Ausgleichschaffende Gerechtigkeit - BG 6:16 (alle)

Devino M., Montag, 28. November 2016, 00:59 (vor 2978 Tagen)

Bhagavad Gita 6:16

Yogananda:
O Arjuna! Der Schlemmer, der Hungerkünstler, der Langschläfer und der Schlaflose - keiner von diesen hat Erfolg im Yoga.

Prabhupada:
O Arjuna, es ist nicht möglich, ein Yogi zu werden, wenn man zu viel isst oder zu wenig isst, wenn man zu viel schläft oder nicht genug schläft.

Reclam:
Nicht ist ein Yogi, wer zu viel,
Noch auch wer nichts isst, Ardschuna,
Noch wer zu viel des Schlafes pflegt,
Noch wer stets wacht, o Pandava.

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Ist denn nun mehr Geist im Erschaffenen oder materialem? Oder weniger, als etwa in uns selbst? Entscheidend ist nur, dass kein Heil aus dem wird, wo Unausgewogenheit herrscht, noch wird einem aus dem Geringeren etwas Höheres zuteil.

Vielmehr ist man selber dazu da, um die Dinge seiner Umgebung ins Gleichgewicht zu befördern. Und nicht zu erwarten dass einem daraus etwas zufällt, was möglicherweise auch gar nicht der Beschaffenheit dessen entspricht.

Wenn also die Dinge auf einem Planeten so sind, wie sie sind, und zu dem führten, was nun da ist, dann bringt es nichts, anzunehmen, indem man sonstwie in sondersamerweise damit umgeht, sich nun über diesen Dingen zu wähnen.

Noch wird man davon in irgendeiner Weise frei, als man grundsätzlich Teil dessen was da ist und auf selber Ebene sich bewegt, sich für mehr zu halten, als aus dem werden kann, was da ist. So macht man sich nur leicht was vor, doch Sondersein hebt nicht wirklich empor. Es ist nicht weit jenseits der Einbildung.

Zwar ist es nicht die Art und Weise der Natur, überflüssiges oder unnötiges zu erzeugen, denn es folgt alles einer Ursache. Doch Ursache in der Natur kennt nur das, wozu es der Natur über den Zustand der da ist, hinaus verhilft. Es ist eine Kette, die nicht plötzlich abreißt und anderwärts entsteht, ohne dass Ursache dazu besteht. Im Grunde genommen ist auch die Art der Natur an sich die, stets ein Gleichgewicht zu erzeugen, um denn über dieses wieder hinaus zu wachsen, weil Leben einströmt und das Gleichgewicht daher nur einer Etappe stets entspricht.

Es gibt allerdings nicht nur die Gerechtigkeit zwischen unten und oben, es gibt auch die, welche seitswärts besteht, oder auch zwischen dem äußeren und dem inneren. Vieles, was wir daher nicht selbst ins Gleichgewicht bringen, wird früher oder später alles was darauf basiert ins wanken bringen. Nicht weil es nun schlecht ist, sondern weil es der Natur der Dinge entspricht, so wie sie dann daraus entstehen.

Ausgleichschaffende Gerechtigkeit heißt Frieden mit sich und allem anderen.. darüber hinaus müsste etwas sonst von sich aus dann Ungleichgewicht erschaffen wollen, doch wird es dann früher oder später zum eigenen Fall damit beitragen, und braucht einen nicht überwiegend zu besorgen...

Gleichheit und Wandel - BG 6:19

Devino M., Mittwoch, 30. November 2016, 01:36 (vor 2976 Tagen) @ Devino M.

Bhagavad Gita 6:19

Yogananda:
Ein Yogi, der seine Gefühle (Chitta) beherrscht und regelmäßig über das Selbst meditiert, gleicht einer ruhigen Flamme an einem windstillen Ort.

Prabhupada:
So wie ein Licht an einem windstillen Ort nicht flackert, bleibt auch der Transzendentalist, dessen Geist beherrscht ist, in seiner Meditation über das transzendentale Selbst immer stetig.

