Berufung - SuE (alle)
Die Strahlen und die Einweihungen - Regel III
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1. Zweifach ist das Vorwärtsschreiten. Das Tor ist zurückgelassen. Das ist ein Geschehen der Vergangenheit.
Der erste Punkt, der bemerkt werden sollte, ist die Tatsache, dass wir hier die Definition eines Eingeweihten haben. Er ist einer, der in seiner zweifachen Natur (Seele und Persönlichkeit) vorwärts geht. Sein Punkt der Spannung ist nicht mehr jener der Persönlichkeit. Er hat in sich selbst zwei göttliche Aspekte verschmolzen und verbunden, und sie bilden jetzt eine integrierte Einheit. Diese Verschmelzung erzeugt ihren eigenen Spannungspunkt. Er ist vorwärts durch das Tor gegangen. Wieder ergibt sich ein Punkt der Spannung, in welchem ein Wort hervorkommt als Erwiderung auf den invokativen Ruf des neuen Eingeweihten. Ein Wort wird ihm zurückgegeben: Angenommen als eine Gruppe. Dann bewegt er sich mit der Gruppe, von der er jetzt ein anerkannter Teil ist, vorwärts. Für den Eingeweihten ist (wie ich früher zeigte) die Vergangenheit zurückgelassen: «Lass keine Erinnerung vorhanden sein»; die Gegenwart verkörpert einen Punkt der Spannung; die Zukunft zeigt von diesem Spannungspunkt aus ein Vorwärtsgehen als Ergebnis seines wirksamen Handelns. Das Tor schliesst sich hinter dem Eingeweihten, der jetzt ein angenommenes Mitglied seiner Gruppe ist und wie es der Alte Kommentar ausdrückt: «Sein Laut im Schliessen benachrichtigt die zuschauende Welt, dass der Eingeweihte an einen geheimen Ort gegangen ist und um ihn zu erreichen, im wirklichen Sinn, sie ebenfalls durch dieses Tor gehen muss». Dies übermittelt den Gedanken der individuellen Selbst-Einweihung, der sich alle unterwerfen müssen und zeigt auch das Alleinsein des Eingeweihten in seinem Vorwärtsgehen. Er versteht noch nicht alles, was seine Gruppe als Ganzes erfasst; er selbst wird nicht verstanden von denen auf der anderen Seite des Tores. Er hat schon eine ganze Weile die Gruppe, an die er jetzt angeschlossen ist, gespürt und zunehmend wird er sich ihrer geistigen Unpersönlichkeit bewusst, die ihm beinahe wie eine Form der Zurückhaltung erscheint und in keiner Weise in ihm diejenigen Elemente nährt, die der Natur der Persönlichkeit entsprechen, und deshalb leidet er. Die Zurückgelassenen, als ein Teil seines alten Lebens, verstehen seine grundsätzliche Unpersönlichkeit (auch wenn unentwickelt) in keiner Weise. Wenn er deren Einstellung bemerkt, ruft sie in ihm eine Verstimmung und ein Kritisieren hervor, das er als unrichtig erkennt; er scheint aber in diesem Stadium unfähig, es zu vermeiden, während jene, die er kritisiert, versuchen, ihn herunterzuziehen oder (wenigstens) zu erreichen, dass er sich verachtet und unbehaglich fühlt.
Zuerst nimmt er vor den Zurückgelassenen Zuflucht zu einem Sich-zurückziehen und zu viel unnötigem und beinahe aufdringlichem Schweigen. Er lernt, in das Bewusstsein seiner neuen Gruppe einzudringen und durch eifriges Bemühen deren Befähigung für geistige Unpersönlichkeit zu entwickeln. Er weiss, dass es etwas ist, das er erreichen muss - und während er es erreicht - entdeckt er, dass sich diese Unpersönlichkeit nicht auf Gleichgültigkeit oder auf Voreingenommenheit gründet, wie er gedacht hatte, sondern auf ein tiefes Verstehen, auf eine dynamische Konzentration auf den Weltdienst, auf ein Gefühl für Verhältnisse und auf eine Loslösung, die wahre Hilfe möglich machen. So sind das Tor und die Vergangenheit zurückgelassen. Der Apostel Paulus hat dieser Idee Ausdruck verliehen, indem er sagte: «Die Dinge vergessend, die hinter uns liegen, dringe vorwärts zum Preis deiner hohen Berufung in Christus.» Ich möchte euren Blick auf das Wort «Berufung» lenken.
