Grundanschauungen - Le Bon (alle)

Devino M., Mittwoch, 13. März 2019, 14:28 (vor 1870 Tagen) @ Devino M.

Psychologie der Massen - Gustave Le Bon
2.B.4.K.I. Die unveränderlichen Grundanschauungen

Durch die allgemeinen Grundanschauungen haben sich die Menschen jedes Zeitalters mit einem Netz von Überlieferungen, Meinungen und Gewohnheiten umgeben, aus dessen Maschen sie nicht entwischen können und durch die sie einander immer etwas ähnlich werden. Der unabhängigste Geist denkt nicht daran, sich ihnen zu entziehen. Die echte Tyrannei beherrscht die Seelen unbewusst, denn sie allein ist nicht zu bekämpfen.
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Es wird überwiegend quantitative Arbeitet erwartet, in der heutigen Wirtschaft. Gerade dann sollte man hingehen und nur qualitative Arbeit leisten. Denn die heutigen Schwierigkeiten die oft entstehen, dass z.B. die Technik versagt und störanfällig ist, liegt gerade darin, dass man irgendwelche Quantität durch die Technik pressen möchte, statt die Technik zu ehren. Mit weit mehr qualitativer Arbeit, würde sich vieles wieder ergeben und mehr im Fluss bleiben.

Neue Grundanschauungen müssen her. Auch das gesamte Wirtschaftssystem muss umgekrempelt werden. Denn es erzeugt wohl das meiste Übel heutiger Tage, und dabei müsste es gar nicht so sein. Auch nützt es nicht von irgendeiner hier- und da personifizierten Profitgier zu erwarten, dass sich diese zum eigenen Nachteil selbst umorganisiert. Es hilft auch nur die Einsicht und Veränderung der Grundanschauung weiter. Denn letztlich herrscht dennoch die Masse, und sei es nur unbewusst oder durch dies, wovon sie selbst wiederum beherrscht wird. Zum Beispiel durch das Begehren, was lediglich einzelnen vergönnt ist, die eben alles am besten zum eigenen Vorteil auszunutzen wussten. Dennoch kommt alle Stärke durch das verblendete Begehren der Massen. Sonst hätte der einzelne Profiteur überhaupt nichts in der Hand, wenn kein Begehren der Masse dahinter stünde.

Das heutige Wirtschaftssystem arbeitet gegen den Menschen und auch gegen die Menschheit und Menschlichkeit. Dabei sollte jedes System so beschaffen sein, dass es für die Menschheit ist. Es ist noch das Relikt vergangener Denkart, sprich der Individualisierung und auf den Vorteil Einzelner bezogen und ausgerichtet. Es gilt jedoch zu erfassen, was die Menschheit wirklich braucht und was zunächst notwendig ist, und ein Wirtschaftssystem, was darauf aufbaut, das erforderliche zu besorgen und den Menschen verfügbar zu machen, nach Notwendigkeit. Dann wird sich auch der Luxus ergeben, dass aller Überschuss der Allgemeinheit zugute kommt.

Der Fehler liegt lediglich in der falschen Ausrichtung. Es mag dann nicht mehr oder weniger geben, als da ist, es verteilt sich dann nur lediglich um. Profitgier ist ein Mangeldenken, es entzieht allen etwas, um es wenigen zu geben, die es nicht benötigen oder bereits nicht wissen wohin damit [zumindest den so von allen realisierten Überschuss - nachdem der Allgemeinheit die Notwenigkeit ansatzweise erfüllt wurde]. Die Richtung muss umgekehrt werden. Erst in der Grundanschauung, und danach in der äußeren Umsetzung. Letztlich landet vieles im Leeren, weil es dorthin forciert wird, wo es nur noch im symbolischen Kapital ausklingt. Darin mündet bedauerlicherweise ein Großteil der Arbeitsleistung (damit ein paar wenige, irgendwelche Ziffern auf ihrem Konto multipliziert betrachten können). Würde nur diese Richtung umgekehrt, dann würde es keine symbolischen Bankkonten geben, sondern das Geld würde sich in erwirtschaftete Arbeit wandeln, die tatsächlich etwas erzeugt und erschaffen kann, im Überfluss.

Der letztliche Betrug ist ein Denkfehler, der von den Massen begangen wird, in dem sie das annehmen, was ihnen von personifizierten Marktkräften auf den Teller gelegt wird. Und fast nichts weiter.. die vermeintliche Komplexität der Vorgänge ist dazu da, die Dinge undurchschaubar zu halten.. doch wenn das Wirtschaftssystem kippt, wird man erkennen, das fast nichts mehr als bloßer Schein dahinter war. Die Kraft aus der sich alles speiste, waren Illusionen und Verblendungen der Masse selbst. Es wird sich kein Verantwortlicher finden lassen, außer den benannten Dingen. Selbst wenn dann durch diejenigen, die mit besserer Gesinnung in Positionen vorheriger Übeltäter, vieles aufgedeckt werden mag was vielleicht an bodenlosen Profitgier getrieben worden ist, und so irgendwer äußerlich sich finden und dafür bestraffen ließe.


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