Reclam:
"Das Licht an einem stillen Platz,
Das nicht des Windes Hauch, bewegt",
Ein Gleichnis für den Yogi ist's
Der steten Sinns der Andacht pflegt.

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Gleichheit und Akzeptanz ist das was inneren Frieden bedingt. Denn wenn alles in Gott ruhen kann, dann kann doch auch in uns alles ruhen und Frieden finden.

Das Verlangen etwas anderes zu verändern, als sich selbst, ist das, was Unruhe schafft, denn wir können es nicht ändern, auch ist es meist gar nicht unsere Aufgabe etwas zu verändern, wenn wir selbst nicht Anlass und Ursache dafür waren und sind.

Wenn alles hier und jetzt ist, ob mehr im Geist'gen oder mehr im Äuß'ren, dann ist es geistige Beharrlichkeit und eine gewisse Geschwindigkeit (sich der Trägheit nicht verpflichtet zu fühlen) der Auffassungsgabe, die entscheidet, worin man wach ist, oder es nicht ist.

Erkennt man sich im großen Ganzen, so gibt es auch nichts mehr wogegen man sich aufzubäumen hätte, ohne sich selbst damit zu meinen. Ist man zum Frieden darin gelangt, dann gibt es nichts, was es daran zu verändern gäbe, denn es gäbe nichts so wie es ist, ohne allem anderen was darin ist.

Und wieso sollte man auch am Unbeständigen noch etwas verändern wollen? Alles strebt einer gewissen Vollkommenheit zu, und hat es diese nicht erreicht, befindet es sich in einer relativen Stellung. Der Fehler kann also nur darin liegen, dieses für voll zu nehmen, oder sich an der eigenen Unbeständigkeit zu stören, worin man damit übereingeht und so ebenfalls davon nicht unberührt bleibt.

Ja, es bedarf einer Erfahrung, dahingehend, vom größeren Ganzen berührt worden zu sein, oder von einer umfassenderen Entität an sich, um von der Beharrlichkeit zu kosten, die einem, wenn auch im tieferen Grunde des Wesens nur, immer wieder dann versichert, dass es nicht alles ist und nicht alles war, und man getrost sein kann, dass man noch vielem begegnen wird, was einem aufzeigt, worin man wachsen darf...

Die großen und kleinen Missgeschicke - KiW 4:3:3

Devino M., Donnerstag, 01. Dezember 2016, 02:09 (vor 2975 Tagen) @ Devino M.

Ein Kurs in Wundern - T 4:3:3

Sicher ist unterdessen klar geworden, weshalb das Ego den reinen Geist als seinen "Feind" betrachtet. Das Ego ist aus der Trennung hervorgegangen, und die Fortdauer seiner Existenz hängt von deinem fortgesetzten Glauben an die Trennung ab. Das Ego muss dir irgendeine Belohnung für die Aufrechterhaltung dieses Glaubens bieten. Alles, was es bieten kann, ist ein Gefühl vorübergehender Existenz, die mit seinem eigenen Anfang anfängt und mit seinem eigenen Ende endet. Es sagt dir, dass dieses Leben deine Existenz ist, weil es seine ist. Gegenüber diesem Gefühl vorübergehender Existenz bietet dir der reine Geist die Erkenntnis der Dauerhaftigkeit und des unerschütterlichen Seins. Niemand, der je diese Offenbarung erfahren hat, kann jemals wieder ganz an das Ego glauben. Wie könnte sein dürftiges Angebot an dich über Gottes herrliche Gabe siegen?
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Wenn man in einem Raum sich aufhält, ist dieser zunächst die ganze Welt. Jedenfalls sofern man sich auf diesen fokussierte. Ähnlich ist es auch mit dem Ego darum bestellt, es sagt einem an der Stelle, dass es die gesamte Welt schon sei. Nun hat man die Wahl, glaubte man daran, so ist dem so, glaubte man nicht daran, dann wäre es ohne Bedeutung.

