Der fragende Geist - KiW 3:3:3 (alle)

Devino M., Montag, 26. Dezember 2016, 02:49 (vor 2950 Tagen)

Ein Kurs in Wundern - T 3:3:3

Der fragende Geist nimmt sich selbst innerhalb der Zeit wahr und sucht daher nach künftigen Antworten. Der verschlossene Geist glaubt, die Zukunft und die Gegenwart seien gleich. Das schafft einen scheinbar stabilen Zustand, ist aber gewöhnlich der Versuch, einer darunter verborgenen Angst entgegenzuwirken, die Zukunft werde schlimmer sein als die Gegenwart. Diese Angst hemmt die Neigung, überhaupt in Frage zu stellen.
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"Das wurde aber schon immer so gemacht". "Etwas wurde einmal gesagt, es sei so, also wird es wohl so sein (und bleiben)" usw. Oder auch Wörtlichnahme dessen, was nur symbolisch oder mittelbar, nicht jedoch unmittelbar zutrifft.

All dieses lässt sich vermeiden, wenn aufs neue geprüft und gefragt wird, oder hinterfragt wird, ehe blindlings etwas unternommen würde.

Denn manche Schwierigkeiten würden nicht entstehen, wenn man mit dem, was jetzt da ist umgeht, statt mit dem, was nur mal war, oder ebensogut, was nur der Einbildung entspringt.

Es mag schon sein, dass man mit etwas nicht konfrontiert sein würde, wenn man damit nicht in irgend einer Weise umgehen könnte. Man würde es sich vom Selbst her gar nicht erst zustellen. Dennoch heißt es noch nicht, dass alles so sein müsse, wie es ist oder alles unbedingt auch seine Richtigkeit hat.

Zwar kann man nicht nur sich selbst einen möglichen Irrtum zugestehen, sondern ebensogut können Irrtümer auch anderen unterlaufen. Dennoch, wenn mehr hinterfragt und geprüft würde, unzwar nach innen, zu sich selbst zuerst, bevor man nach außen damit rennt; undzwar was, warum oder wie man etwas tut oder tuen könnte oder auch sollte, so bräuchten viele unnötige Schwierigkeiten gar nicht erst aufkommen.

Und was man selbst erhalten möchte und sich zugesteht, dass sollte man grundsätzlich erhalten wollen und allen zugestehen, denn der allermeisten Dinge Grund ist nicht der Überflüssigkeit wegen, sondern der Notwendigkeit, was mit Substrat verbunden ist. Der Taten jedoch gibt es vieler, die eher überflüssig sind, als notwendig zu sein.

Mit gutem Willen - KiW 3:4:5

Devino M., Dienstag, 27. Dezember 2016, 00:53 (vor 2949 Tagen) @ Devino M.

Ein Kurs in Wundern - T 3:4:5

Wahrnehmung beinhaltet immer einen gewissen Missbrauch des Geistes, weil sie den Geist in Bereiche der Ungewissheit bringt. Der Geist ist sehr aktiv. Wenn er sich entscheidet, getrennt zu sein, entscheidet er sich, wahrzunehmen. Bis dahin will er nur erkennen. Danach kann er nur doppeldeutig entscheiden, und der einzige Ausweg aus der Doppeldeutigkeit heraus ist die klare Wahrnehmung. Der Geist kehr erst dann zu seiner eigentlichen Funktion zurück, wenn er erkennen will. Das stellt ihn in den Dienst des reinen Geistes, wo die Wahrnehmung verändert wird. Der Geist entscheidet sich, sich selber aufzuspalten, wenn er sich entscheidet, seine eigenen Ebenen zu machen. Doch kann er sich vom reinen Geist nicht völlig trennen, weil es der reine Geist ist, aus dem er seine ganze Macht bezieht, zu machen oder zu erschaffen. Sogar in der Fehlschöpfung bestätigt der Geist seine Quelle, sonst würde er einfach aufhören zu sein. Das ist unmöglich, weil der Geist zum reinen Geist gehört, den Gott erschaffen hat und der deshalb ewig währt.
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Tja, so lässt sich vieles einfach mal umgedreht doch klarer sehen, als wenn man es vermeintlich (mehrheitlich nach) meint in rechter Weise zu betrachten. Denn dann wird klar, dass wenn es nicht in Gotteserkenntnis gründet, es bereits eine gespaltene Sichtweise auf aller Dinge ist.

