O.Wilde: Herausforderungen als Geistesmensch (alle)

Devino M., Samstag, 05. Januar 2019, 20:42 (vor 2204 Tagen) @ Devino M.

"Es kommt für jeden der Augenblick der Wahl und der Entscheidung: Ob er sein eigenes Leben führen will, ein höchst persönliches Leben in tiefster Fülle, oder ob er sich zu jenem falschen, seichten, erniedrigenden Dasein entschließen soll, das die Heuchelei der Welt von ihm begehrt."

- Oscar Wilde -
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Es geht darum, die gewisse Neugier an den Dingen nicht zu verlieren. Denn sonst bleibt man immer mehr nur noch beim Vertrauten und möchte von anderen Dingen auch nichts mehr wissen oder sich von etwas anderem auch nicht mehr fordern lassen.

Wenn man nicht die Dinge lebt, die einem eigen sind, dann nur daher, weil man etwas anderes für sein eigen hält. Und für gewöhnlich bekommt man es nicht wirklich mit und meint dann sehr, genau das gewollt zu haben. Doch wenn etwas da ist, was einem nicht als eigen vorkommt [auch subjektiv besehen], so wäre es noch lange nicht etwas fremdbestimmendes dadurch, sondern nur dass man mit anderen Dingen in Berührung ist.

Das ist sogar gesund, wenn immer wieder etwas da ist, was eine gewisse Ungewohntheit darstellt, denn dann hat man Umgang auch mit den einen umgebenden Dingen, die nicht bloß das Vertraute darstellen. Das braucht nicht reizverliebt bis auf die Spitze getrieben sein, dass man anderen im [geistigen] Knochenbau drin hängt (nur um etwas zu spüren - wie es so schön heißt). Jedenfalls fordert ein Geistesmensch [Jünger] stets sich selbst heraus.


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