So ist das Ego nicht das Problem an sich, es ist funktional und hilft einem dabei eine gewisse Selbstwahrnehmung aufrecht zu erhalten. Sofern es sich nicht um das negative Ego handelt, d.h. eigentlich nur die Absonderung dessen, was die Seele aufgelöst haben möchte und es so für sich sichtbar auslagert und vor sich austrägt. Ist das Ego rein funktional dazu bestimmt, für die Seele die Dinge zu bestellen, die nicht der Seelennatur selbst unterliegen oder entsprechen, dann ist es einfach positiv und Zweckgebunden.

Auch ist die grundsätzliche Schwierigkeit gar nicht dann groß da, wenn es alles einfach nur im eigenen Verhältnis gesehen und behandelt wird. Sondern wenn man sich eben durch den Glauben an etwas Nichtigeres, anfinge die Dinge von Substanz her umzustoßen. Noch weitreichender eben darum, wenn man so motiviert es einem gelänge an Kosmische Dinge zu gelangen. Darin bestehen allerlei grobe Missgeschicke, ja selbst letztlich das Karma an sich, welches nur das wieder zu einem hin biegt, was man von sich her weg verbogen hat, bis die Biegung wieder in gesetzmäßiger Form verläuft.

Nehme man nur etwas für sich, was nur eine Art Substanz entspräche, dann kann man aufgrund dessen woraus diese ist, was sie beinhaltet oder nicht, recht gut überschauen, welche Wirkungen und Folgen überhaupt daraus nur entstehen können. Achtete man darauf, sich nur in dieser Art Substanz zu bewegen, könnte man es als eine Art Spiel darin ansehen.

Ähnlicher Art sind viele Offenbarungen, denn im wesentlichen bilden sie den Übergang von dem einen, was ein Spiel ist, zu dem was kein Spiel ist, oder es jedenfalls erst sehr viel später aus Sicht eines weit größeren Zusammenhangs erst wird. Aber noch kann man sich damit das Leben selbst ungemein schwer tuen, wenn man allerlei Regeln, die sagen wir mal, den entsprechenden Verkehr an der Stelle regeln sollen, missachten würde.

Späterhin, selbst wenn der Verkehr scheinbar missachtet würde, jedoch auf den weiteren Umfang und die dortigen Verkehrsregeln ausgerichtet wäre, so wären diese selbst das Maß der Dinge und man könnte dann an der Stelle wieder hinaustreten, und es einer gewissen Selbstregulierung überlassen. So kann man irgendwann alles nicht mehr ganz ernst nehmen, ob man es will oder nicht.. jedenfalls irgendwann...

Die große Entsagung - SuE

Devino M., Freitag, 02. Dezember 2016, 01:22 (vor 2974 Tagen) @ Devino M.

Die Strahlen und die Einweihungen - Regel XI

http://netnews.helloyou.ch/bkgr/cab2400/file2441.html

Eine einfache Regel für das Verstehen und Erreichen bewährt sich immer. Die Grosse Entsagung wird nur dann möglich sein, wenn das Üben der kleinen Verzichte das Leben eines Jüngers oder einer Gruppe beherrscht. Der Verzicht auf Ehrgeiz, auf alle Persönlichkeitsbindungen und auf alles, was den Fortschritt, wie er dem Auge der Seele enthüllt wird, verhindert, legt eine gesunde Grundlage für die letzte grosse Übertragung, die sich auf die Entsagung von dem gründet, was äonenlang Schönheit, Wahrheit und Güte bezeichnete, und was als höchstes Ziel aller höherstrebenden Bemühungen erschien. Das Bemühen, das zu sehen, was voraus und jenseits der scheinbaren Endgültigkeit der Seelenverschmelzung liegt, steht vor den Jüngern, worunter jetzt auch einige von euch sich befinden. Dass ihr alle durch den Schleier der Seele hindurchdringen möget und schliesslich diesen Schleier «zerrissen von oben bis unten» sehet, und dadurch befähigt seid, mit jenen gleichen Grades zu sagen «Es ist vollbracht», ist meine aufrichtige Hoffnung. Dann wird sich für euch, wie für andere, der Weg der Höheren Evolution öffnen und die Herrlichkeit des Herrn wird in einem neuen Licht gesehen werden - einem Licht, das alle früheren Ziele und Visionen trüben und in den Schatten stellen wird.
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Die große Entsagung zeigt sich nicht im bemühen auf etwas zu verzichten, sondern darin, etwas als für überflüssig zu erkennen und anzusehen und alles Verlangen danach erlöschen zu lassen, weil dieses aus Einsicht nicht weiter genährt wird.