Es ist nicht daher gut oder schlecht, es ist nach seiner Weise nur so, oder andernfalls anders.

Wenn Geist aktiv ist (und das ist nicht der äußere Tand des Lebens oder Leidenschaft), dann kennt er keine Ruhe haben oder Müde sein. Auch das soll kein Aufruf sein etwas anderes, als den Geist daher zu überreizen oder zu verausgaben, sondern doch darauf zu achten, was sich worauf bezieht. Dennoch ist Trägheit eher ein Zeichen dafür, von weniger Geist angeregt und belebt zu sein, als von zu viel.

Es kann auch andere Ursachen noch haben, z.B. dass man selber etwas nicht entwickeln möchte, sondern stets nur auf das zurückgreifen, was bereits da ist. Also Faulheit, jedoch nicht in offensichtlichster Weise, es kann derart sein, dass man meint, etwas würde einem nicht liegen, deswegen benutze man es nicht in der Weise, wie es hätte genutzt sein können.

Wenn man etwas nutzt, welche Fertigkeit auch immer es sei, dann nutzt man es auch unter Anwendung des eigenen Willens. D.h. man zahlt einen gewissen Bereich seines Willens dafür ein. Lässt man sich nur Träge hineinfallen, obwohl man der Fertigkeit durchaus vermöge ist, dann zahlt man nicht nur einen Teil seines Willens ein, sondern man lässt sich dann zusätzlich davon beherrschen.

Ganz unabhängig dessen, wie weit es zu lasten von etwas Drittem auch ginge. Man ist am Ende, auch wenn es anfängliche Mühe machen mag, doch besser dran und aufgestellt allemal, wenn man darauf achtet, selber alles, was einem leicht möglich ist, auch aufzubringen. Das ist guter Wille, die Einbeziehung und Anwendung all der Möglichkeiten und Fertigkeiten, derer man fähig ist, vor allem wenn es einem nicht schwer ist (und andernfalls es zur Faulheit zählte). Es geht nicht um äußere Aktivität, sondern um so schlichte Dinge, wie das eigene Denkvermögen auch zu nutzen, statt alles nur vorgekaut zu übernehmen. Oder wenn man etwas innerlich sich erarbeiten kann, versuchen mit irgend welcher Härte es zu erwirken. Oder wenn etwas einem möglich ist, man es aber so lange schleifen lässt, bis man unter Zeitdruck oder Zwängen es ja doch tuen muss usw.

Und man kommt um gewisse Dinge oder Fertigkeiten ohnehin nicht Drumherum, ist nur mit etwas gutem Willen gleich besser dran, und mehr Arbeit macht es auch nicht, nach vorneraus, als dann nach hintenraus...

Vom Überzeugtsein zum Überzeugen - KiW 3:5:2

Devino M., Donnerstag, 29. Dezember 2016, 23:57 (vor 2946 Tagen) @ Devino M.

Ein Kurs in Wundern - T 3:5:2

Seit der Trennung sind die Worte "erschaffen" und "machen" verwechselt worden. Wenn du etwas machst, tust du das aus einem bestimmten Gefühl des Mangels oder einem Bedürfnis heraus. Alles, was für einen bestimmten Zweck gemacht wird, lässt sich nicht wahrhaft verallgemeinern. Wenn du etwas machst, um einem von dir wahrgenommenen Mangel abzuhelfen, so drückst du damit stillschweigend aus, dass du an Trennung glaubst. Das Ego hat zu diesem Zweck viele raffinierte Denksysteme erfunden. Keines davon ist schöpferisch. Einfallsreichtum ist verlorene Mühe, sogar in seiner raffiniertesten Form. Der höchste konkrete Charakter der Erfindung ist der abstrakten Schöpfungskraft von Gottes Schöpfungen nicht würdig.
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Vieles würde bereitwillig sogar aufgegeben und von diesem abgelassen werden, wenn festgestellt würde, dass es eine bessere Lösung noch gäbe, als die, welche dem aktuellen Glaubensstand entspräche. Und doch würde es oft noch zuförderst Nachhilfe benötigen, in dem erst der Überzeugung des eigenen Vorteils Abhilfe geschaffen sein möchte. Und schon ist der Glaube eines Mangels damit gefestigt und eingekauft worden.

