Der göttliche Spiegel (alle)

Atanas, Dienstag, 09. Oktober 2012, 09:54 (vor 4467 Tagen)

„41 Was siehst du aber einen Splitter in deines Bruders Auge, und des Balkens in deinem Auge wirst du nicht gewahr? 42 Oder wie kannst du sagen zu deinem Bruder: Halt stille, Bruder, ich will den Splitter aus deinem Auge ziehen, und du siehst selbst nicht den Balken in deinem Auge? Du Heuchler, zieh zuvor den Balken aus deinem Auge und siehe dann zu, daß du den Splitter aus deines Bruders Auge ziehest!“ (Lukas Ev., 6:41)

Die Ehrlichkeit im Denken beginnt mit der aufrichtigen Bereitschaft, die Dinge so zu sehen, wie sie sind, ohne sich selbst zu betrügen. Das ist nur möglich, wenn man sich selbst mit demselben Auge sehen kann, mit dem man die anderen ansieht. Das heißt es, gerecht zu sich selbst zu sein. Dann wird man auch gerecht zum Nächten sein.
Der Mensch ist ein göttlicher Spiegel und aus diesem Gesichtspunkt ist es seine Aufgabe, sich zu reinigen und rein zu halten, damit alles so gespiegelt werden kann, wie es in Wahrheit ist, ohne jede Verzerrung. Verliert er seine Reinheit, ist er nicht mehr als Spiegel brauchbar und wird zerstört werden. Je reiner der Spiegel ist, umso mehr Licht kann er wiederspiegeln und so kann das Licht zu seinem göttlichen Ursprung zurückkehren.
Alles ist Licht, das Böse ist nur Schmutz auf dem Spiegel – ein Hindernis der Selbsterkenntnis des Gottes im Menschen. Daher darf sich der Mensch nicht mit dem Bösen, das er in sich sieht, identifizieren, sondern er muss sich als ein Werkzeug der Erkenntnis begreifen. In der Schau Gottes löst sich der Subjekt (der Schauende)-Objekt (das Geschaute)-Dualismus auf, es bleibt nur Eines – die selbstbewusste Liebe. Der Erkennende ist Selbst das Objekt seiner Erkenntnis.

Ehrlichkeit im Denken

Atanas, Dienstag, 09. Oktober 2012, 10:07 (vor 4467 Tagen) @ Atanas

„Ich weiß, dass ich nichts weiß.“ (Sokrates)

Ehrlich kannst du nur in Bezug auf das sein, was du weißt. Und um zu prüfen, ob du ehrlich in deinem Denken bist, musst du zuerst dein Wissen prüfen und ob dein Denken darauf begründet ist. Das Wissen ist Licht und wer im Licht lebt, kann sich nicht betrügen, da er klar sieht. Die größte Gefahr besteht darin, dich hinsichtlich deines Wissens zu täuschen, und bloße Meinungen und Vermutungen, die auch unwahr sein könnten, ungeprüft als Wissen anzunehmen. Die Grundlage des Wissens und der Stoff, aus dem Wissen gewonnen werden kann, ist die Erfahrung.

„Jemand liest die Lektionen und zaudert in sich: „Ist das das Wort Christi oder nicht? Soll ich mich an diesem Wort halten oder soll ich mich davon abwenden?"... Wenn ihr wissen wollt, ob das Wort, das ich sage, göttlich ist, prüft es, unterzieht es einer Überprüfung. Alles, was erfahren und geprüft ist, ist real.“ (von Beinsa Duno, übersetzt von Atanas)

Das Selbst

Atanas, Dienstag, 09. Oktober 2012, 10:10 (vor 4467 Tagen) @ Atanas

„O Meister,

sage mir, wie ich

Loslösung, Weisheit

und Befreiung finde!

Wenn du frei sein willst,

dann wisse: Du bist das Selbst,

der Beobachter aller Dinge,

das Herz des Bewusstseins.