Oft ist es der Gegensatz, zu der Neigung die in einem ist, der angestrebt werden sollte. So wollte man sich im großen Schweigen üben, dann übe man sich darin, alles notwendig sinnvolle zunächst auszusprechen. Denn zu leicht wird man sich auf dem bequemen, etwas was dem Gemeinsamen diente nicht auszusprechen, um es für sich leichter damit zu haben und sich darauf auszuruhen. Während es doch mehr dem Gemeinsinn dienen würde es auszusprechen, es für sich damit aber nicht bequemen zu lassen.

Umgekehrt, dass was einem leicht auf der Zunge liegt, kann man für sich behalten. Denn es hat meist ja keinen tieferen Charakter bei sich, mit welchem es verbunden wäre und somit auch mit keiner größeren Weisheit, welche dadurch zum Ausdruck käme.

Und selbst das bestreben zum Seelischen hin, ist immer noch eine Art von Blindheit, vom Standpunkte der Monade aus. So erhellend wie es vom Menschlichen Standpunkte aus auch sei, zu einer gewissen Seelenverschmelzung zu gelangen, ist es letztlich immer noch die Trübung des reinen Geistes von der Monade her.

So ist dieses, was in der Bhagavad Gita als zu dem zählt, den einfließenden Atem in den ausfließenden und den ausfließenden Atem in den einfließenden Atem zu führen, die äußere Anwendung mehr ein symbolischer Akt. Als eben die Wirkungen dadurch aufheben zu lassen, die Neigung widereinander zu richten, von dem, was man wollte, zu dem, was man nicht wollte und sie in einem Atemzuge zu vereinen.

Im umfassenderen Sinne mag die Vereinigung der Seele und der Persönlichkeit vor sich gehen und wenn beides verschmolzen ist, doch wieder alles als einen Atemzug vom Vorgange der Monade anzusehen. Darin kann man schnell sehen, wie unnütz oft persönlicher Überehrgeiz ist und wie schnell dieses nur selbst von der geringeren Vereinigung schon abführt statt zuzuführen, obwohl man sich darin als klar in einem Vorteil sähe, etwas zum eigensten Vorteil zu gestalten. Doch ist es nicht nur zum Nachteile des nächstgelegenen, es ist immer zum Nachteile von einem Selbst, zum nächst höher gelegenen.

Auch nützte es ebenso wenig sich im Widerstreite der nichtigen Kleinheiten zu ergehen, als nur dadurch, es als unwichtig im nächstgrößeren Zusammenhange zu ertränken, bis es einfach aller Bedeutung sich enthoben hat...

Jüngerschaft im Neuen Zeitalter - SuE

Devino M., Sonntag, 04. Dezember 2016, 03:37 (vor 2972 Tagen) @ Devino M.

Die Strahlen und die Einweihungen - Regel XI

http://netnews.helloyou.ch/bkgr/cab2400/file2438.html

An diesem Punkt in unserer Diskussion über die vierzehn Regeln für Eingeweihte möchte ich über das Thema der Gruppeneinweihung sprechen; diese Regeln sind jene, welchen Gruppen, die vereint eine Gruppenerweiterung im Bewusstsein suchen, zu gehorchen lernen müssen. Aus diesem Grunde habe ich es bis jetzt unterlassen, in der Beziehung dieser Regeln zu den sieben Zentren oder, spezifisch, zu den grossen sieben solaren Einweihungen auf Einzelheiten einzugehen. Von diesen sieben Einweihungen betreffen nur fünf die durchschnittliche Menschheit. Die übrigen zwei Einweihungen betreffen nur diejenigen, die gewillt sind, gewissen ausserordentlichen Anforderungen zu begegnen und die besondere Anstrengung zu leisten, die sie zur Benennung, «Sieger durch den klaren reinen Willen», berechtigt.