Natürlich kann es dann kaum anders sein, als streng darauf achten zu müssen nirgends irgend einen Nachteil in Kauf zu nehmen. Was bedeuten würde, dass im Zweifelsfalle der Nachteil bei allem anderen liegen dürfte, womit man es zu tuen bekäme.

Während man in der Weise also darauf achtete, dass ein Gewinn dabei ist, gewinnt das Gesamtverhältnis hierbei nicht, und man trägt nicht zu Besserung dessen bei.

Dabei könnte es gerade dort Wunder wirken, mal aus all diesen Verhältnissen für einen Moment heraustreten zu können, vorausgesetzt man könnte noch und würde davon vorübergehend lassen, ganz ohne eine Rolle darin einzunehmen, und sich so auf die wesentlicheren Dinge mal besinnen.

Manchmal hilft auch etwas gelassenere Grundstimmung, oder auch sich selber mal weniger wichtig zu nehmen. Und schon wird man nicht mehr für irgend einen Mangel länger einstehen wollen, wenn es diesen dadurch, dass man davon abließe, gar nicht mehr gäbe. Eine leichtere Methode mag es wohl gar nicht geben, einem Mangel abzuhelfen, als bloß von der Überzeugung oder einem bereits gefestigten Glauben daran, abzulassen.

So wäre die eigene Überzeugung nun dieses oder jenes, so aber auch dies oder jenes das, wovon man bemüht wäre andere stillschweigend durch sein eigenes Bestreben stets zu überzeugen. Allein schon nur durch die Grundstimmung und Haltung die von einem, darin einhergehend, ausgehen wird...

Gut vorbereitet - BG 7:20

Devino M., Mittwoch, 28. Dezember 2016, 00:00 (vor 2948 Tagen) @ Devino M.

Bhagavad Gita 7:20

Yogananda:
Wenn die Menschen ihren eigenen Neigungen folgen und ihre Unterscheidungskraft durch dieses oder jenes Verlangen einbüßen, wenn sie sich dieser oder jener kultischen Vorschrift unterwerfen, suchen sie die niedrigeren Gottheiten auf.

Prabhupada:
Diejenigen, deren Intelligenz von materiellen Wünschen gestohlen wurde, ergeben sich Halbgöttern und folgen, jeder seiner eigenen Natur entsprechend, bestimmten Regeln und Vorschriften der Verehrung.

Reclam:
Von mancherlei Gelüst verlockt,
Nahn andre andern Göttern sich;
Im Bann der eigenen Natur
Verehrend sie geflissentlich.

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Es dürfte wohl von Sai Baba sein, dass einer zu ihm kam und sehr von Glückseligkeit angetan war, was ihm dann auch gewährt wurde. Nach ein paar Tagen oder so, kam er wieder und wollte es nicht, weil er dieses einfach nicht mehr aushalten konnte.

So ist es nunmal mit dem, womit man erfüllt ist. Was nutze es einen Hebel umzulegen, damit aber nicht in rechter Weise umgehen zu können oder es aushalten zu können?

Nahezu jeder läuft den Dingen hinterher, die er für wichtig oder wichtiger zumindest als anderes hält, und doch, wie viele sind derer, die glücklich in sich selbst alles finden? Einiges wird für viel zu geringschätzig gehalten, was doch mehr ist, anderes wird überbewertet, und doch davon nicht abgelassen.

Vielleicht auch weil man davon nicht lassen kann, weil man von diesem bereits zu stark erfüllt ist oder zu viel davon hat, nicht weil es daran mangelt, sondern weil es einen zu stark beherrschen mag, weil es vorherrschend vertreten ist.

Und doch ist wiederum die Lösung in einem, entweder sich darauf hinreichend vorbereitet zu haben oder nicht. Etwas bloß zu wollen, oder es wirklich aushalten zu können oder damit umgehen zu können.

Man bekommt nicht unbedingt das was man möchte, sondern das, was man braucht oder das, womit man umgehen kann, oder das, worauf man sich vorbereitet hat. Und es kann einem kaum einer eben die Vorbereitung nehmen. Doch wird durch die Vorbereitung bereits vieles möglicherweise hinreichend geklärt sein, dass einem daran nichts mehr liegt, und dann kann man damit auch eher umgehen, als wenn zu viel Eigeninteresse daran geknüpft ist.

Es zählt also nicht das Maß des haben wollens, es zählt mehr das Maß, damit angemessen umgehen zu wollen.. und ob es einem überhaupt anvertraut werden kann...

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