth

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