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Nur natürlich ist, wenn dasjenige, was über lange Zeit als wichtig galt, nun keine Unterstützung erfährt, es einem als abweisend erscheinen muss. Was da wäre die Unpersönlichkeit. Denn zu oft ist es ja nur üblich jemanden als "mein dies, mein das" zu bezeichnen und sofort per "Du" und überhaupt... Dabei ist das einzige, was im Sinne ist und angesprochen werden soll, in den meisten Fällen jedenfalls, die Persönlichkeit und sonst nichts weiter.
Wenn nun dieser Aspekt nicht mehr angesprochen wird, sondern völlig ignoriert oder jedenfalls als unwesentlich da steht, was sonst nicht wichtig genug sein konnte und war, und ja auch das war, womit andere, in der Weise angesprochen, sich umschmeicheln ließen, es doch zu einer gewissen Verwirrung führen kann, wenn man auf diesem Ohr irgendwie taub wird.
So ist dann der Umgang derer, die wert darauf legen, in der Persönlichkeit angesprochen und erreicht zu werden und jener, die mehr sich nach der Seele richten (d.h. auch, dass der Seelenstrahl über den Persönlichkeitsstrahl die Herrschaft übernimmt, bzw. letzterer schwindet und nicht mehr wichtig ist), zumindest in der Anfangsphase umständlich.
Späterhin, wenn man mehr sich von der Seele beherrschen lässt, als von allem möglichen anderen, fängt sich das wieder etwas. Denn anfangs fehlt ja die Distanz und wird mehr nur durch die Einsicht, dass Unpersönlichkeit auf dem Weg ein Erfordernis ist, mehr simuliert, doch lässt man sich ja immer noch leicht verzetteln. Später, wenn die Identifikation verlagert wurde, ist es nur ein Arbeitsmittel, dann hat man damit keine Schwierigkeiten mehr, und kann Arbeitsmittel vom Wesentlicheren unterscheiden.
An sich wandelt man im Schatten seiner Seele, bis man selbst zu dieser übergeht und zu dieser geworden ist. Dabei ist die Seele nicht der Schatten, sondern die Persönlichkeit, welche auf der Seele lastet und diese wiederum auf jener. Während die Persönlichkeit diese (die Seele) jedoch als Fordernd und daher im negativen Aspekt erfährt, dieses jedoch selbst so lange ist, bis es nicht mehr besteht und aufgehoben wurde, zählt für einen mehr die Mehrheit dessen, worin man ist und dieses obsiegt in gewisser Weise.
Denn das Tor ist entweder vor einem, oder hinter einem. So wirkt sich auch das, was an der Schwelle ist auf einen aus, es stößt einen fort, oder es zieht einen an, abhängig davon, womit man geladen ist.
Die Gruppe (eine Gruppe aus Seelen bestehend), ist auf anderes aus, als die Dinge, die der Persönlichkeit entsprechen. Daher rühren auch viele Missverständnisse, warum nun etwas so und nicht anders gehandhabt wird, von dem man meinte, es müsse so oder so sein, ehe man selbst damit in Berührung gekommen ist. Und das, was einen dann weiter gehen lässt, statt sich in irgend welchen Selbstzweifeln zu verlieren, ist eine neu gefundene geistige Berufung. Die in der Verschmelzung der Seele und Persönlichkeit sich eröffnet, so dass dieses das neu entstandene Licht ist, worin man nicht mehr im Schatten seiner Seele wandelt, sondern sich der Zweck findet, der von beiden als Einheit fortan weiter geführt wird.