Vergiss deinen Körper,

sitze still in deiner Bewusstheit.

Dann bist du sofort glücklich,

still für immer,

frei für immer,

formlos und frei,

jenseits der Sinne,

der Beobachter aller Dinge.

Sei glücklich!

Richtig oder falsch,

Freude oder Leid,

das alles gehört nicht dir.

Nicht du handelst,

und nicht du genießt.

Du bist überall,

frei für immer,

auf ewig und wahrhaft frei,

der Beobachter aller Dinge.

Doch wenn du glaubst,

von allem getrennt zu sein,

bist du gebunden.

Wisse, wer du bist:

reines Bewusstsein.

Mit der Glut dieser Überzeugung

v erbrenne den Wald der Unwissenheit.

Befreie dich vom Leiden

und sei glücklich.

Meditiere über das Selbst,

über das Eine ohne Zwei,

über das höchste Bewusstsein.“

Swami Omkarananda

Der stille Zeuge

Atanas, Dienstag, 09. Oktober 2012, 10:31 (vor 4467 Tagen) @ Atanas

„Also, es gibt etwas Tieferes als das Veränderliche. Erforscht das, was sich in euch verändert und nicht das, was sich nicht verändert. Warum? – Weil die Beobachtungen von dem gemacht werden, das sich nicht verändert. Durch diese Beobachtungen werdet ihr zu eurem inneren Zustand kommen, der sich nicht ändert. Er beobachtet die anderen Zustände und bleibt selbst unveränderlich. Auf dieser Weise, durch eine Reihe von Beobachtungen, werdet ihr viele Erfahrungen erlangen.“ (von Beinsa Duno, übersetzt von Atanas)

Endlich zu Hause

Atanas, Dienstag, 09. Oktober 2012, 20:33 (vor 4467 Tagen) @ Atanas

„Es gibt etwas Höheres als den Unglauben und den Glauben – das ist die Liebe, die das Leben reguliert. Die Hoffnung und der Glaube sind Stufen, Phasen im Leben, die zur Liebe führen. Unter dem Wort „Liebe“ verstehen wir den göttlichen Ursprung im Menschen. Gehst du in dieser Ecke ein, bist du schon zu Hause.“ (von Beinsa Duno, übersetzt von Atanas)

Wenn dich die Liebe besucht

Atanas, Dienstag, 09. Oktober 2012, 21:13 (vor 4467 Tagen) @ Atanas

„Ein junger Königssohn spazierte in einem schönen Wald. Er hielt vor einer kleinen Hütte an, schaute zu ihr und ging vorbei. Das war die Hütte des Holzfällers, den er nicht kannte. So ging er jeden Tag spazieren, bis er einmal ein junges, schönes Mädchen traf – die Tochter des Holzfällers. Er schaute sie an und sie gefiel ihm so sehr, dass er wünschte, sie kennenzulernen. Er gewann sie lieb und fing an mit ihr zu reden. Er wünschte, ihre Mutter und ihr Vater zu sehen, die ihm vertraut wurden. Das Leben des Holzfällers und seiner Familie wurde ihm vertraut. Alles um die Tochter des Holzfällers wurde ihm interessant und lieb. Was macht die gewöhnlichen Dinge ungewöhnlich? – Die Liebe. Solange du nicht wenigstens einen Menschen liebst, wird dir die ganze Welt fremd sein. Wenn du jemanden liebgewinnst, wird dir sowohl diese Welt, als auch das Jenseits vertraut werden. Das Jenseits ist die Hütte des Holzfällers. Ohne Liebe ist das Jenseits nicht schön. Wenn dich die Liebe besucht, tritt das Jenseits vor deinen Augen hervor und fängt an, dir lieb zu werden. Du siehst schon die Möglichkeiten, die sich in ihm verbergen.“ (von Beinsa Duno, übersetzt von Atanas)

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