Wunderlektionen - KiW 21:1:4 (alle)

Devino M., Donnerstag, 01. März 2018, 00:54 (vor 2255 Tagen) @ Devino M.

Ein Kurs in Wundern - T 21:1:4

Durch ihre Anpassung gewöhnen sich die Blinden an ihre Welt. Sie glauben, sich darin auszukennen. Sie haben dies nicht durch freudige Lektionen gelernt, sondern durch die strenge Notwendigkeit von Grenzen, die sie nicht überwinden zu können glaubten. Und da sie das noch immer glauben, sind ihnen diese Lektionen lieb, und sie klammern sich an sie, weil sie nicht sehen können. Sie verstehen nicht, dass die Lektionen sie blind halten. Das glauben sie nicht. So behalten sie die Welt, die sie in ihrer Vorstellung "sehen" lernten, und glauben, dass sie nur zwischen dieser oder nichts wählen können. Sie hassen die Welt, die sie durch Schmerz erlernten. Und alles, wovon sie denken, es sei in ihr, dient dazu, sie daran zu erinnern, dass sie unvollständig sind und bitteren Entzug erlitten haben.
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Mit vielem in dieser Welt ist es doch so, wenn die feste Gewissheit angenommen ist, aus dieser oder jener Situation nicht entkommen zu können, findet ein Abfinden damit statt. Ja mehr noch, es wird der eigene Glaube sogar bestärkt, in dem man Gründe sucht und auch findet, warum diese Situation unausweichlich für einen ist. Und wenn man sich dahingehend überzeugt hat, bleibt nur noch zwischen dem zu wählen, wovon man sich bereits überzeugt oder konditioniert hat.

Aus diesem, womit man sich abgefunden hat, wird dann eine Gewohnheit. Aus Gewohnheiten werden Bequemlichkeiten. Daraus wird die vermeintlich vertraute Welt so konstruiert, dass man sich womöglich dagegen wehren wollte, sollte diese durch Veränderungen oder Verlust irgend einer Art bedroht sein.

So wird vielleicht aus etwas, was einem nicht entspricht, etwas werden, wofür man einsteht oder bereit ist dafür zu kämpfen. Doch am Ende die Einsicht, wir sind alle hier nur um zu lernen. Um die Lektion zum Abschluss zu bringen, die uns veranlasste dort zu sein, wo man ist, und mehr auch nicht. Die Lektion dessen, was auch immer man glaubte, was man wäre oder bräuchte, und doch was es nicht ist. Denn der Sohn Gottes kann sich nicht begrenzen, er kann es sich nur ausmalen, wie es wäre und dieses Ausmalen und diese jene Vorstellung erleben und erleiden.


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