L.N.Tolstoi: Graben und Finden (alle)

Devino M., Mittwoch, 04. März 2020, 16:03 (vor 1507 Tagen) @ Devino M.

”Wenn wir in unserer Seele graben, fördern wir oftmals etwas zutage, das dort unbemerkt gelegen wäre.”

- Leo N. Tolstoi -
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Wer suchet, der findet? Allerdings immer erst in sich selbst den Bezug finden, bevor man blindlings im Äußeren etwas sucht. Und wenn es bloß im Äußeren gefunden ist, und doch zum eigenen Inneren sich kein Bezug aufbaut, dann hat man etwas im Außen, und doch ist es nicht das Gleiche, wie wenn es erst innerlich gefunden wäre. Denn der Bedeutungszusammenhang ist ein anderer. Auch die hergestellte Verbindung ist eine andere. Wenn man nicht vom inneren hin findet, dann ist die eigene Annäherung für Dasjenige auch bloß von außerhalb her und alles findet auf einer anderen Ebene statt.

Es liegt sicher viel mehr in der Seele vergraben, als ein einzelnes Leben reicht, dies alles hervorzuholen. Dazu auch nur die passenden Umstände zu finden, um jeweiliges einbringen und hervorholen zu können. Es fehlt heutzutage oft der Rahmen, denn die Welt will gern herrschen, statt die Herrschaft an das Obrige an sich und im spezifischen die Seele abzutreten. Und deswegen sind die Umstände wie sie sind. Der Mensch herrscht zum eigenen und zum Schaden anderer über andere (wie auch die Weltgeschichte zeigt).

Die obrigen Gewalten sind zwar von oben her dafür ausgestattet zu herrschen und eine Ordnung aufbauen und erhalten zu können, doch bedeutet es nicht, dass die Seele oder das Allgemein-Verhältnis eine geringere Rolle spielen, als der Dünkel des Einzelnen, wie er sich in irgendwelchen Führungsrollen einfindet. Etwas weitergraben in der eigenen Seele kann oft die Lösung sein, jedenfalls selten wird es sich nachteilig auswirken, was man dann zu finden vermag...


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