Die Gruppeneinweihung ist keine leichte Errungenschaft, besonders da sie praktisch ein unerprobtes Experiment und im wesentlichen Pionierarbeit ist. Dass eine solche Entwicklung unumgänglich ist, wenn das evolutionäre Wachsen der Menschheit sich irgendwie befriedigend erweisen sollte, wurde von der Hierarchie schon früh erkannt. Trotzdem hat es Jahrtausende gedauert, bis es - als hypothetisches Bemühen - auf irgendeine Art möglich erschien, und bis jetzt wurden nur versuchsweise Experimente unternommen. Das erste Ziel dieser Experimente (die an verschiedenen Orten überall auf der Welt ruhig vor sich gehen) ist, zu sehen ob eine Gruppe von Jüngern auf solche Weise zusammenarbeiten kann, dass ein sich vollziehendes inneres Verschmelzen von den Meistern gesehen werden kann. Die Resultate waren bis jetzt nicht ermutigend. Erstens war es schwierig, Jünger zu finden, die ungefähr auf dem gleichen Evolutionspunkt stehen, deren Strahlen genügend «durchscheinen» und die irgend eine Qualität oder irgend ein beherrschendes Thema (wenn ich es so ausdrücken darf) nachweisen können, an dem sie sich gemeinsam beteiligen und das genügen würde, sie zusammenzuhalten und sich als stark genug erweisen würde, Persönlichkeitsunterschiede, Vorrechte und Schranken auszugleichen. Dies zu erreichen war noch nicht möglich. Gruppe für Gruppe wurde von verschiedenen Meistern in verschiedenen Teilen der Welt ausprobiert und geprüft, aber bisher haben alle solchen Versuche fehlgeschlagen. Wenn ich das Wort «fehlgeschlagen» gebrauche, meine ich ein Fehlschlagen vom Gesichtspunkt des geplanten Zieles aus. Vom Gesichtspunkt des individuellen Wachsens irgendeines besonderen Jüngers aus war es nicht notwendigerweise ein Misserfolg. Vom Gesichtspunkt der ahnungslosen Allgemeinheit aus wird sich die Veröffentlichung von «Jüngerschaft im Neuen Zeitalter» in späteren Jahren als ein aufsehenerregender Erfolg erweisen.

Es kann wertvoll sein, kurz zu betrachten, was Gruppeneinweihung umschliesst, und zwar in Wirklichkeit und nicht sentimental oder mit Wunschdenken.

Eines der Probleme, dem die Hierarchie in diesem Zusammenhang gegenübersteht, ist die Beseitigung des Gefühls - diese eigenartige, emotionelle Reaktion und Beziehung, die alle Mitglieder einer Gruppe in Bindungen von Zuneigung und Abneigung verkettet. Wo Zuneigung besteht, wird in Bezug auf das Gute der Gruppe eine zu starke Persönlichkeitsbeziehung hergestellt. Das Gruppengleichgewicht wird gestört. Wo Abneigung vorhanden ist, ist die innere Fähigkeit der Zurückweisung beständig an der Arbeit und dann entstehen Trennungen. Ist es nicht wahr, meine Brüder, dass eure Beziehungen untereinander oft der Zustimmung und Missbilligung unterworfen sind? Wenn diese Einstellung vorhanden ist, fehlen die ersten Schritte zur Gruppenverschmelzung. Das ist es, was wir unter Gefühl verstehen; als ein einleitendes Stadium muss diese emotionelle Reaktion verschwinden. Ich spreche jetzt nicht in Hinsicht auf Unpersönlichkeit. Für manche Leute ist Unpersönlichkeit ganz einfach eine Ausflucht, um Verantwortung zu vermeiden; für andere bezeichnet sie Unterdrückung und erfordert solch schwere Arbeit, dass die ganze Zeit des Jüngers dem Erreichen der Unpersönlichkeit gewidmet wird und deshalb Erfolg absolut verunmöglicht. Das, wonach man angestrengt strebt, und was im Denken übermässigen Platz einnimmt, wird mit der Zeit selbst ein Gefängnis und verdient, später zerstört zu werden. So ist das okkulte Gesetz. Unpersönlichkeit ist nur für jenen Jünger möglich, der wahre Liebe kennt und für jenen, der das Leben und dessen Blendwerk (einschliesslich aller assoziierten Personen) im Licht der Geistigen Triade sieht.

