Stück um Stück voran gerückt - KiW 18:2:5 (alle)

Devino M., Freitag, 22. Dezember 2017, 01:09 (vor 2324 Tagen) @ Devino M.

Ein Kurs in Wundern - T 18:2:5

Träume zeigen dir, dass du die Macht hast, eine Welt zu machen, wie du sie haben willst, und dass du sie siehst, weil du sie haben willst. Und solange du sie siehst, zweifelst du nicht daran, dass sie wirklich ist. Doch hier ist eine Welt, eindeutig in deinem Geist, die außen zu sein scheint. Du reagierst nicht so auf sie, als habest du sie gemacht, noch wird dir klar, dass die Gefühle, die der Traum erzeugt, von dir kommen müssen. Die Traumgestalten und das, was sie tun, sind es, die den Traum zu machen scheinen. Du merkst nicht, dass du sie für dich ausagieren lässt, denn merktest du es, läge die Schuld nicht bei ihnen, und die Illusion der Befriedigung wäre dahin. In Träumen sind diese Merkmale nicht verschleiert. Du scheinst zu erwachen, und der Traum ist nicht mehr da. Doch was du nicht begreifst, ist, dass das, was den Traum verursacht hat, nicht mit ihm vergangen ist. Dein Wunsch, eine andere Welt zu machen, die nicht wirklich ist, bleibt bei dir. Und das, wozu du zu erwachen scheinst, ist nur eine andere Form derselben Welt, die du in Träumen siehst. Du verbringst deine gesamte Zeit mit Träumen. Deine Schlaf- und deine Wachträume haben verschiedene Formen, das ist alles. Ihr Inhalt ist derselbe. Sie sind dein Protest gegen die Wirklichkeit und deine fixe, wahnsinnige Idee, du könntest sie verändern. In deinen Wachträumen nimmt die besondere Beziehung einen besonderen Platz ein. Sie ist das Mittel, durch welche du versuchst, deine Schlafträume wahr zu machen. Daraus erwachst du nicht. Die besondere Beziehung ist deine Entschlossenheit, deine Macht über die Unwirklichkeit zu erhalten und dich selber am Erwachen zu hindern. Und solange du dem Schlaf mehr Wert als dem Wachsein beimisst, wirst du nicht von ihm lassen.
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Des einen Freud, des anderen Leid heißt es. Jede Seite hat nur eine Hälfte. Und zwei zusammen müssen doch noch kein Ganzes ergeben, es können ja auch zwei gleiche Hälften sein.

Des einen Glück muss auch nicht des anderen Leid sein, denn es braucht ja nicht unbedingt einen Zusammenhang ergeben, wenn es kein Ganzes bildet.

Außerdem nimmt man sich selbst überall mit hin, ansonsten wäre man ja auch gar nicht erst dabei. Da gewinnt die Aussage "des einen Glück, des anderen Leid", auch wieder eine weitere Bedeutung.

Ein Geist, der etwas ersann, muss da gewesen sein, sonst gäbe es kein da, oder jedenfalls nichts, was da ist.

Was also ist einfacher? Etwas zu ersinnen, oder etwas daraus und wieder davon frei zu machen?

Die Wahrheit wird nicht gut bezahlt, aber der Lohn daraus bleibt. Hat man also genug angesammelt davon, ist die Bezahlung doch jedes Stück wert.


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