Die eine Realität und Ich - KiW 18:2:4 (alle)

Devino M., Mittwoch, 13. Dezember 2017, 02:08 (vor 2333 Tagen) @ Devino M.

Ein Kurs in Wundern - T 18:2:4

Träume sind Wutausbrüche der Wahrnehmung, in denen du buchstäblich schreist: "Ich will es so!" Und so scheint es zu sein. Und dennoch kann der Traum seinem Ursprung nicht entrinnen. Ärger und Angst durchziehen ihn, und im Nu dringt in die Illusion der Befriedigung die Illusion des Schreckens ein. Denn der Traum von deiner Fähigkeit, die Wirklichkeit dadurch zu kontrollieren, dass du sie durch eine Welt ersetzt, die du vorziehst, ist erschreckend. Deine Versuche, die Wirklichkeit auszulöschen, sind sehr Furcht erregend, doch das zu akzeptieren, bist du nicht gewillt. Also ersetzt du sie durch die Phantasie, die Wirklichkeit sei Furcht erregend und nicht das, was du ihr antun möchtest. So wird die Schuld wirklich gemacht.
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Das Kindliche Gemüt, im allgemeinen Sinne der Entwicklung begriffen, meint, es gäbe eine Welt da draußen, für die man gar nichts könne. Das geschulte und weiter entwickelte Gemüt jedoch weiß, alles begegnet einem, weil man es selbst ist, und andernfalls keinerlei Berührung der inneren Verhältnisse damit hätte.

Natürlich ist der einfachere Weg dann, alle Verantwortung daran einfach nur von sich zu weisen. Doch warum hat man irgend ein inneres Gewahrsein daran davon dann?

Hierbei gilt es zu Unterscheiden, zwischen dem, was Teil eigenen Gewahrseins direkt im inneren Erleben dazu ist, und dem, was lediglich zur Erfahrung und Kenntnis gebracht wird, ohne einen direkten Anteil und Erfahrungspunkt in der eigenen Wahrnehmung dessen zu besitzen. Also was lediglich durch z.B. Medien u.ä. vom äußeren her zugetragen wird und man daher in indirekter Weise lediglich damit befasst ist.

In einer umgekehrten Betrachtungsweise nehme man z.B. das unterbelichtete Ego, das vielleicht irgend etwas tolles über sich als Gesamtwesenheit erfahren hätte, es sogleich dieses für eigene persönliche Verdienste rechnet, obwohl es an sich überhaupt zu keinem Teil dessen und im Entstehen dessen, beigetragen hätte. Außer also um sich den Lohn davon zurechnen zu sehen.

Eines ist doch klar, würde jeder in gleicher Weise einen bestimmten Teil einer allgemeinen Realität zu verändern suchen, wer sollte dann den Zuschlag dafür erhalten dieses tatsächlich tuen zu dürfen? Und wäre die Welt dadurch danach wirklich ein besserer Ort für alle?

Und wenn so ein Versuch die Realität (meist zu bloß eigenen Gunsten) verändern zu wollen scheitert (und selten wird es anders sein, wenn kein Sinn für die Gesamtverhältnisse gegeben ist - erkenntlich vor allem an der Betrachtungsweise, dass im überwiegenden Sinne von sich und den anderen außer sich alles beurteilt wird), wäre die Welt sodann nicht ein schlimmer Ort? Weil dieser dann doch in furchtbarer Weise, dem eigenen inneren Sinn der einen umgebenden Realität zuwieder liefe?


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