Hierauf bezieht sich hauptsächlich Regel XI. Es wird für euch nur dann möglich sein die Bedeutung dieser Regel zu verstehen, wenn in eurem Denkvermögen eine gewisse Klarheit über wahre Gruppenbeziehungen vorhanden ist. Solche Beziehungen sind nicht auf Persönlichkeit oder Unpersönlichkeit, auf Zuneigung oder Abneigung, auf Kritik oder Nicht-Kritik gegründet, sondern auf ein wirkliches Verstehen der «göttlichen Gleichgültigkeit», auf geistige Losgelöstheit und tiefe, dauernde, unveränderliche Liebe. Vielen ernstlichen Aspiranten wird die Nebeneinanderstellung dieser Sätze als paradox erscheinen, aber ein Verstehen der Okkulten Paradoxe führt zur Befreiung. Im Verstehen dieser grundlegenden Gesinnungen liegt die erste Lektion des Aspiranten für Teilnahme an Gruppeneinweihung.
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Es kann daher wohl gesagt werden, dass Einweihungen im eigentlichen Sinne oder im Zwecke dessen wofür sie eingeführt wurden, nämlich einer schnelleren breiten Entwicklung der Menschheit an sich, noch kein umfassender Erfolg war.

Zu stark wird, dank des Fische-Zeitalters auf die persönliche Entwicklung wert gelegt, anstatt sich einer Ausrichtung bewusst zu sein, derer man nun alles Vorwärtsstreben und Schreiten zunächst unterstellt. Und dann von dem her erst auf die Peripherie schaut, bzw. diese einzubeziehen sucht.

Ein Gesinnungswandel ist vonnöten, eine Ausrichtung auf einen Zweck und dabei bleiben. Nicht muss es so oder so sein, wie man sich dieses vorstellete, noch mehr oder weniger sichtbarer Erfolg eine Rolle spielen.

Die unerschütterliche Ausrichtung auf einen Zweck, und das vertrauen, dass, so Gott will, sich alles andere zur passenden Zeit einfindet.

Man braucht auch nicht Einweihungen u.ä. zu irgend etwas hochzustilisieren oder sich in irgend einer Weise einen spirituellen Egoismus damit anzüchten. Es geht darum, dass dieses die natürliche Art der Entwicklung in der Menschheit werden soll, und eben in der Weise auch behandelt werden sollte.

Eine gemeinsame Geistige Idee und Vision, an der man sich fortwährend orientiert und sie zu verwirklichen sucht, und derer sich kein Mensch widersetzen kann, weil es nur Gutes für alle bedeutet. So wie jetzt oft noch der Glaube an die Unterdrückung und dessen, dass es nicht eine bessere und gerechte Welt für alle geben könne.

Wenn dieses in der gesamten Menschheit weitflächig aufkeimt, dass Frieden und ein Erfülltes Leben für alle möglich sind, dann ließe sich damit auch das neue Zeitalter einläuten. Zwar bedarf es einer gewissen Empfänglichkeit, im Geistigen, denn an irgend etwas wird die Orientierung ja aufgebaut werden müssen, wenn es unabhängig äußerer Einflüsse und daher instabiler Faktoren begründet sein soll. Dabei sollten äußere Einflussnahmen nicht die Regel sein, sondern eher die Ausnahme bilden, damit jeder seinen eigenen Willen dazu nutzt, um diesen zum gemeinsamen Willen zu verschmelzen. Dann fällt irgendwann alles andere wie durch ein Gitternetz, was nicht hineingehört, es wird keinen Widerhall und Reaktion mehr finden, anstelle des ständigen ankämpfens, sobald eine Neuausrichtung auf die göttliche Natur des Menschen, anstelle dessen stattgefunden hat. Es ist möglich, und darauf kommt es an!

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