Maßvoll zur Andacht bewogen - BG 6:17 (alle)

Devino M., Mittwoch, 30. August 2017, 03:13 (vor 2455 Tagen) @ Devino M.

Bhagavad Gita 6:17

Yogananda:
Wer regelmäßig und maßvoll isst, ruht, arbeitet, schläft und wacht, wird feststellen, dass der Yoga all seinem Leid ein Ende bereitet.

Prabhupada:
Wer in seinen Gewohnheiten des Essens, Schlafens, Entspannens und Arbeitens maßvoll ist, kann alle materiellen Leiden lindern, indem er das yoga-System praktiziert.

Reclam:
Wer maßvoll speist und sich erholt,
Wer maßvoll handelt jederzeit,
Wer maßvoll schläft und maßvoll wacht,
Bei dem tilgt Yoga jedes Leid.

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Man fragte sich, warum Prabhupada, "Yoga" oft als "yoga", mit einem Kleinbuchstaben beginnend schreibt? Doch wenn man es als etwas Tätiges nimmt und sich in der Weise daran annähert, nicht nur als eine Umschreibung oder einen Oberbegriff allein, dann möchte es vielleicht seinen Sinn ergeben. In Annährung an den Geist und vermutlich dadurch, dass der Geist im Gegensatz zu allen materiellen und körperlichen Funktionen, Gegebenheiten und Konstitutionen, als dermaßen grenzenlos und unkonventionell gehandelt wird, mag dagegen die Versuchung herrühren, ihm auf ähnlicher Weise und Basis begegnen zu wollen.

Doch was brächte Unausgewogenheit in irgendeiner Richtung und Hinsicht anderes, als letztlich einen nur dazu führen zu wollen, dass Gleichgewicht darin und damit herstellen zu dürfen. Jedenfalls wäre es in keiner Weise ein Indiz dafür, tatsächlich in angemessener Weise damit auch umgehen zu können. Wenn es nicht ohnehin lediglich einen Versuch darstellte, sich bloß dadurch aus der Affäre ziehen zu wollen, als wäre man jenseits von "gut und böse" und müsse gar abgehoben damit umgehen, anstelle eines angemessenen und ausgewogenen Umgang damit zu pflegen.

Leicht machte man es sich dann, auf Kosten des Allgemeinen (welcher Art und Form auch immer) gesondert und überhoben sich geben zu wollen. Und wäre man also ebenso im Allgemeinen, wie jeder andere, dann würde es natürlich auf Kosten des Allgemeinen gehen, täte man also anders als dem also wäre tuen, und erfüllte also seinen Anteil daran dadurch nicht und dieses vielleicht gar mit Vorsatz. Vielleicht, wie wohl nicht selten mal auch wieder unter dem Deckmantel irgend einer Form von Spiritualität und einem Anschein also, nicht mehr seinen Alltag wie jeder andere Mensch auch, es für nötig zu haben diesen so bestreiten zu brauchen.

Doch ist es ganz einfach darum bestellt, wenn man Geist spielen möchte, dann sei man Geist, und bleibe im Geist, statt sich ohne seine notwendigen Belange kümmernd dem Allgemeinwohl zu Lasten zu fallen. Andernfalls darf man gern auch die Sorge dafür tragen, alles so zu hinterlassen alsdann, und in ausgewogener Weise zu erledigen, dass es keinerlei Kummer bereiten sollte, wenn man also zu den Ewigen Jagdgründen (wie es bei Indianern wohl gehießen haben mag) aufbrächte, oder ebendrum wie ein Geist durch den Alltag streifte.

Denn wenn es bloß aus Unwillen herrührte, seiner Verantwortung gerecht zu werden, ist alle überhobene daraus resultierende Verworrenheit, keineswegs ein Akt geistiger Fortgeschrittenheit als bloß Unzulänglichkeit einen adäquaten und ausgewogenen Umgang zu pflegen mit den allgemeinen Dingen um einen herum in rechter Weise umzugehen. Da hilft dann auch kein Yoga oder irgend eine Religion und Spiritualität, die solcherlei sogar schlichtweg voraussetzt, ehe man sich darin vertiefend geistige Fortschritte erringen wird...


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